PEARLS & FLAMES - Spread Your Wings
Mehr über Pearls & Flames
- Genre:
- Melodic Rock / AOR
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 21.11.2025
- Spread Your Wings
- First Love
- We Will Survive
- Like You Mean It
- Runaway Train
- Stay In My Life
- I Don't Have To Wait
- Like A Father And Son
- Broken
- The Art Of Letting Go
- After All These Years
- One Step Closer
- Sahara
Schwacher Start, überzeugendes Finish!
Zu Zeiten, als neue Platten unter anderem auch wegen des Artworks einen besonderen Reiz ausübten und wir auch so manches vermeintliche Schmankerl nur eingepackt hatten, weil das Cover so ansprechend war, hätten die Herren von PEARLS & FLAMES sich definitiv auf einen Ladenhüter einstellen können. Eine solch lieblose visuelle Aufbereitung des Produkts lässt relativ tief blicken und suggeriert zumindest, dass die Skandinavier in die Gesamtpräsentation ihres neuen Releases nicht sonderlich viel Leidenschaft gesteckt haben.
Leider bestätigt sich dieser Eindruck auch zum Auftakt von "Spread Your Wings", da das gesamte erste Drittel der zweiten Scheibe absolut durchschnittlich daherkommt, keine brauchbaren Hooklines etabliert, einen ziemlich behäbigen Drive fährt und mit solch lahmen Chorus-Melodien überzeugen möchte, dass sich recht schnell ein Gesamtbild zusammenfügt, das in Kombination mit besagtem Artwork eher für einen Rohrkrepierer spricht.
Unverhofft bekommt die Band dann aber doch die Kurve und beweist, dass sich die Zusammenarbeit mit Tommy Denander zumindest streckenweise gelohnt hat, denn mit einem Schlag werden die Melodien besser und vor allem auch reifer, die Performance nimmt in Sachen Emotionalität endlich Fahrt auf, und mit einem Mal stimmen auch die Refrains und hinterlassen so manche Ohrwurm-kompatible Melodie, mit der man auch längerfristig etwas anfangen kann. Ferner sind auch die von den Musikern selbst mehrfach zitierten Westcoast-Vibes viel besser greifbar: Stücke wie 'The Art Of Letting Go' und 'One Step Closer' gehen herrlich relaxt über die Ziellinie und bilden einen angenehmen Kontrast zu einprägsamen, eher rockigen Nummern wie 'Broken' und 'I Don't Have To Wait'. Warum nicht gleich so?
Die Antwort bleibt PEARLS & FLAMES bis auf weiteres schuldig, allerdings steht zu befürchten, dass die wichtigsten Erkenntnisse von einem nicht unwesentlichen Teil der eigentlichen Zielgruppe gar nicht wahrgenommen werden, weil man nach den ersten Songs enttäuscht das Handtuch wirft und erst gar nicht bis zum Schluss durchhalten mag. Doch die schwedische Melodic-Rock-Combo hat tatsächlich noch einige Hits in ihren Reihen, kann deren Dichte aber nicht so straff ziehen, dass das Gesamtwerk überzeugt. Eine Reihe sehr guter Songs steht folglich einer fast ebenso großen Zahl durchschnittlicher Kompositionen gegenüber. Nicht optimal, nicht wünschenswert, letztlich aber Fakt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes


