MEDUZA - Now And Forever
Mehr über Meduza
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 22.07.2002
- Shed No Tears
- I Will Rise
- Now And Forever
- Sleep
- Touch The Sky
- Hounds Of Hell
- Twilight Of My Mind
- Holy Ground
- Curse Of Pharaoh
- Land Of Forgotten Dreams
- Burn In Hell
MEDUZA ist die Band von Gitarrist Stefan Berg, der seine Karriere als Drummer (!) begann. Mit seiner Band AUTUMN LORDS konnte Stefan auch erstmals außerhalb Schwedens auf sich aufmerksam machen, wobei Bassist Jonas Edström und Drummer Ola Grönlund damals schon zum Line-up gehörten. Nach der Umbenennung in MEDUZA wurde ein Demo aufgenommen, das der Band u.a. in Europa einen Deal mit Massacre Records einbrachte. Die Aufnahmen zum Debüt-Album begannen im Sommer 2001 mit dem neuen Keyboarder Jan Larsson. Auf der Suche nach einem passenden Sänger wurde die Band bei den Label-Kollegen MAJESTIC fündig und konnte mit dem in Griechenland geborenen Apollo einen der besten europäischen Metal-Sänger für sich gewinnen. Mit "Now And Forever" liegt nun das Debüt-Album vor, mit dem MEDUZA in die Fußstapfen von Bands wie STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA oder auch MAJESTIC treten wollen.
Schon der Opener "Shed No Tears" gibt die Marschroute aus und macht deutlich, wie es in den nächsten 52 Minuten weitergehen soll. Der Song kommt sehr schnell daher, wobei vor allem der Gitarrist Stefan Berg und der Sänger Apollo die Akzente setzen können. Musikalisch bewegen sich MEDUZA ganz eindeutig im Melodic Metal-Bereich, doch durch die charismatische Stimme von Apollo bekommen die Songs auch einen Hard Rock-mäßigen Touch. Dies zeigt sich auch beim nächsten Song, "I Will Rise", der ebenfalls dem Uptempo-Bereich zuzuordnen ist. Außerdem wird hier klar, dass Stefan das Sagen in der Band hat und dass die Gitarre im Vordergrund zu stehen hat. Glücklicherweise arten die Instrumentalpassagen aber nicht in Frickelparts aus, sondern es bleibt immer noch im zugänglichen Bereich. Und durch den ziemlich simplen Chorus gehört "I Will Rise" auf alle Fälle zu den schnell im Ohr hängenbleibenden Songs. Der Titelsong "Now And Forever" kann mit einem durchgängigen Riffing aufwarten, wobei jedoch Apollo mit seinem langsameren Gesang dazu eine Art Gegenpol darstellt und das Tempo etwas herausnimmt. Dass MEDUZA aber nicht nur ein hohes Tempo gehen können, zeigt sich in der anschließenden Ballade "Sleep", die hauptsächlich auf den Apollonischen Vocals aufgebaut ist und das melodische Element noch deutlicher in den Vordergrund stellt. Bei "Touch The Sky" geben sich die Jungs aber wieder ganz dem Melodic Speed Metal hin, und dementsprechend drückt der Song aus den Boxen. "Hounds Of Hell" ist nicht ganz so geradlinig und druckvoll, aber dafür kann dieser Song mit einer recht flotten Melodieführung aufwarten, die in einen ziemlich ohrwürmigen Refrain mündet. Anhand dieses Stückes lässt sich auch feststellen, dass die Jungs durchaus auch klassisch beeinflusst sind, und das lebt gerade Stefan hier in den Instrumentalteilen aus. Mit "Twilight Of My Mind" geht es dann in eine ganz andere Richtung, da der Song ziemlich langsam angelegt ist, aber dafür wird er von schweren Gitarrenriffs dominiert - man ist fast versucht, den Song in die doomige Ecke zu schieben. "Holy Ground" ist dann wieder ein richtiger Melodic Speed-Kracher, der ganz ordentlich nach vorne abgeht - auch trotz des etwas langsameren, leicht progressiven Zwischenteils. Bei "Curse Of Pharaoh" geht es wieder in die ruhigere Richtung, da hier erneut - wie zuvor schon bei "Twilight Of My Mind" - ein langsamer, stampfender Rhythmus auf schwere Gitarrenriffs trifft. "Land Of Forgotten Dreams" gehört dann wieder zu den straighten Melodic-Rockern, da es ziemlich flott daherkommt und von einem ziemlich markanten Riff getragen wird. Der krönende Abschluss des Albums folgt mit "Burn In Hell", bei dem die Gitarre wieder etwas zurückgenommen ist und sie zusammen mit dem Schlagzeug einen langsamen, schleppenden Rhythmus erzeugt. Die eigentlichen Akzente bei diesem Song setzt aber der Sänger Apollo mit seiner beeindruckenden, vielseitigen Stimme.
Das Debüt-Album von MEDUZA kann zusammenfassend als ziemlich abwechslungsreich und damit durchaus gelungen bezeichnet werden. "Now And Forever" hat zwar im Grunde nichts großartig Neues zu bieten, aber im Vergleich zu den vielen anderen Bands im Melodic Metal-Bereich, die in letzter Zeit auf der Bildfläche erschienen sind, können MEDUZA durchaus Chancen eingeräumt werden, dass sie sich behaupten können. Ich kann Freunden des Melodic Metal und aller verwandten Stilrichtungen deshalb nur empfehlen, mal ein Ohr in dieses Album zu stecken.
Anspieltipps: Shed No Tears, Hounds Of Hell, Burn In Hell
- Redakteur:
- Martin Schaich