GONOREAS - Minotaur
Mehr über Gonoreas
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Art Gate Records
- Release:
- 23.02.2018
- Bloodstones
- Seeds Of A New Future
- Puzzle
- Eris
- Price Of Eternity
- Fragments
- Behind The Wall
- Minotaur
- Transcendence
- The Lead Masks Of Vintem Hill
Neues Kraftfutter aus der Schweiz.
Nach einer Gestalt aus der griechischen Mythologie benannt, beehren uns die vier wackeren Schweizer von GONOREAS bereits mit Studioalbum Nummer sechs. Kurze Erläuterung zum Minotaur: "Ein Minotaurus ist ein Wesen bestehend aus einem Menschenkörper mit Stierkopf". Eben jene Gestalt blickt einem äußerst furchteinflößend und bis an die Zähne bewaffnet vom Cover des neuen Albums entgegen. Für die passende Produktion der Veröffentlichung zeigte sich kein geringerer als V.O. Pulver (POLTERGEIST, GURD, PÄNZER) für Mix und Mastering verantwortlich, der hier einen ausgezeichneten Job ablieferte. Aber genug der Vorrede, kommen wir nun zum Wichtigsten, der Musik selbst.
Auf zehn Songs, abzüglich des Intros, eines kurzen Instrumentals und einer akustischen, nur mit Gitarre ausgestatteten Ballade geben die Eidgenossen mächtig Gas und zelebrieren dabei harten Power Metal, der des Öfteren gekonnt die Grenzen hin zum Speed Metal passiert. Als Zielgruppe sollten Liebhaber von BRAINSTORM, COMMUNIC, ICED EARTH oder Aktuellerem von AGENT STEEL durchaus hellhörig werden. Besonders hervorzuheben sind der überragende und sehr ausdrucksstarke Gesang von Sänger Leandro Pacheco, der gelegentlich an eine wesentlich kraftvollere Version von Bruce Hall (AGENT STEEL) erinnert und Damir Eskic an der Gitarre, der mit seinen ausgefeilten heavy Riffs und Solos bestens zu gefallen weiß. Als weitere große Stärke der Truppe entpuppen sich vor allem die vielen eingestreuten Tempowechsel innerhalb der Songs, welche im Speziellen bei den Lead Solos sehr gut zum Tragen kommen und voll überzeugen können.
Trotzdem muss ich meinen Zeigefinger etwas ermahnend erheben, da ich von der neuen Platte im direkten Vergleich zum Vorgänger "Destructive Ways“ doch etwas enttäuscht bin. Selbst nach mehrmaliger Einverleibung der Stücke will nichts so recht im Gedächtnis verankert bleiben. Handwerklich kann man der Gruppe absolut nichts vorwerfen, da die Musiker allesamt einen tollen Job abliefern und sich auf "Minotaur" absolut alles im grünen Bereich bewegt. Was fehlt, sind einfach ein paar Nummern, an die man sich auch noch in ein paar Wochen gerne zurückerinnert und weswegen man das Album unbedingt nochmals auflegen möchte.
'Seeds Of A New Future' überzeugt sogleich am Anfang mit einem starken Refrain und einem leicht punkigen, an OVERKILL erinnerndes Riffing. 'Puzzle' besticht durch eine überragende Gesangsleistung und einem wahnwitzigen Gitarrensolo. 'Eris' erinnert dezent an BRAINSTORM. Der Titelsong 'Minotaur' ist wiederum stark von ICED EARTH beeinflusst und überrascht mit einem fiesen, stellenweise an SLAYER zu "Seasons In The Abyss“-Zeiten erinnerndes Riffing.
Bitte nicht falsch verstehen, "Minotaur" hört sich beileibe nicht wie ein billiger Abklatsch genannter Truppen an, auch wenn man dies meinen vorigen Zeilen vielleicht fälschlicherweise entnehmen könnte. GONOREAS hat mit ihrem aktuellen Album einen wirklich empfehlenswerten Rundling veröffentlicht, der keinen ihrer bisherigen Fans enttäuschen dürfte. Aber um einen weiteren Schritt vorwärts zu kommen und um neue Zuhörer dazuzugewinnen, fehlt ihnen schlicht und einfach die ein oder andere eingängigere Komposition mit Wiedererkennungswert, wie sie beispielsweise BRAINSTORM oder auch ICED EARTH mühelos aus den Ärmeln schütteln.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl