ETHMEBB - La quête du Saint Grind
Mehr über Ethmebb
- Genre:
- Progressive Death Metal/ Fun Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Doweet Records
- Release:
- 13.01.2017
- Tathor, l'Echalote de ses Morts
- Lost My Grind
- Orlango Blum
- GPS : Gobelin par Satellite
- A la recherche de la découverte de la quête pour trouver le Saint Grind
- Pirates Of The Caribou
- Bruce Lee mena l'Amour
Technisch grandios, aber leider hoffnungslos überladen.
Obacht, ihr Gralsritter, denn die deutschen Fun-Metaller GRAILKNIGHTS bekommen auf der Suche nach dem Heiligtum ernst zu nehmende Konkurrenz aus Frankreich. Gut, die Jungs von ETHMEBB nennen den gesuchten Gegenstand zwar Grind, doch im Großen und Ganzen ähneln sich die Geschichten, die beide Bands in ihrer Musik erzählen auffällig stark. Ebenso scheinen die Franzosen den Witz der deutschen Gralsritter gepachtet zu haben, denn immerhin beschreiben sie ihre Musik selbst als "Epileptic Power Death Progressive Black Doom for children", was für die musikalische Ausrichtung des Debüts "La quête du Saint Grind" erst einmal nichts Gutes erahnen lässt.
Doch bereits das orchestrale Intro 'Tathor, l'échalotre des ses Morts' beweist schnell, dass man es hier nicht mit ahnungslosen Witzbolden zu tun hat, sondern mit Musikern, die ihr Handwerk verstehen. So täuscht dann auch die kompositorische Klasse darüber hinweg, dass die Orchester-Samples insgesamt recht billig und künstlich klingen. Es ist allerdings nicht wirklich auszuschließen, dass der Vierer diese bewusst als ironisches Statement ausgewählt hat, denn auch wenn beim folgenden 'Lost My Grind' schon Death-Metal-Gitarren das Zepter übernehmen, so scheuen sich die Jungs auch im weiteren Verlauf der Scheibe nicht davor, das Orchester aus der Dose immer wieder in den Vordergrund zu stellen.
Generell haben die Franzosen ein Talent dazu, ihre Songs wirklich bis zum Anschlag mit verrückten Ideen vollzustopfen. Da gesellen sich dann auch mal Tiergeräusche von Eseln zu den harten Gitarren, während in 'Pirates Of The Caribou" auch ein Akkordeon seinen Auftritt haben darf. Bisweilen verliert der Vierer dabei aber gerne mal den Überblick und überfrachtet seine Songs so hoffnungslos, dass man als Hörer vollkommen den Überblick verliert. Da nützt es leider auch nichts, dass die gesamte Band technisch auf herausragendem Niveau operiert, denn bei all dem Pomp und Kitsch geht das leider oftmals völlig unter.
Alles in allem muss somit abschließend die Frage erlaubt sein, warum "La quête du Saint Grind" unbedingt so klingen musste, wie es nun klingt. Ich persönlich bin sowieso kein besonders großer Fan von Kapellen, die den Witz in den Vordergrund stellen, doch angesichts dieses musikalischen Irrgartens aus aberwitzigen Ideen muss wohl selbst der humorvollste Metaller kapitulieren. Umso ärgerlicher ist das Ganze, weil die Franzosen immer wieder durchblicken lassen, was für ein gigantisches Potential sie doch haben. Mit etwas mehr Ernsthaftigkeit wäre hier dementsprechend auch eine deutlich höhere Wertung drin gewesen, so reicht es aber nur zu knappen fünf Punkten für die technisch hochwertige Performance.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs