TECHNOCRACY - Technocracy
Mehr über Technocracy
- Genre:
- (Neo) Thrash Metal
- Label:
- Music Avenue
- Prognosis
- Education
- Naiad
- Replacements
- All That They Know
- Truth
- Lobotomy
- This Is How We Die
- I Survive
- Not Of This Earth
- Cancer
- Outro
TECHNOCRACY, die 1998 von Ex-VIO-LENCE-Mitglied Phil Demmel (wird in der Bandinfo als Ex-MACHINE HEADler bezeichnet, bei denen er allerdings nur mal kurzzeitig ausgeholfen hat) zusammen mit Sänger Steve Machado gegründet wurden, kommen zwar aus der Bay Area, allerdings ohne sich musikalisch zu sehr an deren 80er Jahre-Thrash Helden zu orientieren. Die Band präsentiert auf ihrem Debütalbum modernen, kühlen Thrash Metal, der Erinnerungen an FEAR FACTORY aufkommen lässt. Stellenweise klingt aber auch Neo Metal der Marke LINKIN PARK an und fügt sich richtig gut ins Gesamtkonzept ein. Die Vocals scheinen bewusst etwas im Hintergrund gehalten zu sein, sie klingen wie von weit entfernt kommend und das gefällt mir ziemlich gut. Im Gegensatz zum Rest der musikalischen Darbietung kommt der Gesang sogar relativ melodisch daher und könnte durchaus auch den Mainstream befriedigen. Aber zum Glück stehen im Mittelpunkt die energischen, kraftstrotzenden und bisweilen regelrecht brachialen Riffs, die richtig gut reinknallen und dafür sorgen, dass "Technocracy" doch eine sehr aggressive Scheibe ist. Auch ein paar abgespacte, kalte Electro-Sounds sind zu entdecken, die aber wirklich nur am Rande eingesetzt werden und somit die Musik nicht zu einer künstlichen Masse verkommen lassen. Damit dem Hörer nicht langweilig wird, haben sich auch ein paar ruhigere Stellen auf die Platte verirrt (z.B. der Anfang von "Cancer"), die aber nie sehr lange währen, sondern immer recht schnell von den krachenden Riffs abgelöst werden.
"Technocracy" ist Alles in Allem eine kompakte Dampfwalze, die sich in Sachen Aggressivität und Power wahrlich nicht zu verstecken braucht. Starke, kraftvolle Stampfer wie "Prognosis" oder "Naiad" haben den Hauptanteil an dieser Scheibe, dennoch ist das Album sehr vielseitig und die Band experimentiert doch relativ viel an ihrem Soundcocktail herum. Dass da auch mal etwas nach hinten losgeht, liegt in der Natur der Sache, insgesamt jedoch haben sie schon einen guten Job gemacht. Und da Experimentierfreude die Grundlage für Weiterentwicklung ist, muss einem um die Zukunft der Band auch wirklich nicht bange sein. Hoffentlich behält man den recht großen Thrash-Anteil bei und verkommt nicht irgendwann zu einer "trendy" Kommerzband, denn auf dieser Scheibe stimmen sowohl die Mischung als auch die Härte. Ich zumindest bin gespannt, welchen Weg TECHNOCRACY einschlagen werden, eine gute Basis haben sie mit diesem Album allemal gelegt.
Anspieltipps: Prognosis, Naiad, This Is How We Die
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer