KRATOS - Arlechino
Mehr über Kratos
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 06.05.2016
- Arlechino
- Fishing
- Beyond Knowing
- Inner Chaos
- It's Empty I - Perception
- It's Empty II - Our Burden
- Three Times In A Lifetime
- Delirium
- It's Empty III - The Way Out! Now, I Choose!
- Reverse Effect
Große Ambitionen, viel Verwirrung.
Diese Rumänen haben sich definitiv eine Menge vorgenommen. Tief geprägt von den orchestralen Sounds finsterer Acts wie DIMMU BORGIR steht bei KRATOS das symphonische Element im Fokus des musikalischen Outputs, der weitergehend aber auch von Bands wie WITHIN TEMPTATION, EPICA und (entfernt) CRADLE OF FILTH charkterisiert wird. Während die Band zu Beginn des aktuellen Albums noch eher die theatralische Schiene fährt, ist spätestens im zweiten Drittel von "Arlechino" die etwas brachialere Schule an der Tagesordnung, die einerseits von orchestral gefärbten Stakkatos, andererseits aber auch von zahlreichen Anleihen aus dem Black Metal beschrieben wird. Nur eines kann die Band dabei nicht entwickeln: eine klare, nachvollziehbare Linie im Songwriting.
Die Ansprüche, die KRATOS an die eigenen Songs stellt, sind vergleichsweise hoch. Das Material ist stellenweise komplex, die Gesangsdarbietung ist sehr variabel, und auch bei den Arrangements fährt die Band eine sehr breite Palette auf, die nicht bloß einmal stilübergreifend viele Grenzen überschreitet. Aber gerade die melodische Ausprägung der zehn Stücke wirft einige Fragezeichen auf. Da wird vieles angedeutet, nichts aber wirklich zu Ende gebracht, sieht man mal vom Bonustrack 'Reverse Effect' ab, der letzten Endes derjenige ist, der sich am leichtesten konsumieren lässt. Die übrigen Tracks gleichen den ersten EPICA- und AFTER FOREVER-Werken fatal, nur eben dass die Hooklines nicht so gut ausgestattet sind wie bei den Niederländern. Stattdessen beschäftigt man sich viel mehr damit, wie man die Sache extremer gestalten kann, ohne dabei den symphonischen Kurs aufzugeben, was phasenweise zwar auch gelingt, am Ende aber dennoch kaum haften bleibt. Und genau dieser Wiedererkennungswert, den "Arlechino" nur selten hat, ist vielleicht das große Problem des neuen Albums. Der Grenzgang zwischen ambitioniertem Songwriting und fragmentiertem resultat ist der Band nicht immer gelungen.
Zwar ist den Rumänen nichts Zentnerschweres anzudichten, aber im unvermeidbaren Vergleich steht man noch ein ganzes Stück hinter der Prominenz aus Holland und Skandinavien. Freunde von THERION und den oben genannten Combos hören aber dennoch mal in "Arlechino" ein, denn interessant bleibt dieser Stoff trotz allem.
Anspieltipps: It's Empty I-III
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes