ETERNAL RETURNS - Let There Be Sin
Mehr über Eternal Returns
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Brutal Records
- Release:
- 05.09.2025
- Birth-Life-Death (Intro)
- Sloth
- Lust
- Envy
- Greed
- Gluttony
- Wrath
- Pride
- Emasculator
Mumbai's Finest? Klingt so!
Wenn nach einem unscheinbaren Intro das totale Inferno losbricht und wir uns völlig überrascht von ETERNAL RETURNS in den heimischen Sitz pressen lassen, schindet das schon mächtig Eindruck. Doch die Jungs aus Mumbai sind im weiteren Verlauf ihrer neuen Platte noch für so manche Überraschung gut und jonglieren mit den Extremen des brutalen Metals ein ums andere Mal sehr unkonventionell umher, treffen aber irgendwie immer den richtigen Ton - selbst wenn sich das Geschehen in neumetallische Regionen verlagert und die Band zwischen Metalcore, Emo und Alternative nach neuen Ausdrucksformen forscht.
Proportional zur Gesamtbevölkerung scheint die indische Metalszene noch relativ überschaubar zu sein, doch wer sich ein bisschen eingehender mit dem dortigen Underground beschäftigt, wird so manches Rohjuwel entdecken, das nur darauf wartet, auch in der westlichen Welt durchzustarten. "Let There Be Sin" ist eines davon, getrieben vom steten Drang, neue Extreme zu setzen, gleichzeitig aber auch mit Harmonien um sich zu schleudern, dass man gar nicht so recht weiß, wo einem gerade der Kopf steht. Ob die Band nun mit grindigen Death-Metal-Attacken den Ultrablast aufruft, sich ab dem zweiten Drittel mit feinen Ohrwurm-Refrains der SOILWORK/FEAR FACTORY-Gattung beschäftigt, das überschallartige Gebretter mit einzelnen finsteren Noten würzt, oder auch mal einen Modern-Metal-Grooves ausruft: Alles wirkt bestens aufeinander abgestimmt und ausbalanciert, es entstehen weder Hektik noch Chaos, und gleichzeitig etabliert die Truppe einen Zusammenschluss aus Brachialität und Einprägsamkeit, die gerade mit dem bestehenden Todesblei-Versatz doch arg ungewöhnlich in der hier gebotenen Qualität ist. Puristen mag das womöglich zu experimentell sein, die IN FLAMES-Gemeinde mag sich von den derben Attacken überfordert fühlen, und wer mit SOULFLY und Co. aufgewachsen ist und sich der Death-Metal-Gewalt nicht stellen kann, mag auch nicht zur Fangruppe gehören. Doch hier wegzuschauen, wäre in allen Fällen fatal, weil die Inder neue Grenzen aufzeigen und diese auch streckenweise neu verlegen. "Let There Be Sin" ist Modern Metal der Extraklasse, so kompakt kann man das formulieren - und so gerne darf man die Scheibe in den Repeatmodus setzen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes