HARBINGER, THE - Gates Of Hell
Mehr über Harbinger, The
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 12.12.2025
- Sleepless
- Fading Lines
- Bleak Salvation
- Hollow
- Glass Walls
Brachial, melodisch, stark!
Dass die Jungs von THE HARBINGER mit ihrer neuen EP tatsächlich die Tore zur Hölle öffnen werden, scheint unwahrscheinlich, schließlich sind die Querverweise in schwarzmetallische Gefilde eher marginal und der gesamte Output auch zu euphorisch, als dass man hier tatsächlich ins Inferno hinabgezogen werden könnte. Die Notwendigkeit ergibt sich jedoch auch nicht, schließlich haben die Finnen ganz andere Argumente in ihren fünf neuen Songs verankert, und die sollten vor allem Fans von HYPOCRISY und AMON AMARTH ansprechen, die zweifelsohne als Inspiration für einen Output wie "Gates Of Hell" hergehalten haben.
Während der Einfluss von Tägtgren und Co. sich vor allem aus den Vebindung aus melodischem Death Metal und vereinzelten Black-Metal-Sequenzen speist, sind die Wikinger immer dann präsent, wenn THE HARBINGER sich schleppend an hymnische Passagen heranwagt und diese mit einer fetten Hookline abrundet. Gerade die beiden epischen Nummern auf der Zielgeraden sind hier äußerst wirkungsvoll in Szene gesetzt und überzeugen mit starken Refrains und prallen Melodien.
Abseits von 'Hollow' und 'Glass Walls' gefallen aber auch die etwas brachialeren Momente der neuen EP: 'Fading Lines' könnte sogar manchen Metalcore-Liebhaber hervorlocken, und auch das finstere 'Bleak Salvation' zeugt von gehöriger Brutalität, die dann aber wieder von den melodischen Parts eingefangen wird. Zudem wird hier nicht bloß das Einmaleins der extremen Klänge nachgespielt, sondern auch mal ein unkonventioneller Break eingeschoben oder eine Harmonie bewusst etwas länger getragen - an Eigenständigkeit mangelt es den Nordeuropäern trotz der genannten Referenzen folglich nicht.
Letzteres unterscheidet THE HARBINGER dann auch von den zahlreichen finnischen Melodic-Death-Acts und bringt die Truppe in eine äußerst vorteilhafte Position. Kombiniert mit den fünf durchweg starken Kompositionen von "Gates Of Hell" ist das mal eine ordentliche Bewerbung, um womöglich sogar mit einem der genannten Top-Acts in Kürze die Bühne teilen zu dürfen. Lohnt!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes


