SOFT WORKS - Abracadabra (Re-Release)
Mehr über Soft Works
- Genre:
- Progressive Rock / Jazz
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Moonjune Records
- Release:
- 13.06.2025
- Seven Formerly
- First Trane
- Elsewhere
- K Licks
- Baker's Treat
- Willie's Knee
- Abracadabra
- Madame Vintage
- Has Riff (live)
- Facelift (live)
Ein verkannter Klassiker des modernen Jazz-Rocks!
SOFT WORKS wurde zur Jahrtausendwende als eines der zahlreichen Projekte im direkten Fahrwasser von SOFT MACHINE gegründet, jener britischen Jazz-Rock-Legende, die schon in den mittleren 70ern prägende Elemente in der Verbindung aus progressiven Klangstrukturen und traditionellem Classic Rock zusammenbrachte. Vom eigentlichen Line-up der Koryphäe sind jedoch nur Gitarrist Allan Holdsworth und Schlagzeuger John Marshall mit am Start, die jedoch mit dem populären Saxophonisten Elton Dean und dem etablierten Bassisten Hugh Hopper zwei Gleichgesinnte mit ins Boot holen konnten, um eine leider nur einmalige Gelegenheit zu nutzen.
Der Album-Release von "Abracadabra" fiel jedoch erst ins Jahr 2003, löste in der Szene aber nicht bloß ein leises Murmeln, sondern allgemeine Diskussionen aus, schließlich schien SOFT WORKS mehr als nur ein Projekt zu sein, da das Quartett den Stoff kurze Zeit später auch auf die Bühne brachte. Die Zeit sollte jedoch zeigen, dass es die Truppe bei diesem einen Studio-Release belassen sollte, der nun, mehr als 20 Jahre später, in einem schicken Remaster und samt zweier Bonustracks erneut den Weg in die Händlerregale findet.
Geboten wird völlig entspannter, selten wirklich fordernder Jazz, der sehr stark auf die Saxophonarbeit von Elton Dean ausgerichtet ist und als Hommage an die Ursprünge des Jazz-Rocks gerade deshalb so gut funktioniert, weil hier kein künstlicher Anspruch generiert wird, sondern die Songs einfach im spontanen Fluss bleiben. Stücke wie 'K Licks' und 'Abracadabra' wirbeln zwar mit einigen vertrackten Rhythmen, und auch die beiden Longtracks 'Seven Formerly' und 'First Trane' leben von ihren heimlichen Improvisationen, doch alles in allem ist diese Platte als Gesamtkunstwerk zu betrachten, in dem relaxte Stimmungen auf tolle, meist intime Instrumentalarbeit treffen und auch das heimische Wohnzimmer in einen verrauchten Club verwandeln, in dem man sich von den acht Kompositionen verzaubern lassen kann.
Die Neuauflage beinhaltet neben der regulären Scheibe schließlich zwei Live-Nummern aus dem SOFT MACHINE-Kosmos, die der kurze Zeit später herausgegebenen "Abracadabra In Osaka"-Scheibe entstammen und diesen ohnehin schon prächtigen Schatz vervollständigen. Jazz-Rock ist sicherlich alles andere als Easy Listening - doch so vergleichsweise leicht zugänglich wie SOFT WORKS den eigenen Stoff anno 2003 gestaltete, erlebt man diesen Sound nur sehr selten!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes