KATRA - Beast Within
Mehr über Katra
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Napalm Records / SPV
- Release:
- 29.08.2008
- Grail Of Sahara
- Forgotten Bride
- Beast Within
- Fade To Gray
- Swear
- Promise Me Everything
- Mystery
- Flow
- Scars In My Heart
- Storm Rider
- Mist Of Dawn
- Kuunpoika
Finnisch ist schon eine lustige Sprache, wirklich wahr. Doch leider hindert sie auch Musiker daran, außerhalb der Grenzen des Heimatlandes bekannt zu werden. Die meisten wollen sich trotzdem nicht verbiegen und nehmen in Kauf, eben nur innerhalb Finnlands zu touren, andere nehmen einen Schleichweg und übersetzen Kompositionen, die sich bereits auf Finnisch bewährt haben, flugs ins Englische. So auch KATRA, eine Combo aus dem schönen Tampere, bestehend aus Sängerin Katra und ihren männlichen Mitmusikern. 2007 konnten sie mit ihrem selbstbetitelten Debüt bereits für Aufsehen in der heimatlichen Musikszene sorgen, nun versuchen sie ihr Glück auch mit den frisch übersetzen Texten.
Ich gebe zu, das finnische Album gefiel mir ziemlich gut, von daher war ich sehr gespannt auf die englische Umsetzung, und nun muss ich leider sagen: Meine schlimmsten Befürchtungen sind alle wahr geworden, wurden teilweise sogar noch übertroffen. Jede magische und zauberhafte Ausstrahlung, die die Kompositionen zuvor hatten, wurde ohne mit der Wimper zu zucken zerstört und mit Emotionslosigkeit ersetzt. Schuld daran ist zum einen natürlich Katra selbst, denn die englische Aussprache liegt der hübschen Dame dann doch nicht so und verleiht Songs wie 'Promise Me Everything' eine ungewollt witzige Note. Die Hauptursache des Desasters ist allerdings die Produktion. Die ist nämlich zwar solide, aber eben zu solide. Jede Innovation wird im Keim erstickt, das Endprodukt sind zwölf Lieder, die allesamt totproduziert wurden und nun alle aus dem gleichen grauen Brei gemacht sind. Einige nette Einfälle gibt es trotzdem noch zu entdecken, wie die immer wiederkehrenden Folk-Elemente oder den Ausflug in die orientalische Musik ('Grail Of Sahara'). Stimmlich kann der Rotschopf eigentlich auch überzeugen, denn auch wenn von ihr meist hohe Töne angeschlagen werden, so liegt der Nervfaktor deutlich unterhalb dem einiger anderer Genre-Grazien.
Eigentlich also ein solides Album, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass KATRA Bands wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION nie das Wasser reichen kann. Dafür sind die Kompositionen zu eintönig und zu wenig risikobereit; man bedient sich hier nicht nur beim Metal und Gothic, sondern vor allem auch beim Pop. Man vermisst die musikalischen Experimente, aber vor allem auch die Leidenschaft, die selbst mittelmäßige Lieder erstrahlen lassen könnte. Davon ist hier weit und breit nichts zu hören. Entwicklungspotenzial gibt es natürlich, aber da sollte dann beim nächsten Mal auch wirklich einiges geschehen.
Anspieltipps: Beast Within, Swear, Grail Of Sahara
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel