HYENA - About Rock And Roll
Mehr über Hyena
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 25.04.2025
- Nightriders
- About Rock And Roll
- The Eternal Zero
- Hail The Fire
- Epitome Of Evil
- Echoes Of The Underworld
- Ready To Explode
- Metal Machine
- Hyena
- Keep It True
Ein Meilenstein des Heavy Metals!
Seit 22 Jahren bin ich nun schon Teil der Powermetal.de-Crew und damit exakt die Hälfte meines gesamten Lebens. Ich habe in dieser Zeit nicht nur unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt, sondern auch mein metallisches Basiswissen Jahr für Jahr gehörig erweitern dürfen. Was seinerzeit eher als Nebenbeschäftigung und Hobby gestartet ist, hat sich im Laufe der Zeit zu einer Passion entwickelt, die ich gerne und regelmäßig sehr zeitintensiv pflegen konnte und wollte und in deren Rahmen ich immer wieder dankbar dafür war, was der Heavy Metal in all seinen Varianten und Facetten mir geben konnte - und welchen Wahnsinn er und ich mir selber abverlangt habe.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, vor dem ich insofern ein bisschen Angst hatte, dass er doch exakt beschreibt, wie extrem man verschiedene Dinge auszuleben gedenkt, wenn man mit der nötigen Leidenschaft dabei ist und zu welchen verrückten Maßnahmen man greift, um vielleicht auch wieder Maßstäbe zu setzen. An diesem Tag verfasse ich tatsächlich meine Rezension Nr. 10.000 alleine für dieses Magazin, sicherlich ein persönlicher Meilenstein, aber neben allen sentimentalen Nebenerscheinungen auch eine Gelegenheit, auf all die Dinge zurückzublicken, die ich bei der Bewertung, Analyse und Einordnung verschiedener Platten erleben durfte.
Hierbei stellte sich zwangsläufig die Frage, welche Produktionen prägend waren, welche einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, aber eben auch, ob man rückblickend behaupten kann, dass der Metal sich in dieser Zeit insofern verändert hat, dass er nach wie vor hinter den rebellischen Anfangstagen zurückstehen muss und all die echten, tatsächlichen Klassiker auch schon vor dem Jahr 2003 geschrieben wurden.
Eine genaue Antwort darauf habe ich nicht gefunden, denn streng genommen datieren meine persönlichen Favoriten tatsächlich zu Zeiten, in denen Powermetal.de noch nicht existierte, seien es nun die Meilensteine von SAVATAGE und NEVERMORE, die tollen VIRGIN STEELE-Scheiben aus den späten 90ern, die gesamte Bay-Area-Schule oder eben die ersten Black-Metal-Klassiker aus dem hohen Norden, die bis heute nie erreicht wurden. Natürlich hat man im Laufe der Zeit das Bewertungssystem genutzt, um hier und dort auch mal eine verdiente Höchstnote zu verleihen, aber im Hintergrund blieb dennoch immer der Gedanke, ob die jeweiligen Releases tatsächlich so stark waren wie die revolutionären Werke aus (mittlerweile) grauer Vorzeit.
Dass die Nr. 10.000 auf ein besonderes Werk fallen würde, ist natürlich nicht reiner Zufall, schließlich soll hier eine Scheibe gewürdigt werden, die einen ganz speziellen Bezug mitbringt, die in diesen 22 Jahren tatsächlich mein Leben verändert hat, und die zu den wenigen gehört, die ich mir immer und immer wieder anhören kann, ohne es jemals satt zu werden. Es mag natürlich jetzt ein wenig pathetisch sein, womöglich mag man mir ob der gemeinsam erlebten Tour in diesem Frühjahr da auch eine gewisse Befangenheit unterstellen, aber am Ende zählen auch hier nur Fakten, Songs und Performance. So ist es mir gar nicht mal so schwer gefallen, diese besondere Kritik den Jungs von HYENA zu widmen, die mit dem Titel ihres Debütalbums eigentlich alles gesagt haben, was in dieser Szene wichtig ist - denn unser Leben hier dreht sich ausschließlich "About Rock & Roll"!
Als mir die ersten Songs im vergangenen Jahr geläufig wurden, war ich wie paralysiert! Diese Energie, diese grandiosen Melodien, dieser gezielte Fingerzeig Richtung NWoBHM, den die Band ganz locker auch ohne Copy & Paste-Systeme vollziehen konnte, schlussendlich aber eben auch diese beispielhafte, einzigartige Darbietung, die hat mich überzeugt, begeistert und schließlich auch inspiriert - das gilt bis zum heutigen Tage und sicherlich auch weit darüber hinaus.
Wer das Album bereits besitzt, wird hier voller Nostalgie mitreden können, er wird Nummern wie 'Metal Machine' und 'Keep It True' längst auswendig und lautstark mitsingen können. Ihm wird die Kinnlade immer noch runterfallen, wenn er dieses monströse Instrumental 'Eches Of The Underworld' erlebt, die pure Energie von 'Hail The Fire' wird ihm nach wie vor die Matte nach hinten legen. Wenn mit 'The Eternal Zero' die großartigste Hookline des gesamten Jahres durch die Ohren rauscht, werden sich die Härchen wieder aufstellen, so viel Gänsehautpotenzial hat dieser Song.
"About Rock & Roll" ist nicht nur ein typisches Classic-Metal-Album, es ist ein Statement für unsere Musik, es beinhaltet so viel Leidenschaft und Hingabe und es ist letzten Endes der Beweis, dass auch eine kleine Band aus den Anden entgegen aller finanzieller Beschränkungen und stattdessen mit absoluter Willenskraft alles erreichen kann, was sie sich in den Kopf setzt - und damit auch ein Album des Jahres, dessen Wert, da bin ich mir sicher, erst in einiger Zeit wirklich erkannt wird.
Die Höchstnote ist die logische Konsequenz, sie steht aber nicht unter diesem Text, denn einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Die Produktion ist ein wenig dünn geraten und fängt nicht exakt die Energie ein, die HYENA live verkörpert. Aber die Songs... ja, die Songs sind pure Magie, Heavy Metal in seiner pursten, reinsten Form und Grund genug, sich ihnen an dieser Stelle noch einmal ausgiebig zu widmen.
Auf die nächsten 10.000, gerne auch mit weiteren Platten von diesen peruanischen Maniacs, das sollte vielleicht das Ziel sein, wenngleich es eher unrealistisch anmutet. Doch alles ist möglich, alles geht - das weiß man nicht nur in Peru, sondern auch bei Powermetal.de. Wir sprechen schließlich in der gleichen Sprache, und die hat harte Gitarren, peitschende Drums und Vocals, die durch Mark und Bein gehen!
Keep It True
https://www.youtube.com/watch?v=2la1mwyKWbo
The Eternal Zero
https://www.youtube.com/watch?v=V2DsQ1GN-Ls
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes