SEASONS IN BLACK - Anthropocene
Mehr über Seasons In Black
- Genre:
- Gothic Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 04.07.2025
- World Wide Venom
- Seasons In Black
- You Get What You Give
- Yellow Sky
- Inside
- Blacksite
- Fatal Fallout
- Hell Again
- Forsaken
Feines Comeback, feine Hooks!
Man darf wohl tatsächlich von einem Comeback sprechen, wenn eine Band sich zwölf Jahre nicht mehr im Studio hat blicken lassen. Die Herren von SEASONS IN BLACK hatten 2013 mit "The Swansong Diearies" ein durchaus anständiges Werk in die Umlaufbahnen geschossen und wurden schnell auch als führende Kraft im deutschen Dark-Metal-Segment gefeiert, verabschiedeten sich dann aber still und heimlich und legten die Band vorübergehend auf Eis. Umso überraschender ist daher auch die Wiedervereinigung und der Release einer weiteren Platte, schließlich hatte sich die Rückkehr trotz einiger Vorabankündigungen nicht so wirklich angedeutet. Mit "Anthropocene" schicken die Bajuwaren nun ihre dritte Scheibe ins Rennen und zeigen sich selbstbewusst und fest entschlossen, an den Erfolg des letzten Albums anzuknüpfen.
Nimmt man lediglich die ersten drei Nummern der neuen Scheibe, kann man auch laut beklatschen, dass SEASONS IN BLACK schnell wieder in die Spur gefunden hat. Die Songs sind angenehm heavy, die Melodien sitzen, ein paar Hooklines hat man ebenfalls eingepflanzt, und mehr als eine Dekade später gewinnt man sofort den Eindruck, dass die Truppe eigentlich nie wirklich weg gewesen ist. Leider kann sie dieses Niveau aber nicht über die gesamte Albumstrecke konservieren, auch wenn sie einige interessante Kollaborationen beinhaltet, die jedoch nicht alle fruchten. Das Cover des STILTSKIN-Gassenhauers 'Inside' beispielsweise, bei dem unter anderem auch Michael Rhein von IN EXTREMO beteiligt ist, klingt ein wenig saftlos und kann die Energie des Originals in keinster Weise einfangen. Und auch die eher derberen Nummern wie etwa 'Blacksite' wollen nicht so recht zünden, unter anderem auch weil die Hooks hier nicht mit der gleichen Wucht einschlagen wie bei 'Seasons In Black' oder 'Yellow Sky'.
Es sind jedoch nur vereinzelte Nummern, die ein wenig aus der Reihe tanzen, während das Groß der neuen Stücke durchaus Spaß macht. Gerade vor dem Hintergrund, dass der deutsche Gothic Metal durch die teils langen Pausen von ATROCITY oder den Output von CREMATORY derzeit nicht sonderlich verwöhnt wird, ist eine Platte wie "Anthropocene" herzlich willkommen - vor allem weil ihre Urheber Riffpower vor Kitsch und Pathos platzieren!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes