Killer, Der - Er kennt keine Gnade (Blu-ray)
- Regie:
- Mackay, Neil
- Jahr:
- 2011
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Battleground aka Skeleton Lake
1 Review(s)
12.04.2012 | 13:28Story:
Sechs Gauner haben gerade einen erfolgreichen Banküberfall abgeschlossen und verschanzen sich fürs Erste in einer Hütte am Waldrand. Doch die Uneinigkeit unter den Beteiligten macht das Unterfangen Flucht zu einer schwierigen Sache. Ein Quertreiber wird bereits frühzeitig erschossen, und als am nächsten Morgen der Van der Banditen auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist, spürt die Bande, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Die verbliebenen fünf Verbrecher durchkämmen den Wald und suchen nach einem Ausweg, werden aber alsbald auf eine harte Probe gestellt: Ein brutaler Killer hat sein Revier markiert und sich zur Aufgabe gemacht, alle Störenfriede ins Jenseits zu befördern, die seine Ruhe stören. Als die Gemeinschaft immer weiter schrumpft und die erbeuteten 3,2 Millionen Dollar ebenfalls verschwinden, ist es an jedem einzelnen, um sein Überleben zu kämpfen. Doch der Killer kennt keine Gnade und hetzt seine Opfer kompromisslos durch den schier unendlich großen Wald...
Persönlicher Eindruck:
Was soll man von einem Streifen halten, der aus zahlreichen anderen Zitaten zusammen geschnipselt wurde, in seiner Präsentation dennoch sehr bieder herüberkommt und schließlich all die guten Ideen hinter einem Wust völlig Sinn entleerter Story-Entwicklungen versteckt, die "Der Killer - Er kennt keine Gnade" zu einem wirklich überflüssigen Genre-Beitrag machen? Nun, die Antwort hierauf wurde im letzten Satz eigentlich schon formuliert - und dennoch ärgert man sich maßlos darüber, wie hier einige gute Ansätze in eine Sackgasse gelenkt werden, aus der es bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt kein Entrinnen mehr gibt.
Schon die ersten Szenen des Streifens von Neil Mackay sind mehr als fragwürdig konstruiert. Sechs ziemlich verbohrte Charaktere rühmen sich damit, bei einem Überfall eine Riesenbeute ergattert zu haben, wissen aber absolut nicht, wie sie weiter vorgehen sollen. Der Raub selber wird nicht einmal dargestellt, die Unentschlossenheit im Anschluss jedoch umso mehr ausgemalt. Und dass die sechs Figuren hierbei so unterschiedlich sind, dass man gar nicht glauben kann, dass sie als Team aufgetreten sind, macht die Sache nicht besser. Also bedient sich der Regisseur einiger sehr simpler Elemente und opfert einige seiner Hauptdarsteller, um die Story in Gang zu bringen. Der eine wird bereits frühzeitig aus dem Weg geräumt, der Nächste muss für seinen Verrat Tribut zollen und wird mit Pfeilen durchbohrt.
Zumindest was die Action betrifft, ist der Einstieg in die Materie relativ gut gelungen. Doch parallel hierzu nimmt der Plot einige sehr unglaubwürdige Wendungen vor, die sich sowohl durch den inhaltlichen Teil als auch durch die ziemlich eigenwilligen Charakterzeichnungen ziehen. Dass zum Beispiel ein gestörter Vietnam-Veteran blindwütig ein völlig uninteressantes Revier verteidigt, erschließt sich keiner Logik. Und dass ständig irgendwelche Alibi-Ereignisse wie beispielsweise das Zusammentreffen mit einer jungen verängstigten Frau für kurze, wenig inspirierte Zwischenschritte sorgen, macht die Geschichte auch nicht besser.
Doch man weiß mit wachsender Spieldauer immer noch einen drauf zu setzen. Russisches Roulette mit einem weiteren Opfer, bizarre Foltermethoden, eine völlig unangebrachte Coolness auf Seiten der tragenden Figuren und schließlich die ziemlich plumpen Darstellungen der wichtigsten Charaktere machen "Der Killer" zu einer inhaltlich absolut indiskutablen Sache. Selbst der leidlich inszenierte Nervenkitzel in den Schlusssequenzen scheitert an seiner vollkommenen Unglaubwürdigkeit. Wenn ein mit Kugeln durchsiebter Mann mühelos noch die Flucht ergreifen kann und die Schmerzen in seinen Eingeweiden eher zweitrangig erscheinen, scheint die Gewaltorgie nicht mehr das zu sein, was sie eigentlich sein sollte. Selbst die realistisch nachgestellten Szenen, in denen der Jäger seine Beute sucht, fallen damit durchs Sieb, da eine tödliche Verletzung in diesem Fall erst tödlich ist, wenn der Regisseur es entscheidet. Und ein von Pfeilen durchbohrter Oberkörper bzw. ein siebartiger Unterleib sollten eine Sprache sprechen, die unmissverständlich ist - nicht jedoch hier.
Der geringe Unterhaltungswert resultiert schließlich einzig und allein aus der Tatsache, dass man sich irgendwie köstlich über die zahlreichen Verfehlungen im Story-Arrangement amüsieren kann. Die austauschbaren Figuren sind hier der eine Punkt, der zählt. Die ziemlich verkorkste, asymmetrische Mischung aus Horror, Thriller und Action der nächste. Und auch wenn das Ende des Films irgendwie versöhnlich stimmen mag; einen wirklich guten Streifen, der wenigstens die Minimal-Voraussetzungen des Genres erfüllt, hat man nicht gesehen!
Aufbereitung der Blu-ray:
Rein optisch ist "Der Killer - Er kennt keine Gnade" unterdessen kein derartiger Reinfall. Das Bild ist glasklar, die Szenerie wird sphärisch passend unterlegt, und selbst die Phasen, in denen sich das Geschehen in die Gewölbe des Jägers verlagert, werden gestochen scharf präsentiert. Auch klangtechnisch gibt es keine Bedenken, wenngleich der Sound kaum auf die Prüfung gestellt wird. Doch wenn die Action intensiver wird, bekommt sie auch ordentlich Unterstützung vom dts-Kompagnon.
Brauchbares Extra-Material gibt es allerdings keines.
Fazit:
"Der Killer - Er kennt keine Gnade" ist ein Action-B-Movie mit dezenten Horror-Elementen, die jedoch keinen so recht aus den Socken hauen werden. Blasse Schauspieler, eine ziemlich dürftige Aufbereitung der Story und ein ziemlich unvariables Szenenbild vermasseln Regisseur Neil Mackay jeden halbwegs ansprechenden Ansatz.
Technical Credits:
OT: "Battleground aka Skeleton Lake"
Genre: Action/Horror/Thriller
USA 2011
Laufzeit: 88 Minuten
Bonus: Trailer
FSK: 18
VÖ (D): 05.04.2012
Im Vertrieb von Sunfilm Entertainment
EAN: 4041658295437
Tonformate: Englisch DTS-HD MA 5.1 / Deutsch DTS-HD MA 7.1
Bildformat: 1080/24p (16:9 / 1.77:1)
Regie: Neil Mackay
Darsteller u.a.: Bryan Larkin, Hugh Lambe, Bob Cymbalski, Mark Munroe
- Redakteur:
- Björn Backes