THIS I OWE - Alchemists
Mehr über This I Owe
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 22.08.2025
- Prologue
- Equinox
- Sharks
- Disdain
- Queen Of Hearts
- Isobel
- Feeling To Dust
- Nightmare
- Echo Chambers
- Solstice
Female-Fronted mal ganz unkonventionell.
Die Anzahl der Female-Fronted-Kapellen im WormHoleDeath-Roster ist in den letzten Monaten exponentiell angestiegen. Allerdings hat die aufstrebende italienische Plattenfirma zuletzt einige durchaus lohnenswerte Releases in diese Sparte gebracht, so dass man auch beim Lizenzdeal mit der griechischen Combo THIS I OWE durchaus zuversichtlich sein durfte, hier einen weiteren anständigen Fang zu machen. Diese Hoffnung bestätigt die Truppe aus Athen in den zehn Songs der ersten vollständigen Platte dann auch über weite Strecken, denn von symphonischem Pomp oder gar überbordender Theatralik ist auf "Alchemists" rein gar nichts zu spüren - wenngleich die Scheibe eine durchaus nennenswwerte Dramaturgie mitbringt.
THIS I OWE verfolgt jedoch einen durchweg anderen Ansatz als große Teile des Kollegiums und ist letztlich auch mit keiner Band mit weiblicher Frontstimme vergleichbar. Diesen Pluspunkt macht man sich dann auch sofort zunutze, um die teils progressiven Arrangements mit einigen alternativen Gitarrensounds zu mischen, hier und dort auch eine unverhoffte Aggression auf den Plattenteller zu legen und irgendwo in der Schnittmenge von EVANESCENCE, LACUNA COIL und eher rockigem Modern Metal eine neue Nische zu belegen.
Im Mittelpunkt steht selbstredend Frontdame Maria Kanellaki, die mit ihrer vergleichsweise rauen Stimme mal so gar nicht in das Muster passt, mit ihrer imposanten Erscheinung und ihrer kraftvollen Stimme aber durchaus imstande ist, die zehn Kompositionen in alle erdenklichen Richtungen zu lenken und auch in den etwas verzwickteren instrumentalen Passagen nicht aus dem Fokus zu verschwinden. Die Sängerin ist das Zentrum des THIS I OWE-Sounds, bestimmend, dominant, aber dennoch immer wieder den einzelnen Songs unterworfen, zu denen ihre Mitmusiker richtig tolle Steilvorlagen liefern und sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nähern, um den Eigensinn der Darbietung weiter zu verstärken. Denn dass eine Female-Fronted-Kapelle heutzutage noch völlig eigenständig klingt und derweil das ganze Portfolio des zeitgemäßen Metals beherbergt, ist schon recht ungewöhnlich, dank einer Reihe erstklassiger Kompositionen und einer starken Performance gleich umso schöner.
THIS I OWE mag üpberhaupt nicht konventionell und teilweise auch gewöhnungsbedürftig klingen. Der finale Output ist aber eine Bestätigung der innovativen Arbeit dieses griechischen Quartetts, das mit dem ersten Aufschlag direkt mal ein Ausrufezeichen setzt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes