MUCC - Homurauta
Mehr über Mucc
- Genre:
- Rock/Metal
- Label:
- Gan-Shin/Universal
- Release:
- 19.05.2006
- Homurauta
- Zetsubou
- Shiawase No Shuuchaku
- Kimi Ni Sachi Are
- Boku Ga Hontou No Boku Ni Taekirezu Tsukutta Hontou No Boku
- Mama
- Kurayami Ni Saku Hana
- Uso De Yugamu Shinzou
- Oyoge! Taiyaki-Kun
- Mae E
- Kokuen
- Suimin
- Kaeranu Hito
- Zutazuta
- Sekai No Owari (Bonus Track)
- Samidare (Bonus Track)
Weiter geht's mit den Euro-Releases der MUCC-Frühwerke. Diesmal handelt es sich um den ursprünglich im Jahr 2002 veröffentlichten Zweitling "Homurauta". Rückblickend lässt sich sagen, dass die vorliegende Scheibe auf einer stilistischen Linie mit ihrem Nachfolger "Zekuu" liegt, was gleichbedeutend mit dem kleinsten Entwicklungsschritt zwischen zwei Platten ist, den man in der gesamten Diskographie des Quartetts beobachten kann.
Nach dem für MUCC obligatorischen Intro bekommt man mit 'Zetsubou' einen der bekannten Japan-Nu-Metal-Tracks um die Ohren gehauen, der umgehend klarstellt, um welche Band es sich handelt, und der exemplarisch für die damals und im Vergleich zu späteren Longplayern rauere Ausrichtung der Jungs steht. Neben dem etwas verschachtelteren Songwriting kommt auch der Gesang von Shouter Tatsuro noch ein wenig schriller und geringfügig unsicherer als auf "6" (um ein aktuelles Beispiel zu nennen). Qualitativ bewegt sich der Vierer aber dennoch auf einem sehr ansprechenden Niveau, was Songs wie das mit angeschrägten Riffs ausgestattete und im Mittelteil schön proggige 'Shiawase No Shuuchaku', die spartanisch instrumentierte Ballade 'Kimi Ni Sachi Are' sowie die rockigen 'Mama' und 'Mae E' beweisen. Darüber hinaus zeigt man mit 'Boku Ga Hontou No Boku Ni Taekirezu Tsukutta Hontou No Boku' (puh!) und 'Kurayami Ni Saku Hana' recht eindrucksvoll, wie ungewöhnliche Songstrukturen und ganz starke Refrains unter einen Hut zu bekommen sind. Insbesondere im erstgenannten Stück werden alle Register gezogen: Da arbeitet man mit Nu-Metal-Gitarren, gewinnt der Laut/leise-Dynamik spannende Facetten ab, täuscht Uptempo an, um dann einen feinen Chorus aus dem Ärmel zu ziehen, und lässt es sich gegen Ende mit ein bisschen Jazz gut gehen. Und noch mal in aller Deutlichkeit: Das klingt exotisch und definitiv nicht chaotisch!
Dass "Homurauta" trotzdem nicht ganz mit seinen vier Nachfolgern konkurrieren kann, liegt an ein paar zu gewöhnlichen bzw. unentschlossenen Parts, die aber nur im Band-Kontext negativ auffallen und sowohl Kollegen wie DIR EN GREY oder D'ESPAIRS RAY als auch Nummer-sicher-Radio-Rock-Kapellen immer noch souverän auf Distanz halten. Und für die 'Uso De Yugamu Shinzou'-Bridge würden viele dieser Truppen ihre Großmutter verkaufen, um daraus im Gegenzug einen Refrain (!) stricken zu dürfen.
Ihr seht: Auch im Jahr 2002 lief bei MUCC schon sehr viel richtig. Und solltet ihr die übrigen Outputs bereits euer Eigen nennen, ist auch "Homurauta" ein sicherer Tipp; Neueinsteigern empfehle ich hingegen, zunächst "6" oder "Houyoku" zu inspizieren.
Anspieltipps: Shiawase No Shuuchaku, Mama, Boku Ga Hontou No Boku Ni Taekirezu Tsukutta Hontou No Boku
- Redakteur:
- Oliver Schneider