POSTMORTAL - Soil
Mehr über Postmortal
- Genre:
- Death Metal / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Solitude Productions
- Release:
- 27.04.2018
- Elusion
- Nighttime Serenity
- Seven
Doom/Death - eigentlich wie immer
Es muss nicht dringend disqualifizierend sein, wenn man einen Release als handelsübliche Ware eingruppiert. Denn unterm Strich geschieht bei POSTMORTAL genau das, was momentan auch unzählige andere Combos aus dem Doom/Death-Bereich zelebrieren: schleppende, epische Sounds mit klarem Mörtel-Feeling zeichnen die neue EP, und auch wenn musikalisch nichts anbrennt, fehlt es "Soil" am Ende doch an genau jenen überzeugenden Argumenten, mit denen sich die Truppe aus Krakau von der Konkurrenz abheben könnte - und von Letztgenannter gibt es aktuell ja wahrhaftig Unsummen.
Was definitiv für die Polen spricht, ist die Aufbereitung des Gitarrensounds, der immer wieder monumentale Arrangements zulässt und sich nicht damit zufriedengibt, einfach nur brachial und dreckig zu klingen. Eine Prise Epik ist stattdessen ein wichtiges Element, und das spürt man in allen verfügbaren Stücken der neuen Platte. POSTMORTAL ist dem klassischen Doom zugewandt und hat in den Vorüberlegungen zum neuen Release womöglich darüber nachgedacht, wie man Oldies wie MEMENTO MORI und CANDLEMASS mit einem dezent aggressiveren Ansatz ehren kann. In den drei neuen Tracks ist dies auf jeden Fall ganz gut gelungen, nur eben dass die echten Highlights nicht vorliegen, weil die Abgrenzung zum Rest des Genres in keiner Komposition erfolgt. Handwerklich und musikalisch will man das gar nicht beanstanden, aber der Mangel an tatsächlich kreativem Output könnte beim derzeitigen Release-Overkill in dieser Szene ein Problem werden.
Sollte dem schließlich so sein, muss man aber klar darauf hinweisen, dass "Soil" die Dokumentation eines in Gänze ordentlich Jobs ist, der zwar keine Extra-Entlohnung einfordern sollte, als solides, überzeugendes Arbeitszeugnis aber sicherlich seine Käufer finden sollte.
Anspieltipp: Nighttime Serenity
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes