SONS OF APOLLO - Psychotic Symphony
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2017
Mehr über Sons Of Apollo
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Inside Out (EMI)
- Release:
- 20.10.2017
- God Of The Sun
- Coming Home
- Signs Of The Time
- Labyrinth
- Alive
- Lost In Oblivion
- Figaro's Whore
- Divine Addiction
- Opus Maximus
Neuer Stern am Prog-Metal-Himmel!
Hier ist es nun also, das Debütalbum der neuen Supergroup, die von den ehemaligen DREAM THEATER-Kollegen Mike Portnoy und Derek Sherinian gegründet wurde. Die Liste der Bands, in denen die einzelnen Mitglieder bereits aktiv waren ist nicht nur beeindruckend, sondern auch sehr abwechslungsreich: DREAM THEATER, GUNS N' ROSES, MR. BIG, JOURNEY und AXEL RUDI PELL dürften wohl die bekanntesten sein. Außerdem haben einige Bandmember bereits eine beachtliche Menge an Soloalben veröffentlicht. Beeindruckend ist außerdem der kurze Zeitraum, in dem die Jungs das Album zusammengezimmert haben, denn die ersten Gerüchte über die neue Band wurden erst Anfang des Jahres 2017 veröffentlicht. Vielleicht ist das auch dem Umstand geschuldet, dass alle beteiligten Musiker in der Vergangenheit bereits in verschiedenen Konstellationen schon in diversen Bands zusammengespielt haben.
Schon beim bereits bekannten Opener 'God Of The Sun' wird klar, was wir von den Söhnen erwarten dürfen. Der Sound ist sehr heavy, stellenweise fast schon düster, was vor allem bei den Keyboards deutlich wird. Der gute Derek verwendet nicht nur sehr außergewöhnliche Sounds, die nicht selten nach verzerrten Gitarren klingen, sondern er spielt auch gerne in den tieferen Tonlagen. Der Luftigkeit, die vielen anderen Prog-Alben innewohnt, setzen die Söhne hier eine wuchtige Kombination aus Schwere und Heavyness entgegen.
Veredelt wird das Ganze von Sänger Jeff, dessen rockige Stimme sehr gut zur Atmosphäre der Songs passt und sowohl in den mittleren als auch in den höheren Tonlagen richtig kräftig und ausdrucksstark rüberkommt. Er klingt wie eine Mischung aus Heavy-Metal- und AOR-Sänger und verleiht der Musik der Söhne damit einen ganz besonderen Touch.
Gefrickel und längere Instrumentalpassagen gibt es natürlich auch, hier toben sich die Musiker richtig aus. Allen voran natürlich Ron und Derek, aber auch Mike und Billy bekommen genügend Möglichkeiten, um sich in Szene zu setzen. Diese Passagen werden häufig genutzt, um die Atmosphäre aufzubrechen und den Track in eine andere Stimmung zu lenken. Selbst in den kürzeren Titeln sind so viele Elemente enthalten, da hätten andere Bands sicher mehrere Songs draus gemacht. Selbst wenn man die Scheibe schon 20 Mal angehört hat, offenbaren sich immer noch neue Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Ganz großes Songwriting!
Die Produktion, welche die beiden Bandgründer Mike und Derek "Psychotic Symphony" verpasst haben, lässt keine Wünsche offen. Transparent, druckvoll und sehr satt in allen Frequenzbereichen. Besonders die Bässe haben richtig Dampf auf dem Kessel, was natürlich vor allem den düsteren Passagen zugutekommt.
SONS OF APOLLO ist definitiv der neue Stern am Prog-Metal-Himmel! So ein dickes Ausrufezeichen von einem Debütalbum bekommt man nicht alle Tage serviert. Jeder einzelne der beteiligten Musiker ist ein Meister seines Instruments, was auch in den Songs deutlich wird. Verschiedenste Einflüsse von klassischem Heavy Metal, AOR, Hard Rock und sogar Doom werden mit diversen Prog-Zutaten gewürzt und ergeben einen interessanten Sound, der frisch und unverbraucht klingt und sich von den bekannten Genrevertretern abhebt. Zusammen mit der perfekten Produktion ergibt das unterm Strich ein Album, das keine Wünsche offenlässt und sicherlich eines der absoluten Highlights des laufenden Jahres ist. Da zücke ich auch ohne zu zögern meinen ersten glatten 10er.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner