GRENOUER - Downtown Dream
Mehr über Grenouer
- Genre:
- Modern Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Brutal Records
- Release:
- 21.11.2025
- A New World
- Downtown Dream
- Private Contravention
- Twilight Knots
- Wrapped In A Shroud
- Synthetic Mutagen
- Destiny Rust
- We Are The World We Deserve
- A Foe Within
- White Lies
- The Intersection
Gutklassiger Modern Metal, dem die Hits fehlen.
Die Russen GRENOUER gehören im eigenen Heimatland zu den ganz frühen Vertretern der dortigen Metalszene, immerhin wurde die Band bereits 1992 gegründet und fand zunächst ihr Zuhause im Death Metal. Doch in über drei Dekaden folgte das Quartett diversen musikalischen Trends und fühlt sich nach einigen Kurskorrekturen heuer im Modern Metal zuhause, wobei diverse andere moderne Spielarten des Metals munter zitiert werden. Das neue und mittlerweile zehnte Studioalbum "Downtown Dream" soll dabei nun den nächsten Schritt der musikalischen Entwicklung einläuten und - wie es so oft von Bands gerne gesagt wird - das bisher stärkste Album der eigenen Karriere sein.
Nun, los geht es mit 'A New World' zunächst eher beschaulich, mit einem kurzen instrumentalen und atmosphärischen Intro, bevor im folgenden Titeltrack dann auch die gesamte Band mitmischen darf. Serviert wird dabei proggig angehauchter und Djent-lastiger Metalcore mit viel Groove und starker Betonung der Gitarren, während Fronter Andrey sich primär im Klargesang bewegt und so durch den Song führt. Die Gesangslinien sind es am Ende aber auch, was den Song zurückhält, denn so richtig zündet keiner der Gesangseinfälle. Dazu kommt das etwas holprige Gitarrensolo im Mittelteil, das irgendwie auch nicht rund klingt und schlussendlich dafür sorgt, dass die Nummer im gutklassigen Mittelfeld stecken bleibt.
Ein Fazit, das sich danach leider auch für die übrige Spielzeit der Platte anwenden ließe. Handwerklich sind die Russen dabei eigentlich immer hochklassig unterwegs und auch die Produktion ist mehr als amtlich, sobald man aber versucht, gerade in den Refrains hymnischer zu werden, laufen die Hooklines immer wieder ins Leere. Dazu kommt, dass auch musikalisch ein wenig die Alleinstellungsmerkmale fehlen. Ja, die proggige Schlagseite ist für Modern Metal schon recht stark ausgeprägt, trotzdem fehlt mir dieses klangliche Wiederekennungsmerkmal, das GRENOUER von der breiten Masse der Bands abheben könnte. Vereinzelte Höhepunkte bleiben dennoch, etwa wenn das Stakkato-Riff in 'Twilight Knots' mächtig die Nackenmuskeln strapaziert oder 'Wrapped In A Shroud' mächtig mit Electro- und Industrial-Speilereien flirtet und so zur Abwechslung den Bandsound wohltuend aufbricht. Aber auch hier fehlen immer wieder die ganz großen Refrains, die dafür sorgen würden, das aus starken Tracks waschechte Hits werden könnten.
Und so bleibt "Downtown Dream" am Ende ein Album, das eine sehr erfahrene Band präsentiert, die auf hohem Niveau musiziert, kompositorisch aber leider mit der Weltspitze im Modern Metal nicht mithalten kann. Und so bezweifle ich, dass der zehnte Langspieler nach 33 Jahren im Business den Russen auch abseits der Heimat zum ganz großen Durchbruch verhelfen wird, denn dazu müsste die Scheibe einfach mehr Hits im Gepäck haben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


