Ritterfürst Jaroslaw - Angriff der Barbaren
- Regie:
- Korobkin, Dmitri
- Jahr:
- 2010
- Genre:
- Historienfilm
- Land:
- Russland
- Originaltitel:
- Yaroslav. Tysyachu let nazad
1 Review(s)
29.04.2011 | 09:47Einleitung (Pressetext)
Im Jahr 1010 wird der junge Ritterfürst Jaroslaw von seinem Vater nach Rostov geschickt. Hier im Nordosten des Reiches werden die Stämme immer wieder von Barbaren-Horden angegriffen, ausgeraubt und als Sklaven verschleppt. Jaroslaw stellt sich dem Kampf zusammen mit seinen Rittern und den Wikinger-Söldnertruppen unter der Führung des Kriegers Harald.
Zur Befriedung der Gebiete entwickelt der Fürst einen verwegenen Plan: An der Wolga soll eine Festung gebaut werden. Dafür braucht er die Hilfe des Clans der Bären und der schönen heidnischen Prinzessin Raida. Doch Jaroslaw wird gefangen genommen, es droht ein Krieg. Die Verhandlungen werden durch Verräter in den eigenen Reihen sabotiert. Kann Jaroslaw den Clan der Bären vor der Vernichtung bewahren und den Krieg verhindern?
Zur Story
Wie es im Film aufgemacht ist, beruht die Geschichte auf einer tatsächlichen Begebenheit. De Facto wird allerdings nur eine mögliche Auslegung einer russischen Legende wiedergegeben, auf der die spätere Erbauung der Stadt Jaroslawl (ebenjene Festung an der Wolga) gründet. Die Story wird dabei mit vielen Kämpfen, sowie einer Liebesgeschichte ausgeschmückt.
Rezension
Gleich zu Beginn des Films ist man mitten im Geschehen. Die Truppen von Jaroslaw, dem Ritterfürsten der Provinz Rostow, werden von Barbaren angegriffen, die offenbar immer sehr genau Bescheid wissen, was Jaroslaw vorhat. Jaroslaw und seine Mannen können sich in eine heidnische Stätte retten, wo sie sich schließlich gegen die Angreifer verteidigen können. Jaroslaw stellt fest, dass diese Stätte auf einer strategisch sehr günstigen Stelle gelegen ist und beschließt, dort eine Festung zu bauen. Dazu benötigt er ein Abkommen mit dem Clan der Bären, der in dieser Gegend zu Hause ist.
Ihm kommt zu Gute, dass er Raida, die Tochter des Clanführers, aus den Händen der Barbaren befreien konnte. Raida sieht in ihren Befreiern jedoch nur weitere Widersacher ihres Clans und versucht sogar, Jaroslaw zu erstechen, was er aber durchschaut. Als er mit einigen Männern Raida in ihr Dorf zurückbringen will, werden sie von den Clansleuten angegriffen. Jaroslaw wird gefangen genommen, alle anderen getötet. Lediglich Harald, der Führer von Jaroslaws Wikingersöldnern kann entkommen. Er informiert in Rostow Jaroslaws Heerführer, worauf diese zu einer Befreiung aufbrechen.
Es stellt sich bald heraus, dass Harald derjenige ist, der ein falsches Spiel betreibt und die Informationen an die Barbarenhorden gibt. Er versucht mit einem Trick zu erwirken, dass Jaroslaw von dem Clan der Bären getötet wird. Inzwischen konnte Jaroslaw Raida auf seine Seite ziehen, und sie hilft ihm zu fliehen. Er wird jedoch wieder eingefangen. In dem Moment, als die Clansleute ihn töten wollen, erscheint im Dorf ein Bär, den Jaroslaw mit einer Axt geistesgegenwärtig erlegen kann. Der Clanführer sieht dies als göttliches Zeichen und verschont Jaroslaw.
Es kommt schließlich doch zu einem Bündnis zwischen Jaroslaws Kämpfern und dem Clan der Bären, was Harald, der mit den Barbaren einen neuen Angriff plant, nicht mitbekommt. Die vereinigten Truppen des Ritterfürsten und des Clan der Bären können die Barbaren in einen Hinterhalt locken und vernichtend schlagen. Harald flüchtet und kann dabei Jaroslaws Sohn als Geisel nehmen. Jaroslaw spürt Harald aber auf und es kommt zur finalen Auseinandersetzung zwischen den beiden, die Jaroslaw schließlich für sich entscheiden kann.
Die Gerechtigkeit siegt und der Bau der Festung kann beginnen. Nur die aufgeflammte Liebe zwischen Ritterfürst Jaroslaw und Clan-Prinzessin Raida findet letztendlich keine Erfüllung.
Anmerkungen
Viele Figuren des Films wirken ziemlich unscheinbar. Lediglich Jaroslaw hat Charisma, erinnert so ein wenig an eine Mischung aus Boromir und Eomer aus dem Herrn der Ringe. Die Handlung erscheint durch eine zu schnelle Abfolge von Ereignissen ein bisschen wirr und mit Zwang auf Action getrimmt. Man hätte dem Film vielleicht ein bisschen mehr Raum geben können und ihn nicht in knapp 100 Minuten abfertigen sollen. Die Atmosphäre hätte sich durchaus besser entwickeln können.
Bei der schauspielerischen Leistung gilt das gleiche wie bei den Figuren: Alexander Ivashkevich (Jaroslaw) macht seine Sache gut, die meisten anderen bleiben blass, haben wenig Ausstrahlung. Die Kämpfe sind gut choreographiert und sehenswert und halten den Zuschauer auch einigermaßen in Atem.
Fazit
Netter, auf einer Legende (oder möglichen Wahrheit) basierender Ritterfilm, der Freunde des Genres vielleicht interessieren wird. Den einen wird gefallen, dass auf allzu viel Pathos verzichtet wird, den anderen wird genau das fehlen. Man muss sich aber definitiv von Blockbuster-Vorstellungen á la "Königreich der Himmel" verabschieden, wenn man an dem russischen Streifen seine Freude haben will.
DVD
Deutsch DTS 5.1, DD 5.1
Russisch DD 5.1
Untertitel: deutsch
ca. 100 Minuten
FSK: 16
Pandastorm Pictures (www.pandastorm.com)
Extras: Historischer Hintergrund; Making of - Slideshow; Trailer
- Redakteur:
- Leon Fabian