KAKTUS - No Time To Die
Mehr über Kaktus
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 1.50
- Label:
- Gunn Records / Bellaphon
- Release:
- 28.03.2013
- No Time To Die
- Man With A Gun
- Silly Wonderland
- Rock The Nation
- Locomotove Breath
- Demons And Devils
- See The Light
- The Last Wish
- Rock 'n' Roll Train
- Breakfast Blues
- Take Me To The Limit
- My Memories
- Pure Dynamite
Unfreiwillig komische Altherren-Songs
Es ist gar nicht mal so einfach, etwas derbere Kritik zu äußern, ohne dabei persönlich jemandem auf den Schlips zu treten. Als Rezensent kommt man oft in die Verlegenheit, ab und zu auch mal die Sau herauszulassen und den umgangssprachlich formulierten Gedankengang auch mal unverblümt zu Papier zu bringen. Im Falle des neuen KAKTUS-Albums "No Time To Die" ist es zugegebenermaßen schwieirig geblieben, hier jederzeit die neutrale Position zu bewahren, weil die Musik über weite Strecken so grottig ist und in Kombination mit dem kitschigen Artwork und den ziemlich peinlichen Promofotos eine Symbiose ergibt, die so etwas von überhaupt nicht geht, dass man sich oft genug dabei ertappt, fremdschämend gen Boden zu blicken - genug gesagt?
Zu den Fakten: KAKTUS spielen nach eigener Aussage klassischen Hardrock, was sich auch insofern unterschreiben lässt, dass sie hier und dort mal ein paar bekanntere Riffs stehlen und in ihr eigenes Material einbauen. Den Scherz etwa, im Titelsong mal kurz das tragende Riff von 'Smoke On The Water' zu verwenden, haben wahrscheinlich nur die fünf Musiker selber verstanden. Und über die mehr als dürftige Interpretation von 'Locomotive Breath' hüllen wir besser mal den Mantel des Schweigens. Doch auch die 'eigenen' Elemente sind alles andere als der Rede wert; 'Rock The Nation' und 'Man With A Gun' sind mit lahmen Klischees bis an den Deckelrand vollgestopft, 'Rock 'n' Roll Train' ist Gott sei Dank kein AC/DC-Cover, aber auch als Eigenkomposition nichts Nennenswertes und 'Demons And Devils' und 'Breakfast Blues' gerade mal solide. Was KAKTUS dann aber im Schlusspart verbrechen, ist definitiv zu viel des Guten: 'Take Me To The Limit' ist Schlagersound mit härteren Gitarren und das pathetische 'My Memories' eine Provokation für die Geschmacksnerven. Komischerweise beweisen die Eidgenossen in 'Pure Dynamite' dann, dass sie als Musiker doch funktionieren können. Eine Entschädigung für die vorangegangenen zwölf Totalausfälle ist dies aber keinesfalls.
Bei gefühlten fünf Promille könnte man vielleicht ein wenig Spaß an "No Time To Die" haben. Nein, Moment mal: Auch dann nicht!
Anspieltipp: Pure Dynamite
- Note:
- 1.50
- Redakteur:
- Björn Backes