COAL CHAMBER - Giving The Devil His Due
Mehr über Coal Chamber
- Genre:
- NeoMetal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 18.08.2003
- Headstones And The Walking Dead
- Big Truck (Hand On Wheel Version)
- Pig (Original Version)
- Bradley (Going Postal Mix)
- Sway (Hypno Subversive Mix)
- Not Living (Original Version)
- Not Living (Original Version)
- El Cu Cuy (Man-To-Monster Mix)
- Wishes
- Apparition
- Anxiety
- Save Yourself
- One Step (Chop Shop Mix)
- Big Truck (Live)
- I (Demo)
- Oddity (Demo)
- Sway (Demo)
- Unspoiled (Demo)
- Loco (Demo)
- Babbit (Demo)
COAL CHAMBER haben sich aufgelöst. Die ewigen Streitereien innerhalb der Band haben letztendlich und wenig überraschend ihren Höhepunkt erreicht.
Dass die Band die Ersten waren, die Gothic als Element mit den typischen NeoMetal Kennzeichen Stakkato-Gebrüll, tiefergestimmte Gitarren mit reißerisch und doch stampfenden Sound und einer kaputten Songstruktur verbanden, wissen redlich wenige. Was wohl der Grund dafür war, dass COAL CHAMBER nie den Erfolg hatten, den sie eigentlich verdienten und im Billing stets hinter Retortenbands auftauchten, die nicht einmal halb so viel für die Szene getan hatten wie die Jungs und Mädels aus den Staaten.
Nachdem das letzte Studioalbum "Dark Days" auch nicht so zündete wie man es erhoffte und das, obwohl das Teil wohl das kommerziellste der Band war, wenn man dieses Bollwerk an stimmlichem Groll und soundtechnischer Düsternis überhaupt 'kommerziell' nennen kann, eskalierten die Routinestreitereien und zerrissen die Band immer mehr.
Der Groll dürfte auch bei der Plattenfirma, die nicht gerade für ihren zärtlichen Umgang mit ihren Bands bekannt ist, groß gewesen sein und so heißt das letzte Album der Band "Giving The Devil His Due", was man so oder so verstehen darf.
Der neue Silberling präsentiert sich als Remixalbum, verschiedene Klassiker der Band wurden durch die elektronische Wundermaschine geschoben, einige Demoversionen beliebter CHAMBER-Songs, eine Liveversion und einige bisher unveröffentlichte Tracks finden auch ihren Platz auf der Plastikscheibe.
So sind u.a. 'Big Truck', 'Bradley' oder 'Not Living' vorhanden und mit 'Headstones And The Walking Dead', 'Anxiety' und dem ziemlich peinlichen 'Fire Water Burn' Cover 'Sway' sind dem CHAMBER-Fan bisher nicht zu Ohren gekommene Songs dabei.
Die Remixes hören sich ziemlich lustlos zusammengekleistert an oder unterscheiden sich kaum vom Original und machen kaum Spaß beim Zuhören. Was der Band auf den Vorgängeralben im Handstreich gelungen war, nämlich den Zuhörer durch düstere Atmosphäre und einzigartiges Zusammenspiel der verschiedenen Bandmitglieder in den Bann zu schlagen, kommt hier nicht einmal ansatzweise auf, eher klappen sich die Ohren zu, als dass man an dem Gewirr aus COAL CHAMBER und COMPUTER irgendwie Vergnügen empfindet. Die bisher unveröffentlichen Songs scheinen aus gutem Grund noch nicht veröffentlicht worden zu sein, denn dieses Chaos könnte man genauso gut als COAL-CHAMBER-Puzzle betrachten, was man sich da anhört ist Soundsalat der feinsten Sorte, eine Ursuppe aus der später mal eine hochkarätige Band wurde. Man könnte genauso gut einen Klumpen Ton als Kunst bezeichnen.
Allein der Opener 'Headstones And The Walking Dead' und der Nackenbrecher 'Wishes' machen richtig Laune, ersterer weil er genau das symbolisiert, was COAL CHAMBERs Musik so faszinierend machte - nämlich das Spiel mit ruhiger, tiefer und vor allem dunkler Atmosphäre und einem Tick Kinderlied -, zweiterer weil er die absolute Energie beweist, die die Band auf ihren Alben speicherte und mit knallenden Riffs und einem abgrundtief groovenden Hintergrundsound wieder freisetzte. Der Remix ist dabei noch um einiges fetter, hört sich besser an und knallt richtig, der einzig wirklich gute Remix.
Zwei gute Songs auf einem Album halte ich von einer Band, von der man großartiges gewohnt ist, für einen argen Fehltritt und da dieses Album das Schlusswerk der Kohlenkammer ist, sollte man es lieber als Beweis für den Untergang einer einst großen Band des NeoMetal Kasperletheaters sehen, als es einen Gewinn für's Plattenregal zu nennen.
Empfehlenswert nur für HardCore-COALCHAMBER-Fans.
Anspieltipps: Headstones And The Walking Dead, Wishes
- Redakteur:
- Michael Kulueke