MYSTERIIS - Hellsurrection
Mehr über Mysteriis
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Heavy Metal Rock / Source Of Deluge
- Release:
- 15.03.2012
- Hellsurrection
- Nazarene Shall Fall
- Hell Hath No Limits
- Ave Mysteriis II (The Second Coming)
- 66 Infernal Legions
- Torment On The Tomb Of Christ
- Vatican Decays
- Heaven's Monotony
- Temple Of Disease
- Profecia
Eine vergessene Black-Metal-Perle aus Brasilien
Als MYSTERIIS sich Ende der Neunziger formierten, hatte die Black-Metal-Szene gerade ihren Zenit erreicht. Die Protagonisten orientierten sich zu neuen Ufern, während der verrohten Old-School-Abteilung langsam aber sicher die Ideen ausgingen. Dementsprechend schwer war es zu jener Zeit, sich international zu etablieren, wenn man aus mehreren Gründen kaum Möglichkeiten hatte, einen vernünftigen Vertriebsweg aufzubauen. Und genau diesem Umstand fielen die vier Südamerikaner seinerzeit auch zum Opfer. Nach zwei Alben und einer EP segnete die Band vorzeitig das Zeitliche und ließ die Szene Szene sein.
Im vergangenen Jahr folgte dann das überraschende Comeback der Brasilianer. Das Original-Line-up legte hierbei letzte Hand an eine Platte an, die bereits vor acht Jahren komponiert wurde, aus den oben angeführten Gründen jedoch nicht mehr zum Release kam. Und "Hellsurrection" ist nicht nur irgendein weiteres Black-Metal-Album, sondern ein international absolut konkurrenzfähiges Produkt, welches gerade in den Dürrezeiten des schwarzen Edelstahls ein echter Lichtblick ist.
MYSTERIIS verwenden jedoch keine außergewöhnlich extremen Ausdrucksformen, sondern schnappen sich den ursprünglichen Sound an der Wurzel. Einerseits verroht, andererseits auch hymnisch und melodisch begeht das Quartett eine Gratwanderung, die irgendwo zischen älteren DIMMU BORGIR, LORD BELIAL und SATYRICON stattfindet. Mit 'Nazarene Shall Fall' und dem herrlich vorwärts galoppierenden 'Ave Mysteriis II (The Second Coming)' stellt man zwei der großartigsten Momente von "Hellsurrection" ziemlich nah an den Start und erzwingt dabei spielerisch die gereckten Fäuste. Das epische '66 Infernal Legions' wiederum mausert sich von einer schleppenden Hymne in ein echtes Inferno und platziert das Highlight der Platte in die Mitte. Doch bis hierhin ist noch lange nicht alles gesagt: 'Vatican Decays' zeigt die große fiese Fratze des nordisch inspirierten Black Metals, 'Heaven's Monotony' überzeugt mit einprägsamen Harmonien, in 'Tenmple Of Disease' bemüht die Band ein paar Keyboard-Melodien, und mit dem eher experimentellen 'Profecia' wagt man zum Schluss sogar einen kurzen, aber gelungenen Blick über den Tellerrand des eigentlichen Bandklangs hinaus.
Also, Ende gut, alles gut? Im Falle von MYSTERIIS kann man dies durchaus unterstreichen. Die brasilianische Corpsepaint-Fraktion hat sich jedenfalls von den vielen Rückschlägen nicht unterkriegen lassen und mit "Hellsurrection" eines der besten Szene-Werke seit längerer Zeit eingehämmert.
Anspieltipps: Nazarene Shall Fall, 66 Infernal Legions, Heaven's Monotony
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes