LIMA, JOHNNY - Version 1.2
Mehr über Lima, Johnny
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 04.11.2005
- Never Gonna Let U Go
- Little Runaway
- Rock 'n Roll River
- Here For You
- Reckless Heart
- Drift Away
- Crazy
- Fire Of Love
- Another Lonely Day
- Into Your Arms
- Something's Gotta Change
- If I Had A Heart
- Fly Angel
Als JOHNNY LIMA 1996 sein erstes Soloalbum herausgebracht hatte, machte der junge Wahl-Kalifornier einen riesigen Fehler. Hätte der Kerl nämlich einfach sein gesamtes Material als externer Songwriter nach New Jersey geschickt, hätten ihm die Herren Bongiovi und Samborra wohl wollend einen dicken Batzen Geld dafür überreicht. Denn zu dieser Zeit steckten BON JOVI in ihrer wohl tiefsten musikalischen Sackgasse und wären zu solch knackigen Rocksongs, wie der Mann sie hier in Form von Neuaufnahmen teils älterer Tracks vorlegt, nie und nimmer imstande gewesen.
Nun, diese Idee ist LIMA wohl nicht gekommen, deshalb sind Songs wie 'Into Your Arms', 'Drift Away' und das ziemlich coole 'Rock 'n' Roll River' nach wie vor unentdeckte Perlen und LIMA trotz einer Zusammenarbeit mit TEN-Mastermind Gary Hughes und einem Auftritt beim berüchtigten Gods-Festival in England eine eher kleine Nummer. Seine musikalischen Qualitäten soll dieser Fakt jedoch keinesfalls untergraben, sofern man "Version 1.2" als repräsentatives Werk bezeichnen darf. LIMA, der übrigens potugiesischer Abstammung ist, versteht es wie nur ganz wenige, schwungvollen Mainstream-Hardrock mit niemals nervigen Pop-Sounds zu vermischen und klingt nicht allzu selten wie eine Mischung aus BRYAN ADAMS und BON JOVI. Vielen mag dies jetzt vielleicht zu seicht sein, aber dieser Mann lässt trotz einiger weniger Balladen auch härtetechnisch kaum was anbrennen. 'Never Gonna Let U Go' und 'Fire Of Love' sind exzellente Melodic-Rock-Schoten, das bereits angesprochene 'Rock 'n' Roll River' besitzt zusätzlich noch einen verdammt frechen Drive, und bei mindestens zwei Dritteln des Songmaterials fühlt man sich sehr bald dazu geneigt, den Refrain lauthals mitzusingen - ähnlich wie seinerzeit bei BON JOVI, bevor diese nur noch Balladen im Sinn hatten. Stimmliche Parallelen zwischen LIMA und Jon Bongiovi sind dabei sicherlich nicht nur zufällig; der Mann hat eben seine Wurzeln bei dieser Band und lenkt seine Musik wohl nicht unbewusst in diese Richtung.
Trotz der Tatsache, dass die Musik auf "Version 1.2" schon fast eine ganze Dekade auf dem Buckel hat, ist der Sound ziemlich frisch. JOHNNY LIMA hat sämtliche Nummern neu eingespielt und teilweise auch umarrangiert. Außerdem sind manche Kompositionen auch komplett neu, was aber nichts daran ändert, dass die Scheibe wie aus einem Guss klingt. Die neue BON JOVI-Platte ist ja gar nicht mal von schlechten Eltern, aber wer seine Musik nochmal gerne so haben möchte wie auf "Keep The Faith", der findet in "Version 1.2" die eindeutig bessere Alternative. Die entsprechende Zielgruppe sollte sich also schnellstens in den Plattenladen bewegen und nach diesem talentierten Solokünstler Ausschau halten - ähem, nach seinen Platten natürlich ...
Anspieltipps: Rock 'n' Roll River, Drift Away, Another Lonely Day, Into Your Arms
- Redakteur:
- Björn Backes