PALMIERI, ANDREA - Reflections
Mehr über Palmieri, Andrea
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 08.10.2024
- No Turning Back
- Loneliness
- The Birth
- Ironman
- The Mansion
- The Sad Story Of Mr. Brown
- They Are Gone
Gefälliger Melodic Rock vom Stiefel.
Da hat einen das erste Vorurteil doch direkt wieder mal in die Schranken gewiesen. Hatte ich noch vermutet, Andrea Palmieri sei einer der zahlreichen italienischen Saitengniedler, die mit ihren Instrumentalprojekten mehr schlecht als recht das Erbe von Steve Vai und Joe Satriani beflecken möchten - ja, diese Erfahrung hat es leider zu oft gegeben - erweist sich das gleichnamige Projekt des Namensgebers und Gitarristen doch glatt als eine feine Hommage an RAINBOW und Konsorten, in der melodischer Hardrock auf einem mehr als anständigen Niveau geboten wird. Sind es nicht gerade solche Überraschungen, die das Lächeln bewusst etwas breiter werden lassen?
Auf "Reflections", dem zweiten Album nach dem 2021er Debüt "Solitude", lehnt sich das Quartett, das von Bassist Alessandro Cersa sowie einigen Gastmusikern vervollständigt wird, zwar nicht allzu weit aus dem Fenster und lädt im weiteren Verlauf gerne auch mal etwas mehr Kitsch auf, doch mit schmucken Rocksongs wie 'No Turning Back' und 'Loneliness' sowie der tollen Halbballade 'The Mansion' haben die Südeuropäer definitiv wertiges Material im Gepäck, dass auch vermeintliche Unzulänglichkeiten im kreativen Bereich gut überdecken kann. Dem gegenüber stehen mit dem etwas lahmeren 'Ironman' und dem pathetischen 'They Are Gone' zwar auch einige Stücke, die den Level nicht so recht bedienen können, allerdings handelt es sich auch hierbei nicht um Rohrkrepierer oder dergleichen, sondern immer noch um ordentliches Hardrock-Material mit dezentem 80er-Touch.
Und so kommt es, dass Andrea Palmieri und seine Mitstreiter in der italienischen Melodic-Rock-Landschaft ein paar weitere Stufen nach oben steigen und sich durchaus eine minimal eingeschränkte Empfehlung einhandeln. "Reflections" mag zwar nicht an die Hochkaräter aus dem skaninavischen Raum heranreichen, ist aber über weite Strecken durchaus in Schlagdistanz. Das ist weitaus mehr, als anfangs erwartet wurde!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes