NOISE FOREST - Zero Existence
Mehr über Noise Forest
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Twilight
- Release:
- 15.09.2003
- Appetite
- Frost
- State Control
- Inner Death
- Oppressor
- Decay
- Doomed To Failure
- If A Part Dies
- Search
- Suffer `Til Death
- Meat Is Pain
- Gods Face
- C.N.F.
Objektivität? Naja, die lassen wir mal beiseite, immerhin kenne ich NOISE FOREST schon etwas länger und darüber hinaus kommt die Band aus Deutschlands coolster Stadt, nämlich Kiel!
Mit "Zero Tolerance" kommt jetzt also der Nachfolger zum leider ziemlich untergegangenen Debüt "Mortal Machines", auf dem die Kieler Jungs Doomcore der Marke CROWBAR mit Hardcore-Einflüssen mixten, das alles garniert mit aggressivem zweistimmigem Gesang. Eine coole Mischung, die verdammt treibend wirkte und so manches Highlight hervorbrachte.
Auf dem neuen Album hat aber eine leichte Kurskorrektur stattgefunden. Klar, Bassist Boris Kronenberg und Gitarrist Owe Koch brüllen und growlen immer noch um die Wette, will sagen, die Vocals klingen schön aggressiv und heftig, so heftig wie eigentlich noch nie zuvor bei NOISE FOREST.
Aber in Sachen Tempo hat die Band doch einiges an Geschwindigkeit zugelegt. Die schleppenden Elemente sind zwar nicht völlig verschwunden, dafür wird sich aber meistens im Midtempo der Arsch abgerockt oder thrashig alles in Grund und Boden gebrettert. Das ist schon mal ein ganz starker Pluspunkt, denn dadurch kann das Tempo der Songs viel mehr variiert werden und es ergeben sich fast zwangsläufig bessere und abwechslungsreichere Lieder.
Was ebenfalls sofort positiv auffällt, sind die verstärkt eingeflochtenen kleinen Details. Sei es ein ziemlich cooler Doompart wie beim Anfang von 'Doomed To Failure' oder die kleinen melodischen Einschübe bei 'Appetite', genau das sorgt für den Aha-Effekt und den Wiederkennungswert der Tracks.
Aber keine Bange, in erster Linie ist "Zero Tolerance" eine hammerharte Dampfwalze, die alles unter sich begräbt. Den mördermäßig aggressiven Gesang habe ich ja schon erwähnt, dazu kommt das Schlagzeugspiel, das den Songs die nötige Power verleiht und nach vorne treibt.
Die Gitarren röhren tief im Keller, wobei die schiere Anzahl an geilen Riffs glatt als Lehrbuch für all den altbackenen Melo-Power-, Progressive- und U.S.-Metal-Kram dienen könnte. Der absolute Hammer ist natürlich das schon von Kollege Michael gelobte 'State Control'.
In knapp drei Minuten überrollt erst bangkompatibles Midtempo den Hörer, bevor im einprägsamen Refrain der Thrash-Hammer kreist. Das mag zwar unglaubwürdig klingen, aber hätten SEPULTURA den Song geschrieben, wären auf dem diesjährigen With Full Force die Massen bestimmt abgegangen. Ein echter Ohrwurm, der auch nach dem zwanzigsten Durchlauf immer noch knallt!
Los geht es aber mit dem feinen Midtempobrecher 'Appetite', der mit seiner Straight-Forward-Attitüde gut auf "Zero Tolerance" einstimmt. Bei 'Frost' beeindrucken dann zum ersten Mal die gelungenen Tempowechsel, während 'Oppressor' mit seinen Doomelementen und dem schleppenden Rhythmus an alte Glanztaten der Kieler erinnert. Mit dem treibenden Ohrwurm 'Decay', dem thrashig-doomigen 'If A Part Dies', dem knallharten, zumeist schnellen 'Suffer `Til Death' und dem eingängigen 'Meat Is Pain' haben NOISE FOREST darüber hinaus noch genug Highlights am Start, um auch den letzten Zweifler zu überzeugen.
Mit ihrem Metalmix irgendwo zwischen etwas Hardcore, Thrash, SEPULTURA und PRONG sollten die Kieler es endlich schaffen, bekannter zu werden und ein paar mehr Fans zu begeistern.
"Zero Tolerance" bündelt jedenfalls die Stärken der Band und ist darüber hinaus ein ziemlich cooles Album. Da wäre es doch schade, wenn auch diese CD wieder in den Wirren der VÖ-Flut untergeht... Die Scheibe bekommt ihr übrigens beim Twilight-Vertrieb (http://www.twilight-vertrieb.de ).
Anspieltipps: State Control, Appetite, Decay, Oppressor
- Redakteur:
- Herbert Chwalek