DREAM LEGACY - Immortal
Mehr über Dream Legacy
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nauntown Music
- Release:
- 24.10.2025
- The Anthem Of Surya
- Out Of The Blue
- You Are The One
- Ma [Re-Recorded]
- Der Kern
- Don't Give Me Up
- Farewell For Now
- Immortal In Me
- Don't Waste Your Time
- Simul Stamus
- One Love
- Hope Will Never Die
Symphonischer Heavy Rock Marke Eigenbau aus dem Ländle - mit Licht und Schatten.
Der Traum von einem "richtigen" eigenen Album - die Stuttgarter Heavy Rock-Formation DREAM LEGACY um Mastermind Andy Paynes hatte sich diesen vor ein paar Jahren mit dem Debüt "Once In A Lifetime" erfüllt. Allerdings haben die verantwortlichen Herren den Albumtitel nicht allzu wörtlich genommen und legen nun einen Nachfolger namens "Immortal" vor. Auch dieser Platte merkt man wieder deutlich an, wie viel Herzblut darin steckt, wie viel den Musikern daran gelegen ist, die gemeinsamen Ideen und Visionen umzusetzen und zu vollenden.
Tatsächlich kann man die Musik auf "Immortal" mit kaum irgendetwas anderem da draußen vergleichen. Optisch und klanglich fühle ich mich stark an die 1990er erinnert, was durchaus positiv gemeint ist, denn der Sound ist organisch und erdig, die Gitarren riffen und sägen so punktgenau, wie sich das gehört. Die zwölf Songs bieten jede Menge Abwechslung und Eigenständigkeit, schöne Melodien begegnen einem an allen Ecken und Enden. Somit kann man DREAM LEGACY grundsätzlich erstmal zu einem erfolgreichen Projekt und einem gelungenen Produkt gratulieren.
Der eine oder andere mag es schon geahnt haben: Leider ist die Besprechung von "Immortal" hier noch nicht zu Ende. Denn das Etikett Eigenständigkeit beinhaltet in diesem Fall auch eine gewisse holprige Eigentümlichkeit mit seltsamen kompositorischen Wendungen und Einfällen. Eine besonders gute Figur gibt DREAM LEGACY tatsächlich im Genre rockige Power-Ballade ab, eine Übung die den meisten anderen Underground-Bands eher schwer fällt. Auch gradlinige Uptempo-Nummern wie 'You Are The One' funktionieren ziemlich gut.
Wenn sich aber Frontmann Dustin Hönes als Opern-Sänger versucht, wie zum Beispiel im Opener 'The Anthem Of Surya' zu entsprechend hymnisch getragenen Klängen, dann wirkt das zumindest auf meine Ohren eher schräg und sonderbar. Insgesamt schimmert auf "Immortal" immer mal wieder die Freude an Pathos und symphonischen Anstrichen durch. Allerdings hapert es dann doch oft an der Umsetzung, da braucht es Nachhilfe in Sachen Dramaturgie und Arrangements. Und was man sich bei dem ziemlich deplatziert wirkenden 'Der Kern' gedacht hat, einer Nummer die an ganz frühe SUBWAY TO SALLY erinnert, ist mir rätselhaft.
Somit bleibt der Rezensent mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits freue ich mich mit DREAM LEGACY über eine gesellige Lichterfahrt durch die spannenden Facetten dieser Band. Und doch muss ich unübersehbare Schwächen im Songwriting und der Umsetzung ungewöhnlicher Ideen konstatieren. Formulieren wir es mal so: Eine Club-Show von DREAM LEGACY bei mir in der Nähe würde ich mit Freude besuchen, aber international konkurrenzfähig ist "Immortal" sicher nicht. Neugierige Hardrock-Fans mit einem Faible für nostalgisches Lokal-Kolorit sollten einen Kauf trotzdem ernsthaft erwägen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan