CRYSTAL SKULL - Arcane Tales
Mehr über Crystal Skull
- Genre:
- Power Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 07.07.2025
- Prelude To Darkness (Intro)
- Gates Of Skull
- Prisoner In The Night
- Stormbreaker (Turok's Axe)
- Hall Of Eternity (Intro)
- Ancient's Ritual
- Am-Aras (Black Lord)
- The Underdark
- Queen Of The Black Moon (Erevyn's Fate)
- Horizon's Nightstorm
- Defenders
- Glory Or Damn
- Homecoming (Regdar's Tragedy)
Gutklassiger Power Metal, aber kein restloser Volltreffer.
Hinter CRYSTAL SKULL verbirgt sich eigentlich Mastermind, Gitarrist und Sänger Claudio "The Reaper", der seit dem Jahr 2007 unter diesem Banner Musik macht und 2020 mit "Ancient Tales" seinen Einstand auf Albumdistanz gab. Mit "Arcane Tales" steht fünf Jahre später nun das Zweitwerk in den Startlöchern, wobei sich der Italiener diverse Gastmusiker mit ins Boot geholt hat, um seine Vision zum Leben zu erwecken. Fabio Tomba am Schlagzeug und Sänger Lorenzo Nocerino haben dabei wohl die größten und wichtigsten Beiträge zu den dreizehn Kompositionen geliefert, in denen Claudio thematisch die im Debüt begonnene Geschichte um den Zweg Turok, Zauberer Regdar und den verbannten Halb-Elben Erevyn weiterschreibt.
An der lyrischen Basis dürfte sich schon leicht erkennen lassen, dass wir es musikalisch mit episch angelegtem Power Metal mit starker Heavy-Metal-Schlagseite zu tun haben. Doch auch die Liste der Referenzen, die Claudio im beiliegenden Pressetext zu Protokoll gibt, unterstreicht diese Vermutung und liefert uns gleichzeitig mit RUNNING WILD, GAMMA RAY, IRON SAVIOR oder GRAVE DIGGER ein paar gute Grenzsteine, mit denen sich das klangliche Feld, das "Arcane Tales" beackert, sehr gut abstecken lässt. Erfahrungsgemäß begibt man sich in diesem musikalischen Grenzfeld aber nicht unbedingt auf ein leichtes Pflaster, denn um wirklich Eindruck zu schinden und mit den Idolen mitzuhalten, müssen die Refrains und Riffs sitzen. Das Intro 'Prelude To Darkness' lässt aber jedenfalls schon einmal hoffen, denn auch wenn die gesprochene Passage etwas kitschig rüberkommt, überzeugen die Gitarrenmelodien, die massiv an IRON MAIDEN denken lassen, schon einmal und laufen bei mir offene Türen ein.
Schade, dass 'Gates Of Skull' danach den Ball aber nicht gänzlich aufnimmt und sich mit "nur" solidem Power Metal begnügt, der zwar handwerklich stark gemacht ist und auch mit ordentlichem Gesang aufwarten kann, aber zu keinem Zeitpunkt so richtig zündet. 'Prisoner In The Night' macht seine Sache im Anschluss als Longtrack mit starkem GAMMA RAY-Einschlag ein gutes Stück besser. Ja, die Gitarren könnten teilweise etwas mehr Abwechslung vertragen, doch gerade gesanglich gibt es hier ein paar schicke Hooklines zu vermelden und auch das Hauptthema auf den Sechssaitern ist wirklich cool. Gleiches kann ich von der Produktion nicht behaupten, denn irgendwie steht mir der Gesang teilweise etwas zu sehr im Vordergrund, sodass die restliche Bandinstrumentierung teilweise sogar ein wenig zu sehr überdeckt wird. Gut, dass die Balance beim folgenden 'Stormbreaker (Turok's Axe)' etwas besser passt, denn hier haben wir es wirklich mit einem kleinen Power-Metal-Hit zu tun, der mit einer sehr guten Hookline überzeugt. Gänzlich erreicht werden die gleichen Höhen danach nicht mehr, aber das groovende 'The Underdark' und auch das rasante und mächtig von BLIND GUARDIAN inspirierte 'Defenders' gehen als zwei weitere Anspieltipps durch, die ich euch guten Gewissens ans Herz legen kann.
Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass der Rest der Trackliste schlecht wäre. Im Gegenteil, abseits des doch etwas hölzernen Sounds kann ich wenig offensichtliche Kritikpunkte im Bezug zu "Arcane Tales" finden, denn handwerklich und kompositorisch wird hier gutklassiger Power Metal geboten. Viel mehr steht am Ende aber auch nicht zu Buche, denn abseits der genannten Höhepunkte gibt es eben stellenweise auch nur solide Genrekost zu hören, die zwar durchaus im Kontext der Platte Spaß macht, die große Langzeitwirkung aber vermissen lässt. Alles in allem also ein Eintrag im oberen Mittelfeld des Genres ohne Klassiker-Ambitionen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs