NIGHT'S EDGE - The World That Never Was
Mehr über Night's Edge
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.08.2025
- Someone To Stay
- If You Loved Me
- Man Of Many Faces
- Love Fiction
- Wish You Wouldn't
- Overdue For Destruction
- Smite
- Ataecina
- Songs In Grey Space I: Reaching
- Songs In Grey Space II: Soaring
- Songs In Grey Space III: Separating
Von allem etwas - aber von nichts wirklich viel.
NIGHT'S EDGE könnte eine echt stattliche Hardrock-Combo sein, würde die Truppe aus Baltimore in den Refrains nicht ständig ins Kitschige abdriften und so viele poppige Nuancen hinzufügen, dass man irgendwann Zweifel daran haben kann, ob sich die Band tatsächlich auch als Rockkapelle versteht. Zwar gibt es auf dem neuen Album keine spektakulären Arrangements oder irgendwelche spannenden instrumentalen Nuancen zu hören, doch immerhin wissen die Herrschaften, wie man feine Melodiebögen strickt und Hooklines erschafft, die auch auf Dauer sitzen bleiben - aber eben nicht in der Umgebung, in der die Jungs auf "The World That Never Was" herumturnen.
Die Platte beginnt mit zwei recht vielversprechenden Nummern, in denen die manchmal eher quäkigen Vocals im Chorus noch nicht ganz so stressig geraten sind, doch spätestens in Stücken wie 'Man Of Many Faces' und 'Wish You Wouldn't' geht das Ganze zu nah ans Nervenkostüm und kann auch nicht mehr wirklich begeistern. NIGHT'S EDGE versucht, diesen Makel durch leicht gekünstelten Anspruch in Songs wie 'Overdue For Destruction' und 'Ataecina' wieder wettzumachen, verrennt sich hier aber in unverständlicher Progression, die zwar ganz neue Seiten offenbart, diese aber doch recht unausgegoren vorstellt. Mit dem dreiteiligen 'Songs In Grey Space' kann man die kritischen Stimmen zwar wieder ein wenig versöhnlich stimmen, aber der ganz große Wurf gelingt auch hier nicht - und er bleibt damit auch bis zum Schluss aus.
Symphonische Elemente, vertracktes Riffing und gehobener Anspruch teilen sich auf "The World That Never Was" den Platz mit recht eigenwilligen, manchmal auch Mainstream-tauglichen Geschichten und finden für NIGHT'S EDGE noch keinen dauerhaft brauchbaren Konsens. Die neue Scheibe hat ihre Momente, davon aber leider zu wenige, als dass man hier eine bedingungslose Empfehlung aussprechen möchte.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes