EVOCATUS - Inevitable Death
Mehr über Evocatus
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 29.08.2025
- Into Everlasting Night
- Serpent Of Chaos
- The River Styx
- ...And Die In My Name
- In Graves Unknown
- For Death And Glory
- Devoted To Inevitable Death
- The Siren's Call
- To Live By The Sword
- A Fate Worse Than Death
Anständiger Melo-Death - mehr nicht.
Vielleicht ist der Gedanke nicht immer passend, da er sich mit anderen Charakteristika überschneidet. Doch wenn ich melodischen Death Metal höre, möchte ich gewaltige Hooklines erleben, gepaart mit reichlich Aggression und einem angenehmen Fast-Forward-Drive, der einem vom Mitwippen schließlich zum Mattekreisen führt, und das gerne auch noch mit ein paar klassischen Göteborg-Vibes. Die klassischen Vertreter sind in letzter Zeit jedoch leider zu einem überschaubaren Kreis geschrumpft, während sich vereinzelte Modern-Metal- und Metalcore-Einflüsse eingeschlichen und Brachialität und deftige Grooves einen immens hohen Stellenwert bekommen haben, bei denen Fortschritt und Weiterentwicklung nicht immer die zentralen Themen geblieben sind.
Warum diese längere Einleitung? Nun, weil die neue Scheibe von EVOCATUS genau in jenes Kreuzfeuer gerät, einerseits die klassische Lehre bedienen zu wollen, andererseits aber auch mit eben jenen zeitgemäßen Versatzstücken ausgestattet ist und folglich auch nicht immer sofort zündet - und leider auch nicht immer längerfristig. Die Truppe aus New South Wales streut zwar immer wieder melodische Parts in ihren Reigen aus wuchtigen Midtempo-Nummern ein, etabliert aber keine derart phänomenalen Hooklines, dass man sich bereits im ersten Anlauf mitgenommen fühlt.
An brutalen Eskapaden mangelt es "Inevitable Death" sicherlich nicht, in Sachen Heavyness hat die Band ihre Schäfchen im Trockenen. Aber wenn es um die Refrains und schließlich auch um die potenziellen Ohrwurm-Effekte geht, ist EVOCATUS noch nicht ganz auf der Höhe, selbst wenn in Kompositionen wie 'The River Styx' und 'Devoted To Inevitable Death' sehr gute Ansätze geboten werden.
Umgekehrt mag man auch nicht behaupten, die Platte würde ohne bleibenden Eindruck vorbeirauschen, dafür sind die einzelnen Komponenten nämlich individuell zu stark, gerade die Gitarrenarbeit. Doch was "Inevitable Death" nicht mitbringt, ist dieser letzte Kick, bei dem man sich versohlt und gleichermaßen zum Mitsingen angeregt fühlt, bei dem hymnische Parts mit aggressivem Geballer verschmelzen und der oben angesprochene Flow in Gang gesetzt wird, ohne dass gelegentlich ein paar Fragezeichen übrig bleiben.
"Inevitable Death" ist eine ordentliche Platte mit einer ganzen Reihe anständiger Songs, bringt die Band aber noch nicht in jenes Upper-Class-Format, bei dem man wirklich steilgehen möchte. Das ist nach wie vor ein bedeutender Unterschied zu Acts wie beispielsweise THERMALITY und all den Legenden aus dem skandinavischen Raum.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes