GODARK - Omniscience
Mehr über Godark
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 05.11.2025
- This Is The End
- Looking For A New Meaning
- Into The Hollow
- Frozen In Time
- Leaving Out
- Nightmare Walk
- Blind In Limbo
- Mind's Trigger
- Land Of Insane
Viele gute Ansätze, die oft nicht auf den Punkt gebracht werden.
Die Fans von DARK TRANQUILLITY, AMORPHIS und INSOMNIUM werden ins Visier genommen, wenn dieser Tage mit "Omniscience" das zweite Werk der Portugiesen GODARK erscheint. Zumindest wenn man dem Promotext glauben darf, der dem neuen Werk des aus der Nähe von Porto stammenden Sextetts beigelegt wurde. Gegründet wurde die Band bereits im Jahr 2010, machte aber vorerst nur mit der EP "Reborn From Chaos" auf sich aufmerksam, bevor es im Jahr 2020 mit "Forward We March" den Einstand auf Albumdistanz gab. Fünf Jahre später folgen nun neun frische Tracks, die wir nun einmal auf Herz und Nieren prüfen wollen.
Los geht es mit 'This Is The End' auf jeden Fall schon einmal vielversprechend. Das Intro des Tracks ist sehr episch und dramatisch ausgefallen, bevor nach gut dreißig Sekunden hymnische Gitarrenleads das Zepter übernehmen, nur um in der Strophe von einem flotten Gothenburg-Riff mit viel melodischen Untertönen und den deftigen Growls von Fronter Vitor Costa überrollt zu werden. Die Krone bekommt der Song dann mit einem richtig prägnanten Refrain aufgesetzt, der sich recht schnell im Ohr einnistet und durchaus an einen Kampf auf Augenhöhe mit den Größen des Melodic-Death-Sektors glauben lässt. Ja, hinten heraus überdreht das Sextett auch ein wenig und kleistert den Sound vielleicht zu sehr mit Chören und Orchster-Sampels zu, bis zu diesem kleinen Stolperstein überzeugt der Opener aber wirklich auf ganzer Linie.
Und auch danach schlagen die Iberer mit 'Looking For A New Meaning' und 'Into The Hollow' ein ordentliches Tempo an, wobei gerade der letztgenannte Track mit hymnischen Refrains zu überzeugen weiß. Gleichzeitig offenbaren die beiden Songs aber auch eine klare Schwäche im Songwriting der Band, denn beide Songs sind etwas zu lang ausgefallen. Etwas kompakter gerafft und auf den Punkt gebracht, hätten beide Tracks in meinen Ohren noch mehr Durchschlagskraft entwickeln können. Und auch im weiteren Verlauf teilen 'Land Of Insane' und 'Frozen In Time' ein ähnliches Schicksal, indem sie die Ideen und Parts doch etwas zu lange auswalzen und nicht immer den roten Faden der Songs im Auge behalten. Da gefällt 'Leaving Out' als ausladendes Melodie-Monster schon deutlich besser und könnte sogar WINTERSUN-Fans positiv stimmen, auch wenn GODARK auf die folkigen Untertöne der Finnen weitgehend verzichtet. Verzichten ist ein gutes Stichwort, denn 'Nightmare Walk' verzichtet tatsächlich einmal darauf, die Sechs-Minuten-Marke zu sprengen und mausert sich so schnell zu meinem zweiten Anspieltipp des Silberlings, der dann auch prompt eine gute Langzeitwirkung mitbringt.
Insgesamt ist die Scheibe ein durchaus unterhaltsamer Melodic-Death-Brocken mit epischen und teils modernen Versatzstücken, der mit den eingangs genannten Kollegen aber noch nicht mithalten kann. Zu oft verläuft sich GODARK heuer noch in der eigenen Ideen-Vielfalt und bringt die Songs nicht immer so auf den Punkt, wie sie es verdient hätten. Schlecht ist "Omniscience" aber natürlich trotzdem nicht und zeigt gerade in den besten Momenten, dass in diesem Sextett durchaus einiges an Potential schlummert.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


