SIERRA VEINS - In The Name Of Blood
Mehr über Sierra Veins
- Genre:
- EBM / Darkwave
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- No Shark Prod
- Release:
- 07.11.2025
- In The Name Of Blood
- Memory Cells
- Who I Used To Be
- The One
- Ain't No Woman
- My Poison
- Desire
- It Was Written
- The End Of Time
Mystisch und abwechslungsreich - EBM jenseits der Stange!
Zugegeben: In der EBM-Szene bin ich immer noch ein Neuling und Laie, weiß zwar so manch atmosphärisch aufgeladenen Release durchaus zu schätzen, kann aber mit den eher Beat-lastigen, manchmal recht eintönigen Veröffentlichungen, die das elektronische Business gelegentlich ausspuckt, nicht sonderlich viel anfangen. Da trifft es sich ganz gut, dass die Herrschaften von SIERRA BLOOD sich hier nicht einheitlich festlegen wollen und eine Mixtur aus allen Komponenten der elektronisch versetzten Musik aufbieten: Es gibt Soundtrack-affine Klangkörper, hin und wieder wird sogar ein bisschen moderne Klassik bemüht, die Schlagzahl der Grooves ist nicht übertrieben, sondern durchaus den jeweiligen Kompositionen angepasst, und auch die eingeflochtenen Vocals, die hier jedoch nur einen kleinen Raum einnehmen, schmiegen sich prima an, ohne in eine gewisse Eintönigkeit zu verfallen. Scheint also alles im Lot zu sein, oder?
Grundsätzlich ja, nicht zuletzt, weil SIERRA VEINS hin und wieder auch ein paar angenehme Spannungsbögen kreiert und die Synthesizer durchaus kreative Parts auswerfen. Gerade auf der Zielgeraden sind mit 'It Was Written' und 'The End Of Time' zwei echte Schmuckstücke anzutreffen, deren mystischer Charakter durchaus etwas Mitreißendes versprüht, die aber gleichzeitig auch mit jener atmosphärischen Tiefe aufwarten, die es in diesem Genre braucht, um nicht in der Masse unterzugehen. Aber auch zuvor lassen die Franzosen immer wieder mal aufhorchen, generieren innerhalb ihrer eher straight formulierten Arrangements einige verträumte Passagen und werfen auch einen Blick zurück in die Mitte der 80er, als die ersten Synthesizer-Experimente auch beeindruckende Formen angenommen haben und die elektronische Verstärkung stärker Einzug in die moderne Musik gehalten hat.
Folglich ist die Mixtur aus EBM und Darkwave auf "In The Name Of Blood" durchaus gelungen, im hinteren Teil sogar auch ansprechend verspielt und ergo auch abwechslungsreich genug, um den Forscherdrang des geneigten Hörers zu aktivieren. Auch als unerprobter, szenefremder Lauschender kann man das nicht nur anerkennen, sondern auch echt genießen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes


