HASTE THE DAY - Pressure The Hinges
Mehr über Haste The Day
- Genre:
- Emo-Core
- Label:
- Century Media
- Release:
- 23.03.2007
- Eye Of The Needle
- Pressure The Hinges
- The Minor Prophets
- The Oracle
- White COllar
- Needles
- Janet's Planet
- Servant Ties
- Stitches
- Vertigo
- Akeldema
- Eremus
- Chorus Of Angels
- In Memory (Album Version)
- Sea Of Apathy (demo)
- Chorus Of Angels (demo)
Kurz nach dem Release ihres letzten Albums "When Everything Falls" mussten HASTE THE DAY einen radikalen Schnitt vollziehen: Der etatmäßige Frontmann Jimmy Ryan verließ die Band und hinterließ kurz vor der anvisierten Europatournee ein großes Loch im Bandgefüge. Seinen Part übernahm kurzfristig der firsch aus der High School entlassene Stephen Keech, der seinem Vorgänger in Sachen Hardcore-Shouting zwar nicht viel vormachen kann, dafür aber im direkten Vergleich sicherlich der bessere Sänger ist.
Diese Eigenschaft haben sich HASTE THE DAY dann auch beim Songwriting zum neuen Album zu Nutze gemacht und ihre gesamten Trümpfe auf die Melodien gesetzt. Von der rauen Aggression des Debütalbums "Burning Bridges" ist auf "Pressure The Hinges" kaum noch etwas übrig geblieben. Die Band aus Indianapolis hat sich stattdessen immer mehr der derzeit angesagten Emo-Strömung hingegeben und ein verhältnismäßig softes, aber dennoch sehr starkes Album eingespielt.
Wo einst noch mächtige Riffs standen, pflastert heuer Frontmann Keech die Lücken mit weichen Gesängen und melodischen Refrains zu. Nichtsdestoweniger ist "Pressure The Hinges" nach wie vor sehr dynamisch und pendelt teilweise sehr geschickt zwischen den beiden Polen Aggression und Emotionalität hin und her. Allerdings fallen die nur noch bedingt brachialen Breakdowns zwischen den fast schon melancholisch gehauchten Chören kaum noch ins Gewicht. Stücke wie das epische 'Chorus Of Angels', 'White Collar' und 'Servant Ties' zehren in erster Linie von ihren sensiblen Melodien und lassen zu keiner Sekunde etwas von der Hardcore-Vergangenheit des Quintetts erahnen.
Schlussendlich stellt sich aber auch die Frage, ob dies nun wirklich so schlimm ist? Nun, ich finde nicht, schließlich sind die Songs immer noch sehr kompakt und in gewisser Weise auch sehr ausgereift. Stichworte wie "erwachsen" mögen im Bezug auf den Sound vielleicht nicht so gerne gehört werden, treffen den Nagel aber auf den Kopf und sprechen schließlich dafür, dass die Band ihre Entwicklung in die richtige Richtung forciert hat. Fans der ersten Stunde werden da eventuell widersprechen, sollten aber coolen Emo-Core-Smashern wie 'Pressure The Hinges', 'The Oracle' und 'Vertigo' ebenfalls eine Chance geben, denn darunter, dass sich die Prioritäten verschoben haben, hat die Qualität ganz sicher nicht gelitten. "Pressure The Hinges" rockt nämlich zwischen all den verträumten Passagen immer noch mächtig fett und bietet zudem auch noch einige wunderschöne Ohrwürmer feil. Mehr kann man sich als Liebhaber des modernen Emo-Sounds auch gar nicht wünschen!
Anspieltipps: White Collar, Chorus Of Angels, Servant Ties, Pressure The Hinges
- Redakteur:
- Björn Backes