DISARMONIA MUNDI - Cold Inferno
Mehr über Disarmonia Mundi
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 09.06.2015
- Creation Dirge
- Stormghost
- Behind Closede Doors
- Coffin
- Oddities From The Ravishing Chasm
- Slaves To The Illusion Of Life
- Blessing From Below
- Magma Diver
- Clay Of Hate
- Toys Of Acceleration
Comeback nach Maß
Den Stempel des SOILWORK-Clones konnte DISARMONIA MUNDI irgendwie nie so richtig ablegen - dass deren Frontmann Björn Strid seinerzeit auch schon mal den Vocal-Posten bei den Italienern übernommen hat, spielt hier natürlich eine große Rolle. Inzwischen hat die Band aus der vermeintlichen Not jedoch eine Tugend gemacht und sich auch beim Songwriting nicht mehr dagegen gewehrt, von den Helsingborg-Boys maßgeblich beeinflusst zu sein. Sechs Jahre nach dem letzten Release wirken die beiden verbliebenen Mitglieder um Mastermind Ettore Rigotti daher auch rundum erfrischt. An der klanglichen Ausrichtung mag sich nichts verändert haben, doch irgendwie erscheinen die zehn Songs von "Cold Inferno" motivierter und lebendiger. Und nachdem man auf "The Isolation Game" mehr oder minder nur wiedergekäut hat, ist die fünfte Scheibe von DISARMONIA MUNDI nun die erste Platte, der man auch einen charakteristischen Stempel hat aufdrücken können!
Allerdings sind den Aufnahmen einige Prozesse vorausgegangen, die hier entscheidend gewesen sein dürften. Die Band ist zum Duo geschrumpft, der kreative Part blieb Herrn Rigotti komplett alleine vorbehalten. Doch ohne Kompromisse ist "Cold Inferno" die absolute Optimallösung für DISARMONIA MUNDI geworden. Die Melodien zünden auf Anhieb, die Heavyness wirkt authentisch, und wenn man das Ganze mit dem modernen Wirrwarr der einstigen skandinavischen Highlight-Garanten vergleicht, haben die Italiener nun auch die Nase vorne.
Natürlich bleiben die SOILWORK-Vergleiche, gerade dann wenn ein paar Clean-Passagen die Refrains stützen oder die flotten Leads von einem massiven Breakdown unterbrochen werden. In Songs wie 'Oddities From The Ravishing Chasm' und 'Creation Dirge' tritt man einfach befreiter auf. Das Material ist runder, die Songs sind eingängiger, und Verschleißerscheinungen machen sich an keiner Stelle bemerkbar. Die Pause hat der Band gut getan, die Rundumerneuerung des Lineups war sozusagen der Jungbrunnen, und am Ende dürfte sich nimand daran stören, dass die Inspiratoren immer noch deutlich greifbar sind. "Cold Inferno" ist der Höhepunkt im wechselhaften Treiben dieser Truppe - und ein Album, das im Melodic-Death-Sektor zweifelsohne auf offene Ohren stoßen sollte!
Anspieltipps: Creazion Dirge, Slaves To The Illusion Of Life, Toys Of Acceleration
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes