MALEFISTUM - Enemy
Mehr über Malefistum
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fastball-Music
- Release:
- 15.05.2020
- Try To Touch The Sun (Intro)
- Towards The Sun
- This Memory
- Left Without A Cause
- Time
- The Answer
- Fear Of Tomorrow
- The Seed In Your Life
- Adore Me
- Atomic Bomb
- I Will Know Your Name
- My Enemy
Auf dem Weg zur Sonne.
Ein kryptisches Intro, eine sehr eindringliche Frauenstimme – an den Beginn dieses Albums muss man sich erst einmal gewöhnen. Doch wenn man diese anfängliche Skepsis über Bord geworfen hat, hat man es bei "Enemy" mit einem durchaus guten, abwechslungsreichen und symphonischen Power-Metal-Album mit dezent düster-mystischem Charme, einem geglückten Wechsel zwischen keifenden Alexi-Laiho-Vocals und wunderschönem Frauengesang und einer Menge toller Melodien zu tun.
Natürlich werden mich Kollegen, die MALEFISTUM schon kennen, mit brennenden Mistgabeln ob der Genrebezeichnung aus dem Dorf des Schubladendenkens jagen, doch wenn die Grundsubstanz aus einer bodenständigen SONATA ARCTICA-, ENSIFERUM- und NIGHTWISH-Versionen besteht, dann ist das für mich Power Metal (wir werden für deine Exkommunikation aus der Metal Church sorgen, Kollege! - NM). Hinzu kommen einige LACUNA COIL-, DARK TRANQUILIY- und EVANESCENCE-Parallelen und obwohl sich das im Gesamten sehr konfus anhört, hat das MALEFISTUM-Debüt "Enemy" durchaus Hand und Fuß.
Und dank gut durchdachter, spannender Strukturen und der Liebe zum Detail kommt man auch in keiner Minute auf die Idee, die Skip-Taste zu betätigen. Im Gegenteil, Songs wie der Quasi-Opener 'Towards The Sun', aber auch 'Left Without A Cause' und das getragene 'Time' machen Lust und Laune und – darin liegt des Pudels Kern – vermitteln eine leicht mystische Atmosphäre. Und speziell beim Wechseln verschiedener Gesangsstile ('The Answer') oder Tempi ('The Memory'), vermittelt die Mannschaft um DAWN OF DESTINY-Musiker Jens Faber zu jeder Zeit, dass sie genreübergreifende Situation über die gesamte Zeit der elf Stücke unter Kontrolle. Und die Dame, ihr Name ist Melissa Bonny, hat auch eine wirklich schöne Stimme. Hört euch nur mal das balladeske 'Fear Of Tomorrow' an.
Wie aus dem Nichts präsentiert uns also eine mir bis dato unbekannte Band ein scheinbar unscheinbares Album, das mir beim Hören dennoch viel Freude macht und – bitte nicht lachen – bei dem ich mich auch wohlfühle. MALEFISTUM sollte man als Hörer der eingangs erwähnten Mannschaften definitiv im Ohr behalten, denn eines ist sicher: "Enemy" wird nicht das letzte Lebenszeichen MALEFISTUMs sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp