MORDKAUL - Feed The Machine
Mehr über Mordkaul
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 13.09.2024
- Crown Of Worms
- In Dead Eyes
- Welcome To The Sixth Stage Of Grief
- For I Am Machine
- Beast Of Dread
- Dead Heart Awake
- They Burn
- Shadowlord
- Hellspawn
- Passage To Oblivion
Wuchtiger, melodischer und fieser Death Metal aus Belgien.
In nur knappen vier Jahren haben die Belgier MORDKAUL in der Death-Metal-Szene ordentlich Staub aufgewirbelt. In Teilen liegt das daran, dass Bandkopf Tim Bekaert nach seinem Ausstieg bei DIABLO BLVD eine schlagkräftige und erfahrene Truppe von Musikern zusammengestellt hat, andererseits dürfte das Interesse am Debüt "Dress Code: Blood" auch durch Beteiligung von AT THE GATES-Schlagwerker Adrian Erlandsson befeuert worden sein. Inzwischen wird Adrian bedingt durch seine anderen Verplfichtungen am Kit von Tony Van den Eynde ersetzt, doch den gewonnen Schwung hat der Fünfer nicht eingebüßt, weshalb das Zweitwerk "Feed The Machine" nun auch von Massacre Records vertrieben wird und dem Quintett durchaus noch mehr Aufmerksamkeit bringen könnte.
Bevor wir uns aber den Songs der Belgier widmen, sollten wir vielleicht erst einmal die musikalischen Grenzen abstecken, immerhin ist das Death-Metal-Becken doch groß und bringt immer wieder vielfältige Kombinationen der diversen Teilströmungen hervor. So auch im Falle von MORDKAUL, deren Idole sich zwar hörbar in Skandinavien und vor allem Schweden finden, dennoch aus verschiedensten Ecken des Todesstahls stammen. So erinnern mich die wuchtigen Riffs mit ihrem sägenden Gitarrensound im Opener 'Crown Of Worms' direkt an Kollegen wie ENTOMBED und DISMEMBER, gleichzeitig mögen die Belgier es aber auch melodisch, weshalb der Vergleich zum ganz frühen IN FLAMES-Werk und natürlich den Göttern AT THE GATES nicht fern liegt. Insgesamt sind die beste Referenzen damit vielleicht die jüngeren Veröffentlichungen der Schweden THE CROWN, die ihre musikalische Mixtur ähnlich brauen und auch qualitativ auf Augenhöhe mit MORDKAUL unterweg sind.
Beschränken auf objektive Qualität muss ich mich mit meinen lobenden Worten dabei allerdings nicht, denn mit seinen Songs trifft der Fünfer auch bei mir musikalisch ins Schwarze. Der eben erwähnte Opener 'Crown Of Worms' ist mir mit seinen Blastbeats dabei fast sogar noch etwas zu ungestüm am Werk, spätestens beim fies und unwiderstehlich groovenden 'In Dead Eyes' bin ich dann aber vollständig and Bord und durchaus begeistert. Dabei eröffnet die Nummer den Höhepunkt-Reigen aber nur, denn nachdem 'Welcome To The Sixth Stage Of Grief' etwas unscheinbar gen Black Metal geschielt hat, begeben sich die Belgier mit 'For I Am Machine' und 'Beast Of Dread' vollends ins DISMEMBER-Fahrwasser und schlagen sich dort sehr überzeugend. 'Dead Heart Awake' ist dagegen ein etwas sperriger Groove-Brocken überzeugt aber dafür mit unheimlich prägnanten und fast schon klassisch-metallischen Leads, die gerade die Mitte der Nummer bestimmen und einen herrlichen Farbtupfer beisteuern. Und ein letztes Ass hat der Fünfer im hinteren Drittel mit 'They Burn' auch noch im Ärmel, markiert der Song mit seiner tollen Gitarrenarbeit und ein paar Referenzen zu den niederländischen Nachbarn DETHRONED doch meinen persönlichen Höhepunkt, der in den vergangenen Tagen auch des Öfteren auf Repeat gelaufen ist. Ganz großes Kino!
Gleiches gilt übrigens auch für "Feed The Machine" in seiner Gesamtheit, das ich jedem Fan von schwedischem Death Metal nur allerwärmstens ans Herz legen kann. Hier hat sich in nur vier Jahren eine Band formiert, die locker im Konzert der ganz großen Todesstahler mitspielen kann und mit dem Zweitwerk ein echtes Pfund abliefert, das man unbedingt einmal gehört haben sollte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs