INTREPID - Juxtaposition
Mehr über Intrepid
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Knife Fight Media
- Release:
- 04.06.2025
- Blood Means Nothing
- Ciphered
- Nocturnal Tones Of Grey
- Sanctimonious
- Overthrone
- Juxtaposition
- Opiated Consumption
- Sensationalized
- Aries
- Flesh Scorner
Standard-Death meets klinisches Gehacke.
Moderner Death Metal mit Old-School-Vibes? Geht das überhaupt? Arbeitet man sich in den neuen Silberling von INTREPID etwas intensiver ein, entdeckt man auf alle Fälle Posten aus beiden Lagern, denn wo die Attitüde eher auf Einflüsse von OBITUARY, BOLT THROWER und ASPHYX schließen lässt, ist die klangliche Aufbereitung etwas zeitgemäßer - um nicht zu sagen recht steril, was dem Gesamtvergnügen natürlich einen erheblichen Dämpfer verpasst.
Aber auch sonst ist die Truppe aus dem estnischen Tallinn nicht sonderlich bemüht, im internationalen Todesblei eine Revolution anzuzetteln. Die Riffs sind eher Standard, die Stakkatos glänzen nur in den ersten Minuten, flachen dann aber deutlich ab, und die Originalität im Songwriting beschränkt sich ausschließlich darauf, die meisten Songs eher verhalten anzugehen, dann aber auch keine entschiedenen Attacken mehr zu setzen. Und unter diesen Umständen gerät "Juxtaposition" schon in der ersten Hälfte kontinuierlich an die eigenen Grenzen.
Und auch im weiteren Verlauf geschieht einfach viel zu wenig, als dass die Truppe aus dem Baltikum auch mal ein Ausrufezeichen setzen könnte. Das Gehacke zeigt zwar gewisse Aggressionen, wird aber nicht entschlossen genug vorwärts getrieben, die gelegentlichen Sägen mit dezentem Elchtod-Feeling werden viel zu selten hervorgekramt, die klinische Sounddarstellung ist ein weiterer Stolperstein, und wenn man letzten Endes all diese Erfahrungen zusammenzählt und in Relation zu den wirklich wertigen Augenblicken von "Juxtaposition" setzt, stellt man leider fest, dass nicht viel auf der Habenseite übrig bleibt.
Fakt ist: INTREPID spielt Death Metal mit Bezug zu allen Generationen dieses Sounds, Fakt ist aber auch, dass das derbe Gemetzel keine echten Perlen hervorbringt und sich relativ zäh durch die zehn Kompositionen quält. Der Markt ist ohnehin schon sehr voll, und mit diesem neuen Album sollten die Esten kaum Chancen haben, sich in irgendeiner Form durchzusetzen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes