NOMADIC NARWHAL - Fathoms IV
Mehr über Nomadic Narwhal
- Genre:
- Cinematic Symphonic Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- selbst
- Release:
- 30.12.2022
- Trieste
- Challenger
- Ascent
Das Ende der Reise – aber hoffentlich vielleicht auch ein neuer Anfang.
Wie schon bei der Rezension zu "Fathoms (I-III)" angekündigt, gibt es seit heute den vierten und letzten Teil der Fathoms-Reihe: "Fathoms IV". Jetzt lassen wir uns von NOMADIC NARWHAL in die Hadal Zone, die die tiefste Meereszone darstellt, führen. Dabei geht es hinab bis auf 11000 Meter, die Zone der Tiefseegräben.
Auch mit diesen letzten drei "Kapiteln" der Reise – 'Trieste', 'Challenger' und 'Ascent' hat es Jesse Beisner direkt wieder geschafft, mir eine ganz gewaltige Gänsehaut zu verpassen. Während sich die Tauchkapsel bei 'Trieste' unter Carmina-Burana-ähnlichen Klängen und hartem Drumming immer weiter nach unten bewegt, spürt man die Anspannung fast körperlich. Wird alles gutgehen? Was erwartet uns dort unten? Das Tauchabenteuer strebt seinem Höhenpunkt zu und erreicht mit 'Challenger' das Endziel: das Challenger-Tief im Marianengraben, knapp 11.000 Meter unter der Wasseroberfläche, unter der "Sunlight Zone", in der ewige Nacht herrscht, nur erhellt von den Scheinwerfern des Tauchbootes und einigen Lebewesen, die mit ihrer eigenen Bioluminiszenz die Dunkelheit ein wenig durchdringen. Es muss faszinierend sein, das mit eigenen Augen zu sehen. Bei 'Ascent' verharrt die Kapsel noch einen Moment in der Tiefe, bevor Orgelklänge einsetzen und die Fahrt - endlich? - wieder nach oben geht, dem Licht entgegen. Die Musik wird eindringlicher, vermittelt mir ein Gefühl von "nichts wie nach oben!" bevor die Wasseroberfläche endgültig durchbrochen wird.
Eine einmalige, eindrucksvolle Reise findet ihr Ende und hat mich an einige lange vergangene Ereignisse erinnert. Das Meer war schon immer und ist noch immer einer der letzten geheimnisvollen Orte, der nach wie vor zu großen Teilen noch unerforscht ist. Bisher haben nur wenige Menschen diese tiefsten Stellen erreicht, die beiden ersten Menschen, denen es gelungen ist, waren 1960 Jacques Piccard und Don Walsh mit ihrem Tauchboot "Trieste". Ich kann mich noch gut an dieses Ereignis erinnern, weil es so faszinierend war. Ähnlich faszinierend wie später die Übertragung der ersten Mondlandung 1969. Eine weitere Tauchfahrt gab es erst wieder im Jahr 2012: James Cameron tauchte mit der "Deepsea Challenger" bis auf den Grund des Challengertiefs im Marianengraben. Inzwischen wissen wir etwas mehr von dieser faszinierenden Unterwasserwelt. Aber obwohl es bisher relativ schwierig und kostspielig ist, dort hinunterzutauchen und zu forschen, hat sich zumindest leider etwas schon bestätigt: die Meeresverschmutzung durch Plastik ist bereits auch in 11.000 Metern Tiefe angekommen.
Alle bisher erschienene Musik könnt ihr auf der NOMADIC NARWHAL Bandcamp-Seite erwerben, auf dem NOMADIC NARWHAL Youtube-Kanal habt ihr die Möglichkeit, euch die Videoclips anzuschauen. Dort findet ihr auch das komplette Album zum Anhören. Es lohnt sich.
https://www.youtube.com/watch?v=Zgdl9cSK7FI
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer