BANG YOUR HEAD - Balingen
27.07.2017 | 22:4013.07.2017, Messegelände
Die zweiundzwanzigste Auflage des Rocktreffens im Süden!
Es ist bereits das dritte der "großen" Bang Your Head-Festivals, der Events mit drei vollen Tagen Musik, und mittlerweile fühlt es sich ganz normal an. Wie schnell man sich an Dinge gewöhnt! So reisen wir, das sind Rüdiger Stehle und ich, am Donnerstag an und erreichen das Gelände aufgrund von beruflichen Verzögerungen, während die Band GLORYHAMMER beginnt. Es ist irgendwie wie ein musikalisches Nach-Hause-Kommen. Überall herrscht ein großes "Hallo", viele bekannte Gesichter, was an der Holzbude für die Akkreditierung beginnt und sich über das Gelände in den VIP-Bereich fortsetzt. Veränderungen gibt es kaum, ein ausgezeichnet organisiertes Festival muss nicht jedes Jahr neu erfunden werden. Daher heißt die Devise: Rein, die Kollegen Walter, Chris und Frank treffen und rocken!
Doch vor dem eigentlichen Festival gibt es die Warm-Up-Show, die es in diesem Jahr ganz besonders in sich hatte und die Kollegen Chris Staubach und Walter Scheurer animierte, mal vorbeizuschauen.
Kaum den Weg in die Halle gefunden, noch nicht alle Bekannten begrüßt,  die man immer ein Mal im Jahr auf dem Bang Your Head trifft, da stürmen  auch schon die Schweden BLOODBOUND die Bühne. Ich muss sagen, dass ich  aus dieser Band nicht ganz schlau werde. In der Vergangenheit gab es  durchaus Songs, die mich noch immer begeistern, ganze Alben sind bei mir  jedoch bisher nicht hängen geblieben. Und auch die aktuelle Scheibe  "War Of Dragons" hat für mich wenig hymnenhaften Metal zu bieten,  sondern mehr STRATOVARIUS- und SONATA ARCTICA-Anleihen, die mich  zusehends langweilen. Doch Sänger Patrik Johansson und seine Rasselbande  habe ich bisher noch nicht bewusst live gesehen, sodass ich mich auf  den Auftritt im Vorfeld sehr gefreut habe. Der Sound ist in Ordnung und  auch die Messehalle für die Umstände (zweite Band bei der Warm-Up-Show)  bereits sehr ordentlich gefüllt. Und das Publikum liebt sie. Gerade bei  den Mitsingteilen verfährt das schwedische Quintett scheinbar nach dem  Motto "keep it simple" (es werden immer wieder die gleichen Schlagworte  in verschiedener Reihenfolge benutzt und in eine mehrfach erprobte  Rhythmik gepresst), was bei einem feucht-fröhlichen Festival sicherlich  nicht unbedingt von Nachteil ist. Egal ob älteres Material wie 'Moria'  und 'Nosferatu' (mit albern verkleidetem Roadie als Fürst der  Dunkelheit) oder neuere Songs wie 'Battle In The Sky', 'War Of Dragons'  oder 'Dragons Are Forever', die junge Anhängerschar feiert, singt und  klatscht die  gesamten fünfzig Minuten durch. Für den Einstieg gefällt  mir der Auftritt von BLOODBOUND recht gut, einen bleibenden Eindruck  haben sie bei mir jedoch nicht wirklich hinterlassen. Und auch in Sachen  Gesamtmeinung bin ich kein Stückchen schlauer als vorher.
gesamten fünfzig Minuten durch. Für den Einstieg gefällt  mir der Auftritt von BLOODBOUND recht gut, einen bleibenden Eindruck  haben sie bei mir jedoch nicht wirklich hinterlassen. Und auch in Sachen  Gesamtmeinung bin ich kein Stückchen schlauer als vorher.
Seit Bekanntgabe des Auftritts von ANGEL DUST bei der diesjährigen Warm-Up-Show ist die Vorfreude darauf bei mir immens. Immerhin sorgte das Dortmunder Quartett schon Mitte der Achtziger für Furore (gerade ihr thrashiges Debütalbum "Into The Dark Past" gilt als Meisterwerk) und brachte Ende der Neunziger bis in den Anfang der Nullerjahre ein paar grandiose Metalscheiben auf den Markt, die deutlich melodischer und moderner ausgerichtet waren. Danach wurde es still um die Band, die sich mit dem Konzert in Balingen in der Besetzung der zweiten Bandphase nun endgültig zurückmelden möchte. Gegenüber BLOODBOUND ist die Halle zunächst spärlicher besucht (das deutlich jüngere Publikum weiß wohl zunächst mit den Ruhrpöttlern nicht so viel anzufangen), was sich aber im Laufe der fünfundfünzig Minuten deutlich ändert. Das Hauptaugenmerk der fünf Jungs liegt vor allem auf dem 2000er-Album "Enlighten The Darkness", das anscheinend auch die Marschroute für die Zukunft vorgeben soll. Und auch wenn es sich über eine Setlist logischerweise vortrefflich streiten lässt (ich hätte mir doch vor allem 'Gambler' vom Debüt gewünscht), freut es mich, Songs wie 'Never', 'Nightmare', 'Come To Resistance', 'Border Of Reality', 'Bleed' oder 'Cross Of Hatred' mal wieder um die Ohren geblasen zu bekommen. Der Sound ist in Ordnung und Sänger Dirk Thurisch ist bestens bei Stimme. Die kindliche Freude über die Rückkehr merkt man den Herrschaften deutlich an, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch ein bisschen Sand im musikalischen Getriebe ist - und auch der Bewegungsradius ist definitiv ausbaufähig. Da müssen die Dortmunder für die Zukunft noch eine Schippe drauflegen. Dem vom Alter her deutlich gesetzteren Publikum ist das jedoch schnuppe. Sie feiern die Wiederauferstehung und lassen sich sogar zu "Angel Dust, Angel Dust"-Anfeuerungsrufen hinreißen. Unterm Strich ein gelungener Vortrag, der nicht ganz all meine (sehr hohen) Erwartungen erfüllen konnte. Es ist aber definitiv schön, dass ANGEL DUST wieder da sind. Wir dürfen gespannt sein, was da in Zukunft noch kommt.
Setliste: Let Me Live, The One You Are, Never, Enjoy!, Nightmare, Come To Resistance, Border Of Reality, Bleed, First In Line, Cross Of Hatred
Mit den Konzerten von SANCTUARY ist das so eine Sache, denn diese stehen und fallen mit Sänger Warrel Dane, der in der Vergangenheit leider schon den einen oder anderen Horroraufttritt abgeliefert hat. So ist meine Vorfreude auch ein wenig angespannt, denn immerhin zählt Mr. Dane, der in Szenekreisen mittlerweile auch gerne als "the walking dead" bezeichnet wird, seit seinen seligen NEVERMORE-Tagen zu meinen absoluten Gesangsfavoriten. Und auch in Balingen macht der Frontmann optisch nicht den allergesündesten Eindruck, kann aber (Achtung: Spoileralarm!) gesanglich durchaus überzeugen. Und zwar nicht nur bei den neueren Songs des starken "The Years The Sun Died"-Albums, sondern auch bei den alten 80er-Sachen. Er versucht erst gar nicht, die Songs tiefer anzustimmen oder stupst die Gesangslinie nur an, um sie dann vom Publikum weitersingen zu lassen. Nein, Warrel Dane quält und kämpft sich durch Songs wie 'Battle Angels', 'Soldiers Of Steel', 'Die For My Sins', 'Future Tense', 'Eden Lies Obscured' oder 'Taste Revenge', trifft dabei natürlich nicht jeden Ton und tänzelt oftmals auch empfindlich nah an der Schmerzgrenze, was ihn aber nur umso sympathischer macht. Musikalisch gibt es an dieser Darbietung nichts auszusetzen, nur das Fehlen von Bassist Jim Sheppard wird mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Die Setlist ist super ausgewogen und vor allem die aktuelleren Titel wie beispielsweise 'Frozen', 'Arise And Purify' oder 'Question Existence Fading' knallen wie Bolle und bewirken, dass die große Meute vor der Bühne steil geht. Zieht man zum Vergleich die in den nächsten Tagen folgenden Auftritte von unter anderem Don Dokken, Vince Neil oder Mark Slaughter zum Vergleich heran, (Achtung: Spoileralarm!) stimmt hier zumindest das Gesamtpaket. Nach immerhin neunzig Minuten hinterlassen die Amerikaner ein sichtlich geschlauchtes, aber durchaus zufriedenes Publikum. Und trotzdem: irgendwie muss man sich doch ernsthaft Sorgen um den Gesundheitszustand des Sängers machen. Ich kann nur inständig hoffen, dass er seine Probleme in den Griff bekommt, denn auch wenn er die ollen Kamellen irgendwann gar nicht mehr singen kann, auf einen Warrel Dane in Topform kann die Musikwelt definitiv nicht verzichten.
Setliste: Arise And Purify, Let The Serpent Follow Me, Exitium (Anthem Of The Living), Die For My Sins, Seasons Of Destruction, Future Tense, White Rabbit, Question Existence Fading, Frozen, The Year The Sun Died, Battle Angels, The Mirror Black, Eden Lies Obscured, Soldiers Of Steel, Taste Revenge
Von den Bands zuvor gut angeheizt und daher in bester Stimmung, empfängt  das immer noch sehr zahlreich in der Halle anwesende Publikum die als  Headliner engagierten Herren DEATH ANGEL aus den USA lautstark und enthusiastisch. In  exakt dieser Manier bekommt das Auditorium dann auch an den Bay  Area-Sound der Thrash Metal-Ikone präsentiert. Der Fünfer glänzt nämlich  einmal mehr durch immense Spielfreude und Bewegungsdrang und weiß  beides perfekt  weiterzugeben. Dadurch ist die Hütte auch ab dem  fulminanten "Klassiker-Doppel" 'The Ultra-Violence'/ 'Evil Priest' zu  Beginn am Toben. Die späte (eigentlich frühe, schließlich ist es schon  weit nach Mittagnacht) Tageszeit merkt man keinem der Anwesenden an,  weshalb die anderthalb Stunden Spielzeit nicht nur wie im Fluge  vergehen, sondern zu einem Erlebnis für alle Beteiligten werden. Man mag  "The Evil Divide", die letzte Scheibe der Thrasher für zu modern, oder  auch für zu rockig halten und Sänger Mark Osegueda darüber hinaus auch  vorwerfen, er würde darauf zu viel schreien - seiner schlichtweg  ansteckenden Performance kann man sich einfach nicht entziehen!
weiterzugeben. Dadurch ist die Hütte auch ab dem  fulminanten "Klassiker-Doppel" 'The Ultra-Violence'/ 'Evil Priest' zu  Beginn am Toben. Die späte (eigentlich frühe, schließlich ist es schon  weit nach Mittagnacht) Tageszeit merkt man keinem der Anwesenden an,  weshalb die anderthalb Stunden Spielzeit nicht nur wie im Fluge  vergehen, sondern zu einem Erlebnis für alle Beteiligten werden. Man mag  "The Evil Divide", die letzte Scheibe der Thrasher für zu modern, oder  auch für zu rockig halten und Sänger Mark Osegueda darüber hinaus auch  vorwerfen, er würde darauf zu viel schreien - seiner schlichtweg  ansteckenden Performance kann man sich einfach nicht entziehen!
Dadurch  bleibt die Stimmung auch die gesamte Spielzeit über auf dem Siedepunkt,  völlig egal, ob das Quintett aktuelles Material vom genannten Album aus  dem Vorjahr auftischt (vor allem 'Father Of Lies' sorgt für erhöhten  Mitgröhl-Alarm, aber auch bei 'The Moth' ist für lautstarke  Unterstützung seitens des Publikums gesorgt), oder aber in der  Klamottenkiste kramt und unkaputtbare Klassiker wie 'Seemingly Endless  Time' oder 'Kill As One' zum Besten gibt. Zwar hätte es aus der  letztgenannten Kategorie durchaus auch noch mehr wie etwa 'Voracious  Souls' sein dürfen, doch etwaige Setlist-Wünsche bleiben nach den  (leider viel zu früh beendeten, weil gefühlt eben erst 20 Minuten  andauernden) anderthalb Stunden Spielzeit der einzige Diskussionsstoff,  den man beim Verlassen der Messehalle aus dem gegen Ende hin zwar doch  schon etwas dezimierten, aber auf jeden Fall rundum zufrieden in  Richtung Schlafgemächer abziehenden Auditorium zu hören bekommt.  Ansonsten alles bestens - weil DEATH ANGEL einmal mehr auf imposante  Weise  gewaltige Live-Power unter Beweis stellt! (Foto vom Summer Breeze 2015)
Und dann beginnt es endlich, das diesjährige Bang Your Head. Die Anreise an einem Wochentag für die einen und der lange Abend nach der Anreise für die anderen bedeutet, dass die erste Band KILLCODE leider noch nicht genossen werden kann, aber danach ist es Zeit für Heavy Metal!
Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel auf das Messegelände und lässt  schon zu einer solch frühen Stunde den einen oder anderen verbrannten  Banger-Schädel erkennen. Und auch ich schlage noch selbstgefällig den  Sonnencreme-Hinweis in den lauen Südwind, was in Folgezeit nicht nur ein  einsichtiges  Reuegeständnis, sondern auch eine brennende Nase zur Folge  hat. Umso amüsanter, nichtsdestotrotz mehr als stilecht, zwängt sich  das polnische Metal-Flaggschiff CRYSTAL VIPER zur Mittagszeit unisono in  das schwere Ledergewand und präsentiert dem noch überschaubaren und  schon leicht bekleidet schwitzenden Publikum einen gelungenen Abriss der  bisherigen Schaffensphase. Sängerin und Gitarristen Marta Gabriel und ihre  Mannen verkörpern zu jeder Sekunde den Heavy Metal und passen perfekt  als morgendlicher Weckruf. Mit einem (zweiten) Kaffee in der Hand macht  das wirklich Spaß, ist nicht zu anstrengend und das Quartett hat mit  unter anderem 'The Witch Is Back', 'I Fear No Evil', der  ZED-YAGO-Verbeugung 'When The Sun Goes Down', 'The Last Axeman' oder  'Metal Nation' auch ein paar sehr nette Songs am Start. Die Meute kommt  zwar noch etwas schwerfällig in Bewegung, aber der unaufgeregte Auftritt  der Polen, die nach fast vierjähriger gesundheitlicher Zwangspause  endlich wieder die Amps aufdrehen können, kann definitiv auf der  Habenseite verbucht werden.
Reuegeständnis, sondern auch eine brennende Nase zur Folge  hat. Umso amüsanter, nichtsdestotrotz mehr als stilecht, zwängt sich  das polnische Metal-Flaggschiff CRYSTAL VIPER zur Mittagszeit unisono in  das schwere Ledergewand und präsentiert dem noch überschaubaren und  schon leicht bekleidet schwitzenden Publikum einen gelungenen Abriss der  bisherigen Schaffensphase. Sängerin und Gitarristen Marta Gabriel und ihre  Mannen verkörpern zu jeder Sekunde den Heavy Metal und passen perfekt  als morgendlicher Weckruf. Mit einem (zweiten) Kaffee in der Hand macht  das wirklich Spaß, ist nicht zu anstrengend und das Quartett hat mit  unter anderem 'The Witch Is Back', 'I Fear No Evil', der  ZED-YAGO-Verbeugung 'When The Sun Goes Down', 'The Last Axeman' oder  'Metal Nation' auch ein paar sehr nette Songs am Start. Die Meute kommt  zwar noch etwas schwerfällig in Bewegung, aber der unaufgeregte Auftritt  der Polen, die nach fast vierjähriger gesundheitlicher Zwangspause  endlich wieder die Amps aufdrehen können, kann definitiv auf der  Habenseite verbucht werden.  Apropos Amps aufdrehen: der Sound ist für  diese frühe Uhrzeit grundsätzlich in Ordnung, aber die Gitarre von Marta  scheint nur rudimentär auf der Anlage zu sein. Das ist vor allem blöd,  wenn die Klampfe von Andy Wave ihren Geist aufgibt und Martas Bemühungen  nicht wirklich zu hören sind. Zum Abschluss der kurzweiligen fünfzig  Minuten haut uns das Quartett mit 'See You In Hell' noch eine gelungene  GRIM-REAPER-Coverversion um die Ohren, was angesichts des Auftritts des  Originals am nächsten Tag etwas skurril wirkt. Wenn aber gefühlt jede  zweite Band ungeschoren 'Heaven And Hell' anstimmen darf, ist auch dies  nur eine unbedeutende Randnotiz wert. Netter Auftritt.
Apropos Amps aufdrehen: der Sound ist für  diese frühe Uhrzeit grundsätzlich in Ordnung, aber die Gitarre von Marta  scheint nur rudimentär auf der Anlage zu sein. Das ist vor allem blöd,  wenn die Klampfe von Andy Wave ihren Geist aufgibt und Martas Bemühungen  nicht wirklich zu hören sind. Zum Abschluss der kurzweiligen fünfzig  Minuten haut uns das Quartett mit 'See You In Hell' noch eine gelungene  GRIM-REAPER-Coverversion um die Ohren, was angesichts des Auftritts des  Originals am nächsten Tag etwas skurril wirkt. Wenn aber gefühlt jede  zweite Band ungeschoren 'Heaven And Hell' anstimmen darf, ist auch dies  nur eine unbedeutende Randnotiz wert. Netter Auftritt.
Setliste:  The Witch Is Back, Night Prowler, Night Of The Sin, Witch's Mark, When  The Sun Goes Down, I Fear No Evil, The Last Axeman, Metal Nation, See  You In Hell
 GLORYHAMMER ist fröhliches Gedudel und alberne Kostüme, mit einem  Keyboarder in Magierrobe, einem Gitarristen, der aussieht, als ob er das  uneheliche Kind von Ian Scott und einem schottischen Kobold sei, dem  Bassmann in Fellstiefeln und natürlich ihrem Sänger, der mit goldenen  Robin-Hood-Strumpfhosen und grünledernen Rüstungsgefuddel irgendwo im  Niemandsland zwischen Leprechaun und Ritterkarikatur sein Dasein  fristet. Was soll man da erwarten? Dass der Bandleader Christopher Bowes  außerdem bei ALESTORM aktiv ist, erhöht meine Erwartungshaltung auch  nur bedingt, da ich letztere bereit beim Summer Breeze mal aushalten  musste, was außer im Stadium des fortgeschrittenen alkoholischen  Frohsinns keine ganz leichte Aufgabe ist. Die Frage ist, wie ernst sich  die Burschen in dieser Bowes-Inkarnation in nehmen. Schotten haben  manchmal einen merkwürdigen Humor, und dass sie nicht alles bierernst  nehmen, dürfte ja allein die Aussage, dass sich ihr Konzept über einen  fiktiven schottischen Kronprinzen namens Angus McFife über 21 Alben  erstrecken soll, erkennen lassen. Also los, jetzt gebe ich mir  GLORYHAMMER, und ich bekomme, was zu erwarten gewesen war. Die Musik der
GLORYHAMMER ist fröhliches Gedudel und alberne Kostüme, mit einem  Keyboarder in Magierrobe, einem Gitarristen, der aussieht, als ob er das  uneheliche Kind von Ian Scott und einem schottischen Kobold sei, dem  Bassmann in Fellstiefeln und natürlich ihrem Sänger, der mit goldenen  Robin-Hood-Strumpfhosen und grünledernen Rüstungsgefuddel irgendwo im  Niemandsland zwischen Leprechaun und Ritterkarikatur sein Dasein  fristet. Was soll man da erwarten? Dass der Bandleader Christopher Bowes  außerdem bei ALESTORM aktiv ist, erhöht meine Erwartungshaltung auch  nur bedingt, da ich letztere bereit beim Summer Breeze mal aushalten  musste, was außer im Stadium des fortgeschrittenen alkoholischen  Frohsinns keine ganz leichte Aufgabe ist. Die Frage ist, wie ernst sich  die Burschen in dieser Bowes-Inkarnation in nehmen. Schotten haben  manchmal einen merkwürdigen Humor, und dass sie nicht alles bierernst  nehmen, dürfte ja allein die Aussage, dass sich ihr Konzept über einen  fiktiven schottischen Kronprinzen namens Angus McFife über 21 Alben  erstrecken soll, erkennen lassen. Also los, jetzt gebe ich mir  GLORYHAMMER, und ich bekomme, was zu erwarten gewesen war. Die Musik der   Fünf ist natürlich sehr melodiös, gern auch mal schunkelig, oft schnell  und lädt die Musiker zum Posen ein, was besonders der Sänger Thomas  Winkler ausgiebig nutzt. Dazu flirren die Noten, Mitsingrefrains jagen  Wellen von Schlageratmosphäre über das Gelände, und romantisierte  Schottenweisen im Kitschkleid versuchen, die Highlands in die Alb zu  verlegen. Diese Art von bierseligem Trallala-Metal ist ja momentan  ziemlich in, bei dem die Show einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg  haben dürfte, siehe POWERWOLF, GRAIL KNIGHTS oder die bald folgenden  ORDEN OGAN, und live auf einem Festival ist das auch ganz gut  auszuhalten, aber nach einer Weile sich wiederholender Bandstilleben und  flitziger, dudeliger Melodien ermüde ich ein wenig und denke mir, dass  das schottische Kasperltheater mit ihrem Tri-tra-trullala Metal  vielleicht ja noch vom Räuber mit der Keule von der Bühne geholt oder  vom Krokodil gefressen werden. Passiert aber nicht. Vielleicht war das  Krokodil im Budget nicht mehr drin, schließlich musste bereits ein grüner Goblin auftreten.
Fünf ist natürlich sehr melodiös, gern auch mal schunkelig, oft schnell  und lädt die Musiker zum Posen ein, was besonders der Sänger Thomas  Winkler ausgiebig nutzt. Dazu flirren die Noten, Mitsingrefrains jagen  Wellen von Schlageratmosphäre über das Gelände, und romantisierte  Schottenweisen im Kitschkleid versuchen, die Highlands in die Alb zu  verlegen. Diese Art von bierseligem Trallala-Metal ist ja momentan  ziemlich in, bei dem die Show einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg  haben dürfte, siehe POWERWOLF, GRAIL KNIGHTS oder die bald folgenden  ORDEN OGAN, und live auf einem Festival ist das auch ganz gut  auszuhalten, aber nach einer Weile sich wiederholender Bandstilleben und  flitziger, dudeliger Melodien ermüde ich ein wenig und denke mir, dass  das schottische Kasperltheater mit ihrem Tri-tra-trullala Metal  vielleicht ja noch vom Räuber mit der Keule von der Bühne geholt oder  vom Krokodil gefressen werden. Passiert aber nicht. Vielleicht war das  Krokodil im Budget nicht mehr drin, schließlich musste bereits ein grüner Goblin auftreten.
In der sengenden Nachmittagssonne wird es dann Zeit für einen weiteren  Anwärter auf den zukünftigen Metalthron: ORDEN OGAN. Das deutsche  Quartett zählt aktuell zum ganz heißen Eisen in der Szene und hat  pünktlich zum Festival sein neues Album "Gunmen" veröffentlicht, das  direkt auf Platz 8 der deutschen Charts  eingestiegen ist (Glückwunsch!).  Musikalisch können die Jungs gegenüber GLORYHAMMER noch eine Schippe  drauflegen und auch in Sachen Showelementen haben sie sich einiges  einfallen lassen. Es wird passend zum Albumkonzept ein ganzes Fort mit  dazu gehörigen Geister-Cowboys aufgebaut, was auch etwas professioneller  als bei der vorherigen Band aussieht. Nur: wo sind die Gitarren? Warum  sehe ich Tobi und Seeb spielen, höre sie aber nicht? Ist sich der  Mischer ein Bier holen gegangen? Naja, mit diesem Problem sind ORDEN  OGAN an diesem Nachmittag leider nicht alleine, was sich aber ab Mitte  des Sets zumindest ein bisschen bessert. Das daraus resultierende  Bass-Schlagzeug-Gewummer ermüdet mit fortlaufender Spielzeit, da die  Songs auch nicht mit großer Dynamik glänzen können und die Musiker in  ihrem Bewegungsradius extrem überschaubar bleiben. Das vermerkt auch das  Publikum und lässt zum ersten Mal ein paar Konditionsschwächen  erkennen. Nicht förderlich ist ebenfalls, dass die Samples mit den  Einspielern und den Chören viel zu leise sind und nur erahnt werden  können, was den Hörgenuss ebenfalls trübt. Eher suboptimal. Von der  Songauswahl her kann sich wohl niemand beklagen, denn das Quartett hat  alle Klassiker mit an Bord und präsentiert mit 'Fields Of Sorrow' und  'Gunman' (samt Luftschlangenalarm) auch gleich die beiden  Singleauskopplungen ihres neuen Albums. Ich bin durchaus der Meinung,  dass ORDEN OGAN die Zukunft gehört, am heutigen Tag war mir der Vortrag  jedoch ein wenig zu statisch und monoton. Ausbaufähig. Schnell noch  einen Kaffee zum Wachwerden und weiter geht es.
eingestiegen ist (Glückwunsch!).  Musikalisch können die Jungs gegenüber GLORYHAMMER noch eine Schippe  drauflegen und auch in Sachen Showelementen haben sie sich einiges  einfallen lassen. Es wird passend zum Albumkonzept ein ganzes Fort mit  dazu gehörigen Geister-Cowboys aufgebaut, was auch etwas professioneller  als bei der vorherigen Band aussieht. Nur: wo sind die Gitarren? Warum  sehe ich Tobi und Seeb spielen, höre sie aber nicht? Ist sich der  Mischer ein Bier holen gegangen? Naja, mit diesem Problem sind ORDEN  OGAN an diesem Nachmittag leider nicht alleine, was sich aber ab Mitte  des Sets zumindest ein bisschen bessert. Das daraus resultierende  Bass-Schlagzeug-Gewummer ermüdet mit fortlaufender Spielzeit, da die  Songs auch nicht mit großer Dynamik glänzen können und die Musiker in  ihrem Bewegungsradius extrem überschaubar bleiben. Das vermerkt auch das  Publikum und lässt zum ersten Mal ein paar Konditionsschwächen  erkennen. Nicht förderlich ist ebenfalls, dass die Samples mit den  Einspielern und den Chören viel zu leise sind und nur erahnt werden  können, was den Hörgenuss ebenfalls trübt. Eher suboptimal. Von der  Songauswahl her kann sich wohl niemand beklagen, denn das Quartett hat  alle Klassiker mit an Bord und präsentiert mit 'Fields Of Sorrow' und  'Gunman' (samt Luftschlangenalarm) auch gleich die beiden  Singleauskopplungen ihres neuen Albums. Ich bin durchaus der Meinung,  dass ORDEN OGAN die Zukunft gehört, am heutigen Tag war mir der Vortrag  jedoch ein wenig zu statisch und monoton. Ausbaufähig. Schnell noch  einen Kaffee zum Wachwerden und weiter geht es.
Setliste:  To New Shores Of Sadness, We Are Pirates, Here At The End Of The World,  Gunman, Deaf Among The Blind, Fields Of Sorrow, F.E.V.E.R., The Things  We Believe In
Das erste Überraschungsei des Wochenendes wartet: SLAUGHTER. Im Vorfeld  des Auftritts ranken sich die wildesten Gerüchte um die aktuellen  Stimmqualitäten von Namensgeber Mark Slaughter, doch sein letztes  Soloalbum "Halfway There" ist für mich ein absoluter Hinhörer.  Auffallend viele Frauen haben sich im weiten  Rund versammelt, um der  Glam-Rock-Band beizuwohnen, die mit ihrem Debütalbum "Stick It To Ya"  von 1990 unbestritten einen Klassiker des Genres abgeliefert hat. Und  wieder einmal zeigen uns die Amerikaner, was richtiges Entertainment  bedeutet: Bassist Dana Strum tänzelt und hüpft mit rotem, bis zum  Bauchnabel aufgeknöpftem Hemd über die Bühne, Gitarrist Jeff Blando  rockt in bester Zakk-Wylde-Pose und Schlagzeuger Zoltan Chaney ist ...  einfach genial. Er zeigt kompletten Körpereinsatz und schlägt nicht nur  mit beiden Händen, sondern auch mit den Füßen, dem Kopf, dem  Schlagzeughocker oder auch anderen (kurzerhand abgeschraubten) Becken  auf andere Becken ein. Dabei springt der Derwisch ständig auf, spielt im  Stehen oder fällt einfach nach einem allzu waghalsigen Manöver vornüber  in sein gesamtes Kit. Das hat höchsten Unterhaltungswert, macht die  sechzig Minuten durchaus kurzweilig und lenkt passenderweise auch ein  wenig von der Musik ab. Der junge Mann hinter der Schießbude sollte das  gesamte Festival über ein wahrhaft positives Gesprächsthema unter allen  Anwesenden sein. Da kann es sich sogar Sänger Mark Slaughter, wie  geschehen, erlauben, komplett im Publikum abzutauchen und seiner Band
Rund versammelt, um der  Glam-Rock-Band beizuwohnen, die mit ihrem Debütalbum "Stick It To Ya"  von 1990 unbestritten einen Klassiker des Genres abgeliefert hat. Und  wieder einmal zeigen uns die Amerikaner, was richtiges Entertainment  bedeutet: Bassist Dana Strum tänzelt und hüpft mit rotem, bis zum  Bauchnabel aufgeknöpftem Hemd über die Bühne, Gitarrist Jeff Blando  rockt in bester Zakk-Wylde-Pose und Schlagzeuger Zoltan Chaney ist ...  einfach genial. Er zeigt kompletten Körpereinsatz und schlägt nicht nur  mit beiden Händen, sondern auch mit den Füßen, dem Kopf, dem  Schlagzeughocker oder auch anderen (kurzerhand abgeschraubten) Becken  auf andere Becken ein. Dabei springt der Derwisch ständig auf, spielt im  Stehen oder fällt einfach nach einem allzu waghalsigen Manöver vornüber  in sein gesamtes Kit. Das hat höchsten Unterhaltungswert, macht die  sechzig Minuten durchaus kurzweilig und lenkt passenderweise auch ein  wenig von der Musik ab. Der junge Mann hinter der Schießbude sollte das  gesamte Festival über ein wahrhaft positives Gesprächsthema unter allen  Anwesenden sein. Da kann es sich sogar Sänger Mark Slaughter, wie  geschehen, erlauben, komplett im Publikum abzutauchen und seiner Band   das Feld zu überlassen. Auch bei der Songauswahl machen die Jungs aus  Los Angeles, Kalifornien, eigentlich alles richtig und konzentrieren  sich ausschließlich auf ihre ersten beiden, zu recht gefeierten Alben  "Stick It To Ya" und "The Wild Life". Das Problem ist nur, dass Mark  seine Kastraten-Kopfstimme kaum noch beherrscht und die Songs um einige  Tonlagen tiefer anstimmt. Zumal er auch ansonsten nicht vor Tatendrang  und ansteckender Energie strotzt, fehlt dem musikalischen Vortrag  einfach die Magie und wird schnell eintönig. Und auch die leicht  hingerotzte Version des Schmachtfetzens 'Fly To The Angels' (sowohl  musikalisch als auch gesanglich) fällt eher unter die Kategorie  "schauderhaft". Einzig das abschließende 'Up All Night' versöhnt und  avanciert zur heimlichen Festivalhymne. Fazit: Spielerisch ist das  Magerkost, rein vom Entertainment-Faktor aus gesehen aber ganz großes  Kino. Ach ja, und noch etwas, was die Amis uns scheinbar voraushaben:  der Sound ist allgemein deutlich lauter und die Klampfe endlich auf der  Anlage. Hallelujah.
das Feld zu überlassen. Auch bei der Songauswahl machen die Jungs aus  Los Angeles, Kalifornien, eigentlich alles richtig und konzentrieren  sich ausschließlich auf ihre ersten beiden, zu recht gefeierten Alben  "Stick It To Ya" und "The Wild Life". Das Problem ist nur, dass Mark  seine Kastraten-Kopfstimme kaum noch beherrscht und die Songs um einige  Tonlagen tiefer anstimmt. Zumal er auch ansonsten nicht vor Tatendrang  und ansteckender Energie strotzt, fehlt dem musikalischen Vortrag  einfach die Magie und wird schnell eintönig. Und auch die leicht  hingerotzte Version des Schmachtfetzens 'Fly To The Angels' (sowohl  musikalisch als auch gesanglich) fällt eher unter die Kategorie  "schauderhaft". Einzig das abschließende 'Up All Night' versöhnt und  avanciert zur heimlichen Festivalhymne. Fazit: Spielerisch ist das  Magerkost, rein vom Entertainment-Faktor aus gesehen aber ganz großes  Kino. Ach ja, und noch etwas, was die Amis uns scheinbar voraushaben:  der Sound ist allgemein deutlich lauter und die Klampfe endlich auf der  Anlage. Hallelujah.
Setliste: The Wild Life, Burnin' Bridges, Spend My Life, Mad About You, Eye To Eye, Real Love, Fly To The Angels, Up All Night
Schon im Vorfeld des Festivals war mir irgendwie klar, dass der  Donnerstag mein Tag werden würde. Schwarzwurzelei ist in Balingen ja ein  extrem seltener Gast, doch für mich stets ein besonderer Anreiz, mich  recht weit vorne vor der Bühne einzufinden. Dies umso mehr, wenn es Alt-  und Großmeister Cronos höchstselbst  ist, der mit VENOM die Bühne zum  Erbeben bringt und den Titel des heurigen Balinger Pyrokönigs einsackt  (nach Horst Franz natürlich). Was am Auftreten von Conrad Anthony Lant  und seinen Mannen so erfrischend ist, das ist, dass sie es zum einen  nicht nötig haben, die Gegnerschaft zu den ex-Kollegen von VENOM INC. zu  thematisieren, und dass sie im Gegensatz zu den Letzteren eine Setlist  zusammenbauen, die eben nicht nur aus den Hits der Jahre 1980 bis 1982  besteht. Nein, das krasse Gegenteil ist der Fall, denn das Trio tischt  uns in bester IRON MAIDEN-Manier sage und schreibe sechs Songs vom  aktuellen Album auf, die allesamt weitaus besser vom Publikum angenommen  werden, als man das bei einer Band wie VENOM erwarten würde, die böse  Zungen seit 30 Jahren für kreativ tot erklären. Doch damit nicht genug,  denn auch wenn mit 'Bloodlust' und 'Buried Alive' die eine oder andere  alte Perle eingesteut wird, kommen mit 'Pandemonium', 'Fallen Angels'  und 'The Evil One' auch noch weitere neuzeitliche Stücke zu Liveehren,  bevor sich die Engländer zum Ende hin ihren Klassikern in geballter  Dichte widmen. 'Welcome To Hell', die ungarische Blutgräfin, eine wie  immer unfassbar brachiale Version von 'Warhead' und im Zugabenblock  obligatorischer Weise 'Black Metal' und natürlich der  Standardnausschmeißer 'Witching Hour' machen den Sack zu. Klar, ein paar  Stimmen hört man schon, die sagen, dass gerade beim Festival noch mehr  Klassiker gespielt werden sollte, von denen ja noch genügend im Köcher  geblieben sind, doch ganz ehrlich, ich finde den Ansatz gut, den Cronos  & Co. haben, und um es nochmal zu sagen: Das neuere Material kommt  weit besser an, als man das erwarten würde, und auch Gitarrist Rage und  vor allem natürlich Show-Drummer Dante haben sich mittlerweile echt  super in die Band integriert. Bei Nacht wäre es noch toller gewesen,  doch man kann nicht alles haben.
ist, der mit VENOM die Bühne zum  Erbeben bringt und den Titel des heurigen Balinger Pyrokönigs einsackt  (nach Horst Franz natürlich). Was am Auftreten von Conrad Anthony Lant  und seinen Mannen so erfrischend ist, das ist, dass sie es zum einen  nicht nötig haben, die Gegnerschaft zu den ex-Kollegen von VENOM INC. zu  thematisieren, und dass sie im Gegensatz zu den Letzteren eine Setlist  zusammenbauen, die eben nicht nur aus den Hits der Jahre 1980 bis 1982  besteht. Nein, das krasse Gegenteil ist der Fall, denn das Trio tischt  uns in bester IRON MAIDEN-Manier sage und schreibe sechs Songs vom  aktuellen Album auf, die allesamt weitaus besser vom Publikum angenommen  werden, als man das bei einer Band wie VENOM erwarten würde, die böse  Zungen seit 30 Jahren für kreativ tot erklären. Doch damit nicht genug,  denn auch wenn mit 'Bloodlust' und 'Buried Alive' die eine oder andere  alte Perle eingesteut wird, kommen mit 'Pandemonium', 'Fallen Angels'  und 'The Evil One' auch noch weitere neuzeitliche Stücke zu Liveehren,  bevor sich die Engländer zum Ende hin ihren Klassikern in geballter  Dichte widmen. 'Welcome To Hell', die ungarische Blutgräfin, eine wie  immer unfassbar brachiale Version von 'Warhead' und im Zugabenblock  obligatorischer Weise 'Black Metal' und natürlich der  Standardnausschmeißer 'Witching Hour' machen den Sack zu. Klar, ein paar  Stimmen hört man schon, die sagen, dass gerade beim Festival noch mehr  Klassiker gespielt werden sollte, von denen ja noch genügend im Köcher  geblieben sind, doch ganz ehrlich, ich finde den Ansatz gut, den Cronos  & Co. haben, und um es nochmal zu sagen: Das neuere Material kommt  weit besser an, als man das erwarten würde, und auch Gitarrist Rage und  vor allem natürlich Show-Drummer Dante haben sich mittlerweile echt  super in die Band integriert. Bei Nacht wäre es noch toller gewesen,  doch man kann nicht alles haben.
Setliste: From The Very Depths,  The Death Of Rock'n'Roll, Bloodlust, Smoke, Buried Alive, Pandemonium,  The Evil One, Fallen Angels, Long Haired Punks, Grinding Teeth, Welcome  To Hell, Countess Bathory, Warhead, Rise, Black Metal, Witching Hour
Wo der protoschwarze NWoBHM-Krawall von VENOM beim Bang Your Head ja durchaus noch zum Standardspektrum der weitgehend gesetzteren Zielgruppe gehört, da ist SATYRICON schon deutlich am Rande desselben. Nach IMMORTAL ist es meiner Erinnerung nach erst die zweite Truppe der großen Norwegerwelle, die Horst & Co. nach Balingen geholt haben, und jo, man sieht auf dem Messegelände schon einige verstörte  Blicke gen Bühne streifen, und dabei sind Satyr, Frost & Co. ja nun nicht einmal die ganz derbe Schwarzwurzelbehandlung. Dennoch, im sommerlichen Balingen wirken der Hieronymus-Bosch-Backdrop, der diabolische Mikroständer, die Tünche der Bandmitglieder, Satyrs manische Bühnenperformance zwischen arrogant und antreibend doch erst einmal wie eine sehr, sehr fremde Welt. Umso höher ist es den Norwegern anzurechnen, dass sie nach und nach doch das Publikum auf ihre Seite ziehen. Dabei hilft ein ganz besonders guter, schneidender und transparenter Sound, der bei Black-Metal-Gigs ja alles andere als üblich ist, aber eben auch das Stageacting von Meister Wongraven, das die Leute mehr und mehr in seinen Bann zieht. Der gute Mann, der ja auch gerne mal im Ruf der Unterkühltheit steht, ist kaum vom Steg wegzukriegen, hat ein irrwitziges Glühen in den Augen und packt die Zuschauer bei der Ehre, fordert sie immer wieder zum Mitmachen auf, mal anerkennend, mal ein bisschen demonstrativ arrogant, dabei aber nicht unangenehm. Mir scheint es so, als sei er nach gesundheitlichen Problemen sehr heiß auf den Gig, glänzend bei Stimme und nähme die Herausforderung sehr gerne an, vor ein Publikum zu treten, das nun per se nicht zu seiner Stammkundschaft gehört. In Balingen gelingt das heute ganz hervorragend, und gerade die neueren Stücke vom letzten Album, die groovenderen Sachen von "Now, Diabolical!" und natürlich die alte Hymne 'Mother North' werden gebührend gefeiert, und natürlich sorgen auch Frosts beeindruckende Trommelkünste für offene Münder. Auch wenn die Massen sich nicht ganz so zahlreich gesammelt, wie sie es bei ACCEPT oder TWISTED SISTER getan hätten, dürfte SATYRICON doch bei etlichen neuen Fans einen Fuß in die Tür gebracht haben, und so ist der Gig ein voller Erfolg.
Blicke gen Bühne streifen, und dabei sind Satyr, Frost & Co. ja nun nicht einmal die ganz derbe Schwarzwurzelbehandlung. Dennoch, im sommerlichen Balingen wirken der Hieronymus-Bosch-Backdrop, der diabolische Mikroständer, die Tünche der Bandmitglieder, Satyrs manische Bühnenperformance zwischen arrogant und antreibend doch erst einmal wie eine sehr, sehr fremde Welt. Umso höher ist es den Norwegern anzurechnen, dass sie nach und nach doch das Publikum auf ihre Seite ziehen. Dabei hilft ein ganz besonders guter, schneidender und transparenter Sound, der bei Black-Metal-Gigs ja alles andere als üblich ist, aber eben auch das Stageacting von Meister Wongraven, das die Leute mehr und mehr in seinen Bann zieht. Der gute Mann, der ja auch gerne mal im Ruf der Unterkühltheit steht, ist kaum vom Steg wegzukriegen, hat ein irrwitziges Glühen in den Augen und packt die Zuschauer bei der Ehre, fordert sie immer wieder zum Mitmachen auf, mal anerkennend, mal ein bisschen demonstrativ arrogant, dabei aber nicht unangenehm. Mir scheint es so, als sei er nach gesundheitlichen Problemen sehr heiß auf den Gig, glänzend bei Stimme und nähme die Herausforderung sehr gerne an, vor ein Publikum zu treten, das nun per se nicht zu seiner Stammkundschaft gehört. In Balingen gelingt das heute ganz hervorragend, und gerade die neueren Stücke vom letzten Album, die groovenderen Sachen von "Now, Diabolical!" und natürlich die alte Hymne 'Mother North' werden gebührend gefeiert, und natürlich sorgen auch Frosts beeindruckende Trommelkünste für offene Münder. Auch wenn die Massen sich nicht ganz so zahlreich gesammelt, wie sie es bei ACCEPT oder TWISTED SISTER getan hätten, dürfte SATYRICON doch bei etlichen neuen Fans einen Fuß in die Tür gebracht haben, und so ist der Gig ein voller Erfolg.
Wann war es, dass ich sagte, SAXON sollte einfach auf jedem Festival gesetzt sein? Tja, als ich das Billing des Donnerstags gesehen habe, dachte ich, toll, aber hat die nicht jeder zweimal während der letzten drei Jahre  gesehen? Ich hatte die Befürchtung, dass eventuell zu wenige Interesse an einer weiteren Show der Briten, zumal es natürlich wieder ein Auftritt voller Klassiker werden würde, haben könnten. Aber schon im Laufe des Tages zeigte mir die Bandmodenschau im Publikum, dass die Jungs heiß erwartet werden würden, denn es tummelten sich zahlreiche und allerhand verschiedene SAXON-T-Shirts in der Menge. Da würde nichts anbrennen. Als dann der Adler mit einer Viertelstunde Verspätung beginnt, sind sowieso alle Befürchtungen weggeblasen. 'Battering Ram' ist der erste Schlag, und natürlich kommt danach 'Sacrifice'... Moment mal, das ist doch ein anderer Song. Ich war schon so selbstgefällig, dass ich erst nach ein paar Tönen bemerke, dass sich ein unverhoffter Song aus der jüngeren Phase der Inselsachsen reingeschmuggelt hat. 'Let Me Feel Your Power' ist von "The Inner Sanctum". Cool, sollte SAXON diesmal ein anderes Set spielen, eher angelehnt an die letzte Tournee? Na, das würde mir zwar gefallen, aber als Festival-Headliner können die
gesehen? Ich hatte die Befürchtung, dass eventuell zu wenige Interesse an einer weiteren Show der Briten, zumal es natürlich wieder ein Auftritt voller Klassiker werden würde, haben könnten. Aber schon im Laufe des Tages zeigte mir die Bandmodenschau im Publikum, dass die Jungs heiß erwartet werden würden, denn es tummelten sich zahlreiche und allerhand verschiedene SAXON-T-Shirts in der Menge. Da würde nichts anbrennen. Als dann der Adler mit einer Viertelstunde Verspätung beginnt, sind sowieso alle Befürchtungen weggeblasen. 'Battering Ram' ist der erste Schlag, und natürlich kommt danach 'Sacrifice'... Moment mal, das ist doch ein anderer Song. Ich war schon so selbstgefällig, dass ich erst nach ein paar Tönen bemerke, dass sich ein unverhoffter Song aus der jüngeren Phase der Inselsachsen reingeschmuggelt hat. 'Let Me Feel Your Power' ist von "The Inner Sanctum". Cool, sollte SAXON diesmal ein anderes Set spielen, eher angelehnt an die letzte Tournee? Na, das würde mir zwar gefallen, aber als Festival-Headliner können die  Buben das natürlich nicht machen. Und so folgt dann doch 'Sacrifice' und danach die Klassiker-Parade, von nun an ertönt kein Song, der später als 1990 veröffentlicht worden ist. Selbstverständlich ist die Stimmung unter den Anwesenden klasse. Jeder weiß, was ihn erwartet, und überall erklingen vielstimmige Chöre, während die Metalinstitution auf der Bühne alles gibt. Apropos Metal, tatsächlich ist SAXON in den letzten Jahren erstaunlich schwermetallisch geworden. Auch die Klassiker sind mittlerweile durchgehend echte Brecher, die frühen Rock 'n' Roll-Einflüsse sind komplett ausradiert, die Band hat anno 2017 mehr Power als jemals zuvor. Klar, Biff brüllt auch mehr als früher, was bei einem Lied wie 'Dallas 1 PM' einiges von der Magie nimmt, aber das hier ist auch kein Gig zum Zusehen und Genießen, hier heißt es bangen und singen. Etwas mehr als 100 Minuten genügen nicht, noch irgendwelche Überraschungen in den Set einzubauen, aber die Auswahl ist auch ziemlich perfekt. Show macht die Band auch. Da ist zuerst Bassist Nibbs
Buben das natürlich nicht machen. Und so folgt dann doch 'Sacrifice' und danach die Klassiker-Parade, von nun an ertönt kein Song, der später als 1990 veröffentlicht worden ist. Selbstverständlich ist die Stimmung unter den Anwesenden klasse. Jeder weiß, was ihn erwartet, und überall erklingen vielstimmige Chöre, während die Metalinstitution auf der Bühne alles gibt. Apropos Metal, tatsächlich ist SAXON in den letzten Jahren erstaunlich schwermetallisch geworden. Auch die Klassiker sind mittlerweile durchgehend echte Brecher, die frühen Rock 'n' Roll-Einflüsse sind komplett ausradiert, die Band hat anno 2017 mehr Power als jemals zuvor. Klar, Biff brüllt auch mehr als früher, was bei einem Lied wie 'Dallas 1 PM' einiges von der Magie nimmt, aber das hier ist auch kein Gig zum Zusehen und Genießen, hier heißt es bangen und singen. Etwas mehr als 100 Minuten genügen nicht, noch irgendwelche Überraschungen in den Set einzubauen, aber die Auswahl ist auch ziemlich perfekt. Show macht die Band auch. Da ist zuerst Bassist Nibbs  Carter, der wohl einen Frosch gefrühstückt hat, jedenfalls hüpft und läuft er rastlos über die Bühne. Außerdem gibt es natürlich den großen SAXON-Adler, der für gut ausgeleuchtete Fans der ersten Reihen sorgt. Und dann ist da noch Sänger Biff Byford, der die Kutten einiger Fans nutzt, um erst sich und dann weitere Bandmitglieder auszustaffieren. Ja, SAXON ist Metal und fühlt sich dabei sehr wohl. Authentisch, eingespielt, mit gutem Sound und absolut sympathisch, ich würde behaupten, die Band war nie besser als in den 2010er Jahren. Als die Zugaben erklingen, darunter die Hymnen 'Wheels Of Steel' und 'Denim And Leather', sind alle Anwesenden ziemlich happy. Ich auch. Ich finde, SAXON sollte eigentlich auf jedem Festival spielen.
Carter, der wohl einen Frosch gefrühstückt hat, jedenfalls hüpft und läuft er rastlos über die Bühne. Außerdem gibt es natürlich den großen SAXON-Adler, der für gut ausgeleuchtete Fans der ersten Reihen sorgt. Und dann ist da noch Sänger Biff Byford, der die Kutten einiger Fans nutzt, um erst sich und dann weitere Bandmitglieder auszustaffieren. Ja, SAXON ist Metal und fühlt sich dabei sehr wohl. Authentisch, eingespielt, mit gutem Sound und absolut sympathisch, ich würde behaupten, die Band war nie besser als in den 2010er Jahren. Als die Zugaben erklingen, darunter die Hymnen 'Wheels Of Steel' und 'Denim And Leather', sind alle Anwesenden ziemlich happy. Ich auch. Ich finde, SAXON sollte eigentlich auf jedem Festival spielen.
Setliste: Battering Ram, Let Me Feel Your Power, Sacrifice, Motorcycle Man, Power and the Glory, Solid Ball of Rock, And The Bands Played On, 20.000 Ft, Dallas 1 PM, The Eagle Has Landed, 747 (Strangers in the Night), Strong Arm of the Law, Heavy Metal Thunder, Princess of the Night, Zugabe: Wheels of Steel, Crusader, Denim and Leather
Donnerstag, 13. Juli - Halle
Und schon geht das Gerenne los. Kaum haben SLAUGHTER die Hauptbühne  verlassen, heißt es, Beine in die Hand nehmen, Ellenbogen ausfahren und  ab in die Halle zu ECLIPSE. Doch der Weg dorthin ist steinig und schwer,  denn der Andrang ist enorm und die Schleuse sehr schmal. Doch es reicht  gerade noch, um sich in der Messehalle ein erfrischendes Bier zu holen  und ein geeignetes Plätzchen einzunehmen. Schon starten die Schweden als  erste Band in der Indoor-Variante des Festivals ihr Set mit dem  Eröffnungsdoppel 'Vertigo' und 'Never Look Back' vom aktuellen  Monsteralbum "Monumentum". Der Sound ist hervorragend und glasklar, die  Band rockt wie die Hölle. Von der ersten Sekunde an frißt das Publikum  dem Quartett förmlich aus der Hand – zu Recht! Sänger und  Gelegenheitsgitarrist Erik Martensson und seine Mannen präsentieren  einen coolen Querschnitt ihrer drei bisher erschienenen Alben, der zu  keiner Sekunde langweilig wird und mit 'Downfall Of Eden', 'Black Rain',  'Hurt' und der Akustikversion von 'Battlegrounds' zahlreiche Höhepunkte  beinhaltet. Gerade die Singalong-Passagen haben es dem zahlreich  anwesenden Publikum angetan. Nicht nur in den Songs wird lauthals  mitgesungen, sondern auch minutenlang nach Beendigung des eigentlichen  Stücks. Gänsehautalarm. Respekt. Der Sound der Schweden, der irgendwo  zwischen GOTTHARD und PRETTY MAIDS angesiedelt werden darf, sitzt  perfekt - manch einem Augen- und Ohrenzeugen sogar auffallend zu  perfekt. Der musikalische Vortrag ist jedoch absolut stimmig und hätte  für mich gerne noch ein bisschen länger dauern dürfen. Ich lege mich mal  zu diesem sehr frühen Zeitpunkt des Musikmarathons fest: ECLIPSE sind  die Gewinner des Festival. Punkt. Satz. Und Sieg. @Horst: Diese  Band gehört definitiv und unbedingt so schnell wie möglich ins  Nachmittagsprogramm auf die Hauptbühne. Bitte übernehmen Sie!
Setliste:  Vertigo, Never Look Back, The Storm, Wake Me Up, Jaded, Hurt,  Battlegrounds (acoustic), Downfall Of Eden, Black Rain, Blood Enemies,  Stand On Your Feet, I Don't Wanna Say I'm Sorry
Während die Open-Air-Bühne für SATYRICON vorbereitet wird, legen in der  Halle die Herren von DEMON den Grundstein für einen in Summe  gelungenen und mit Applaus bedachten Auftritt. Zwar bleibt es im   Auditorium doch verhältnismäßig ruhig, das jedoch dürfte eher der  Setlist geschuldet sein. Denn an sich legen Dave Hill und seine  Mannen mit 'Sign Of A Madman' durchaus gehörig los, doch schon mit dem  danach dargebotenen 'Wonderland' folgt - zumindest was das Tempo  betrifft - der Schwenk in eher getragenere Gefilde. Eben jene sollten in  weiterer Folge auch vorherrschend bleiben, etwa als die bestens  disponierte Formation unter dem ebenso wirkungsvoll eingesetzten Licht  mit 'The Plague' und dem ebenfalls von jenem Album stammenden 'Nowhere  To Run' (hör' bei der Nummer eigentlich nur ich ganz viel frühe UFO?)  fortsetzt. Der zum Plaudern aufgelegte Frontmann, der im Verlauf  des Auftritts über die Band-Vergangenheit ebenso sinniert wie über die  Entwicklung des Tonträgermarktes, weiß aber nicht nur mit Charme und  Witz zu gefallen, sondern ebenso mit einer einwandfreien  Gesangsdarbietung. Eine solche zeigt er auch bei den Songs neuer Datums,  wie etwa
Auditorium doch verhältnismäßig ruhig, das jedoch dürfte eher der  Setlist geschuldet sein. Denn an sich legen Dave Hill und seine  Mannen mit 'Sign Of A Madman' durchaus gehörig los, doch schon mit dem  danach dargebotenen 'Wonderland' folgt - zumindest was das Tempo  betrifft - der Schwenk in eher getragenere Gefilde. Eben jene sollten in  weiterer Folge auch vorherrschend bleiben, etwa als die bestens  disponierte Formation unter dem ebenso wirkungsvoll eingesetzten Licht  mit 'The Plague' und dem ebenfalls von jenem Album stammenden 'Nowhere  To Run' (hör' bei der Nummer eigentlich nur ich ganz viel frühe UFO?)  fortsetzt. Der zum Plaudern aufgelegte Frontmann, der im Verlauf  des Auftritts über die Band-Vergangenheit ebenso sinniert wie über die  Entwicklung des Tonträgermarktes, weiß aber nicht nur mit Charme und  Witz zu gefallen, sondern ebenso mit einer einwandfreien  Gesangsdarbietung. Eine solche zeigt er auch bei den Songs neuer Datums,  wie etwa  dem vom 2005er-Output "Better The Devil You Know!" stammenden  'Standing On The Edge' sowie dem Titeltrack des aktuellen Drehers  "Cemetery Junction". Dennoch scheint zu diesem Zeitpunkt bei  einem Großteil des Publikums ein klein wenig die Luft raus zu sein, sind  doch die Applauskundgebungen darauf deutlich zurückhaltender als zu  Beginn der Show. Durchaus möglich, dass DEMON darauf vorbereit ist, denn  es folgt nicht nur eine gehörigere Tempo-Steigerung, sondern mit der  Band-Hymne 'Night Of The Demon' sowie 'Life On The Wire' ausreichend  stimmiges Material, sodass sofort wieder für lautstarken Jubel gesorgt  ist. Der sollte die Band schließlich auch auf der Zielgeraden  begleiten, auf die sich DEMON mit 'Into The Nightmare' begibt, bevor ein  lauthals mitgegröhltes 'Don’t Break The Circle' und das offenbar  kurzerhand zum Schlusspunkt auserkorene 'One Helluva Night' schließlich  für ausnahmslos zufriedene Gesichter in der Halle sorgen.
dem vom 2005er-Output "Better The Devil You Know!" stammenden  'Standing On The Edge' sowie dem Titeltrack des aktuellen Drehers  "Cemetery Junction". Dennoch scheint zu diesem Zeitpunkt bei  einem Großteil des Publikums ein klein wenig die Luft raus zu sein, sind  doch die Applauskundgebungen darauf deutlich zurückhaltender als zu  Beginn der Show. Durchaus möglich, dass DEMON darauf vorbereit ist, denn  es folgt nicht nur eine gehörigere Tempo-Steigerung, sondern mit der  Band-Hymne 'Night Of The Demon' sowie 'Life On The Wire' ausreichend  stimmiges Material, sodass sofort wieder für lautstarken Jubel gesorgt  ist. Der sollte die Band schließlich auch auf der Zielgeraden  begleiten, auf die sich DEMON mit 'Into The Nightmare' begibt, bevor ein  lauthals mitgegröhltes 'Don’t Break The Circle' und das offenbar  kurzerhand zum Schlusspunkt auserkorene 'One Helluva Night' schließlich  für ausnahmslos zufriedene Gesichter in der Halle sorgen.
Bekanntermaßen ist nach dem Headliner auf der Open-Air-Bühne beim "BYH!!!" noch lange nicht Schluss, weshalb sich auch nahezu zeitgleich mit dem Verklingen der letzten Töne von SAXON eine gehörige Zahl Fans in Richtung Messehalle begibt um den Tag standesgemäß mit deftigen Klängen ausklingen zu lassen. Da mit DENNER / SHERMANN obendrein eine Formation auf dem Programm steht, die sehnsüchtig erwartet wird, verwundert es kaum, dass sich die Halle nach und nach nahezu komplett füllt. Die beiden Namensgeber stehen zwar an sich im Mittelpunkt des Interesses, auf der Bühne jedoch überlassen sie das Rampenlicht die meiste Zeit über ihrem Sänger Sean Peck. Dem US-Amerikaner sagt man bekanntlich seit jeher eine stimmliche Ähnlichkeit zu Rob Halford nach - durchaus zu Recht, wenn man sich so manche "Höhenlagen" seines bisherigen Schaffens in Erinnerung ruft. Dass er diesen Eindruck auch optisch vermittelt, dürfte ihm bewusst sein; Kahlkopf, dunkle Sonnenbrille, Ledermantel sowie ab und an auch die Gesten – weitere Fragen  nach "Inspiration" sollten sich erübrigen. Dennoch schafft es der aus San Diego stammende Sänger eine eigene Duftmarke zu versprühen, und zudem sei ihm attestiert, dass er in den letzten Jahren zu einem echten Frontmann gereift ist, der sich bewusst ist, dass selbst die prägnanteste Stimme alleine noch kein gelungenes Konzert ergibt. Im Vergleich zu seiner Stammformation CAGE hat er hier jedoch insofern die ideale Besetzung neben ihm, da die beiden MERCYFUL FATE-Recken seit Dekaden wissen, wie eine Metal-Show funktioniert. Immer wieder unterstützen sie Sean an vorderster Front und lassen die Zuseher an ihrer spielerischen Kompetenz teilhaben. Als besonderer Hingucker entpuppt sich das von Hank gespielte Stratocaster-Modell von Fender, das auf den ersten Eindruck daran denken lässt, er hätte ein Linkshänder-Modell am Start. Ebenso etwas für das Auge gibt auch Marc Grabowski her. Der wuschelköpfige Bassist tobt und stampft permanent wild über die Bühne und sorgt zusammen mit dem anstelle
nach "Inspiration" sollten sich erübrigen. Dennoch schafft es der aus San Diego stammende Sänger eine eigene Duftmarke zu versprühen, und zudem sei ihm attestiert, dass er in den letzten Jahren zu einem echten Frontmann gereift ist, der sich bewusst ist, dass selbst die prägnanteste Stimme alleine noch kein gelungenes Konzert ergibt. Im Vergleich zu seiner Stammformation CAGE hat er hier jedoch insofern die ideale Besetzung neben ihm, da die beiden MERCYFUL FATE-Recken seit Dekaden wissen, wie eine Metal-Show funktioniert. Immer wieder unterstützen sie Sean an vorderster Front und lassen die Zuseher an ihrer spielerischen Kompetenz teilhaben. Als besonderer Hingucker entpuppt sich das von Hank gespielte Stratocaster-Modell von Fender, das auf den ersten Eindruck daran denken lässt, er hätte ein Linkshänder-Modell am Start. Ebenso etwas für das Auge gibt auch Marc Grabowski her. Der wuschelköpfige Bassist tobt und stampft permanent wild über die Bühne und sorgt zusammen mit dem anstelle  von Snowy Shaw ins Line-Up geholten früheren FATE-Drummer Jens Berglid für einen grundsoliden Groove. Der kommt die gesamte Spielzeit über soundtechnisch gut ausgewogen aus den Boxen, was man auch in Bezug auf die beiden Gitarren behaupten kann. Die machen selbstverständlich permanent Druck, lassen aber auch in den feinstrukturierten Passagen noch diverse Details vernehmen. Womit wir beim einzigen Problem der Show angekommen wären: dem Gesang! An der Performance von Sean an sich liegt es nicht, sehr wohl jedoch am Sound, der sich immer dann, wenn Sean sich in die von ihm anvisierten "Höhenregionen" begibt, nahezu überschlägt und dadurch eher an einen ausgereiften Tinnitus denken lassen als an einen ausdrucksstarken Metal-Vokal-Akrobaten. Schade, denn dadurch kommt seine "Sirene" leider nicht entsprechend zur Geltung und den Songs, die durch die Bank darauf angelegt sind, mangelt es an einem entscheidenden Detail. Dadurch fehlt sowohl den von der Debüt-EP "Satan’s Tomb" stammenden Nummern (dargeboten wurden unter anderem der Titelsong und 'War Witch') als auch den vom ersten Longplayer "Masters of Evil" stammenden Tracks wie 'Pentagram And The Cross', 'The Wolf Feeds At Night' oder 'Escape From Hell' leider die auf Tonträger exzellent umgesetzte Vokal-Akrobatik des Kaliforniers. Noch betrüblicher macht die Sache, dass dadurch auch geschickt ins Programm integrierte MERCYFUL FATE-Tracks wie 'Curse Of The Pharao' oder 'Evil' nicht auf jene Weise zur Geltung kommen, wie es wohl von der Band (die auch dabei einen überaus ambitionierten und zudem einen sehr authentischen Eindruck hinterlässt) angedacht ist. Schlecht ist der Auftritt in Summe keineswegs, unter anderen Voraussetzungen wär' aber ein absoluter Hammer-Gig drinnen gewesen!
von Snowy Shaw ins Line-Up geholten früheren FATE-Drummer Jens Berglid für einen grundsoliden Groove. Der kommt die gesamte Spielzeit über soundtechnisch gut ausgewogen aus den Boxen, was man auch in Bezug auf die beiden Gitarren behaupten kann. Die machen selbstverständlich permanent Druck, lassen aber auch in den feinstrukturierten Passagen noch diverse Details vernehmen. Womit wir beim einzigen Problem der Show angekommen wären: dem Gesang! An der Performance von Sean an sich liegt es nicht, sehr wohl jedoch am Sound, der sich immer dann, wenn Sean sich in die von ihm anvisierten "Höhenregionen" begibt, nahezu überschlägt und dadurch eher an einen ausgereiften Tinnitus denken lassen als an einen ausdrucksstarken Metal-Vokal-Akrobaten. Schade, denn dadurch kommt seine "Sirene" leider nicht entsprechend zur Geltung und den Songs, die durch die Bank darauf angelegt sind, mangelt es an einem entscheidenden Detail. Dadurch fehlt sowohl den von der Debüt-EP "Satan’s Tomb" stammenden Nummern (dargeboten wurden unter anderem der Titelsong und 'War Witch') als auch den vom ersten Longplayer "Masters of Evil" stammenden Tracks wie 'Pentagram And The Cross', 'The Wolf Feeds At Night' oder 'Escape From Hell' leider die auf Tonträger exzellent umgesetzte Vokal-Akrobatik des Kaliforniers. Noch betrüblicher macht die Sache, dass dadurch auch geschickt ins Programm integrierte MERCYFUL FATE-Tracks wie 'Curse Of The Pharao' oder 'Evil' nicht auf jene Weise zur Geltung kommen, wie es wohl von der Band (die auch dabei einen überaus ambitionierten und zudem einen sehr authentischen Eindruck hinterlässt) angedacht ist. Schlecht ist der Auftritt in Summe keineswegs, unter anderen Voraussetzungen wär' aber ein absoluter Hammer-Gig drinnen gewesen!
Wer nach dem ersten Festival-Tag noch immer nicht genug hat und sich zum Tagesausklang noch einmal gehörig die Rübe abschrauben will, ist bei der brasilianischen Legende SEPULTURA einmal mehr bestens aufgehoben. Die vier Herren fackeln auch gar nicht lange, sondern legen mit dem Hardcore-lastigen 'I Am the Enemy' vom aktuellen Dreher "Messiah Machine" ohne Rücksicht auf Verluste los. Zwar ist der Sound im vorderen Bereich zu diesem Zeitpunkt noch eher suboptimal, doch schon nach dem anschließenden 'Phantom Self' scheint der Sound-Mann vor allem im Hinblick auf den Gesang von Frontmann Derrick Green die richtigen Knöpfchen gefunden zu haben. Ab 'Kairos', bei dem der Hüne zum ersten Mal an der im zentralen Bereich der Bühne positionierten zusätzlichen Trommel seinen einmal mehr unfassbar präzise groovenden Kollegen Eloy Casagrande unterstützt, wirkt der Klang ausgewogener. Keine Rede jedoch kann von leiser sein, wie der Nachhall in den Lauscherchen noch Stunden später zeigen sollte, der sowohl aktuellem Stoff wie etwa 'Resistant Parasites', logischerweise aber auch bekanntem SEPULTURA-Material wie 'Inner Self' geschuldet ist. Doch daran hat man sich als Besucher von Shows dieser Band ebenso gewöhnt, wie man auch weiß, dass bei den Brasilianern immer akuter "Mosh-Pit-Alarm" herrscht. So auch bei diesem Gig, wobei die geschätzte Hundertschaft an bewegungswütigen Zeitgenosse überhaupt nicht zur Ruhe kommen will und kann. Wie auch? Bei der dargebotenen Fülle an dafür prädestinierten Hämmern wie 'Biotech Is Godzilla', 'Territory', 'Refuse / Resist' und dem zwar vorhersehbaren, aber einfach unvermeidlichen Finale 'Roots Bloody Roots'? In dieser Form und Verfassung ist SEPULTURA nach wie vor eine sichere Bank, wenn es um mitreißende Live-Shows geht und davon kann man sich zum Ausklang des ersten Festival-Tages einmal mehr ein beeindruckendes Bild machen. Und jetzt alle: Un, Dos, Tres, SEPULTURA!!!!
[Walter Scheurer]
Hier geht es zum zweiten Tag...
- Redakteur:
- Frank Jaeger
 
	





