WHEN THE DEADBOLT BREAKS - In The Glow Of The Vatican Fire
Mehr über When The Deadbolt Breaks
- Genre:
- Doom / Heavy Rock / Experimental
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.06.2025
- The Scythe Will Come
- Deus Vult
- Coffin Walls
- The Chaos Of Water
- Burning Zozobra
- The Deep Well
- N5691
- Red Sparrow
Krude Dark-Metal-Variationen ohne klare Zielsetzung.
Würde es auf "In The Glow Of The Vatican Fire" nicht hin und wieder solch zauberhafte Momente geben, wie man sie zum Beispiel in 'The Chaos Of Water' erleben darf, könnte man das neue Album von WHEN THE DEADBOLT BREAKS getrost auch in die Kategorie derjenigen Platten schieben, auf die man locker und ohne Gewissensbisse verzichten kann. Der meist akustische Klangteppich, den die Band aus Connecticut hier herbeizaubert, bildet in diesem Musterbeispiel eine wunderschöne Symbiose mit der zuckersüßen Stimme von Frontdame Cherrilynne und könnte der Truppe im Grenzbereich von Dark Metal und Doom sicherlich einige neue Hörer bescheren.
Leider jedoch bestätigen solche Ausnahmen hier jedoch nicht die Regel und können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meist krude Zusammensetzung unterschiedlichster Spielarten des düsteren Metals kaum ansprechend klingt. Die Band gibt sich vergleichsweise sehr experimentell, variiert von psychedelisch gefärbtem Heavy Rock bis hin zu rumpeligem Death Metal, geht bis hin zu den Anfangstagen des Gothic Metals zurück, etabliert währenddessen aber keinen roten Faden im meist sehr durchwachsenen Songmaterial. Eigentlich hätte man nach dem überlangen Opener 'The Scythe Will Come' schon wissen müssen, dass "In The Glow Of The Vatican Fire" relativ ziellos umherstreunt und die mangelnde stilistische Klarheit im weiteren Verlauf zu viel Chaos führen wird. Und leider wird man in den meisten der nachfolgenden Tracks auch eindeutig bestätigt: Sowohl kompaktere Nummern wie 'Burning Zozobra' und 'Coffin Walls', als auch etwas ausladender arrangierte Tracks wie 'The Deep Well' und 'Red Sparrow' sind mit Ideen gewaltig überladen, kommen von Hölzchen auf Stöckchen, nicht jedoch ein einziges Mal klar auf den Punkt.
Stattdessen werden hier sehr bizarre Kontraste aufgeworfen, Gegensätze mit verstandsmäßigem Widerstand in Szene gesetzt und musikalische Stilblüten komponiert, die von Anfang an weder Hand noch Fuß haben. So entpuppt sich die neue Scheibe der jungen Combo als extrem nervenaufreibendes Unterfangen, dem man irgendwann nicht mehr folgen mag, ihm aber auch irgendwann nicht mehr folgen kann. Ohne klare Zielsetzung läuft die Scheibe recht schnell in eine Sackgasse, und aus der gibt es im Gesamtverlauf dann auch kein Entrinnen mehr.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes