EDGE OF SANITY - Crimson II (Re-Release)
Mehr über Edge Of Sanity
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 08.08.2025
- Crimson II, Pt. 1 - The Forbidden Words (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 2 - Incantation (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 3 - Passage Of Time (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 4 - The Silent Threat (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 5 - Achilles Heel (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 6 - Covenant Of Souls (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 7 - Face To Face (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 8 - Disintegration (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath I (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath II (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath III (Remaster 2025)
- Crimson II, Pt. 1 - The Forbidden Words (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 2 - Incantation (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 3 - Passage Of Time (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 4 - The Silent Threat (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 5 - Achilles Heel (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 6 - Covenant Of Souls (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 7 - Face To Face (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 8 - Disintegration (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath I (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath II (Remix 2025)
- Crimson II, Pt. 9 - Aftermath III (Remix 2025)
Ein Meilenstein in neuem Klanggewand!
Wie weit Dan Swanö seiner Zeit voraus war, ist bekanntermaßen erst einige Zeit nach seiner wohl aktivsten Zeit als Musiker bekannt geworden. Seine Hinwendung zu progressiven Sounds hat die Death-Metal-Gemeinde seinerzeit nicht nachvollziehen können, und am sinnbildlichsten hierfür ist definitiv der Werdegang von EDGE OF SANITY, beziehungsweise jene Phase, als der melodische Death Metal der Skandinavier immer weiter den jüngeren Einflüssen ihres Masterminds gewichen ist und die Band mehr und mehr zum Projekt wurde. Am Höhepunkt dieser Entwicklung steht der zweite Teil der "Crimson"-Saga, mit dem Swanö die Türe zu seiner extremeren Vergangeheit zwar nicht vollständig geschlossen hatte, den Charakter von EDGE OF SANITY aber nach Meinung vieler völlig veränderte. Womöglich auch zu stark, als dass man den elfteiligen Longtrack noch unter dem bekannten Banner hätte veröffentlichen sollen.
"Crimson II" war daher auch das letzte Werk der schwedischen Institution, aus heutiger Sicht aber definitiv auch das spannendste, weil es den Weg für viele progressive Death-Metal-Bands ebnete und womöglich auch die Entwicklung solcher Acts wie OPETH maßgeblich beeinflusste. Swanö vermischte damals progressive Rocksounds mit wunderbaren Harmonien und einem Schuss Todesblei, wollte sich aber auch mit EDGE OF SANITY nicht weiter wiederholen und stieß damit sicherlich auch manchem langjährigen Fan vor den Kopf.
Die zahlreichen Ideen, die er dem Album jeoch eingepflanzt hat und wie er sie letzten Endes zusammengefügt hat, sind jedoch das kompositorische Höchstniveau, das in anderer Form schon auf "Moontower" und bei NIGHTINGALE Anwendung fand, in dieser Konstellation aber bis auf den heutigen Tag einzigartig geblieben ist. 70er-Prog und melodischer Death Metal bieten eine sehr kontrastreiche Begegnung, scheinen sich in vielen Aspekten auch sehr fremd zu sein, bilden hier aber eine herausragende Symbiose, die eine Gänsehaut nach der nächsten beschert und bis zum heutigen Tag die Königsklasse dieser Disziplin geblieben ist.
Natürlich gibt es nach wie vor viele Puristen, die gegenteiliger Meinung sind und "Crimson II" als Schwanengesang einer sehr wechelhaften Karriere nicht in diesem Maße anerkennen können - das kann auch akzeptiert werden. Trotzdem kann und muss man sagen, dass an diesem Meilenstein kein Weg vorbei geht, zumal die Platte in den vergangenen 22 Jahren kein bisschen gealtert und der Pioniergeist immer noch greifbar ist.
Die Neuauflage liefert neben einem frischen Mastering auch einen alternativen Mix und ist in dieser Fassung Pflichtstoff, aufgrund des deutlich verbesserten Sounds sogar ein unverzichtbarer Kandidat für eine Zweitinvestition. In meinen Augen hätte sich EDGE OF SANITY nicht würdiger verabschieden können. Frei von jedweder Nostalgie ist die letzte Platte nicht nur kompositorisch ein unsterbliches Werk, sondern vielleicht auch eine der besten 20 Scheiben, die je veröffentlicht wurden.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes