BARSTOOL PHILOSOPHERS, THE - Crossing Over
Mehr über Barstool Philosophers, The
- Genre:
- Progressive Rock/ Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion (Just For Kicks) (Just For Kicks)
- Release:
- 18.12.2015
- Freeway
- Fine Line/My End Of The Island
- Tedious
- The Space In Between
- Beyond The Stars
- On My Way To You
- The Scent
- Crossing Over
- 'Till We Meet Again
Auferstandene Philosophen
Fast sieben Jahre ist es her seit THE BARSTOOL PHILOSOPHERS mit "Sparrows" das beste QUEENSRYCHE-Album seit "Promised Land" aufgenommen haben. Das lag vor allem am Gesang von Leon Brouwer, der durchaus an Geoff Tate erinnerte. Ein Song wie 'Dreamscape' zeigte aber, dass er ein breites Spektrum hat und man mit ihm vor einer goldenen Zukunft stehen würde. Doch es kam alles anders. Im Jahr 2012 war die Musik so weit fertig komponiert und nur noch die Vocals haben gefehlt, als Leon die Band verlassen hat.
Die Philosophen haben aus der Situation das Beste gemacht und sich dafür entschieden, mit verschiedenen Sängern zu arbeiten. Und so dürfen wir hier mit Michel Legrand (CIRRHA NIVA), Erik Masselink (GATE 6), Paul Adrian Villarreal (SUN CAGED), Maikel Hergers (MYSTREZ), Marleen ten Hove und dem neuen Frontmann Peter van Asselt gleich sechs Stimmen bei den neun Tracks lauschen. Die Dame und die Herren haben ihre eigenen Lyrics verfasst, wobei sie außer dem Bezug zum Albumtitel keine weiteren Vorgaben hatten. Eine Herangehensweise, die sich bezahlt macht. Die Diversität der Stimmen sorgt für viel Abwechslung, die eigenen Lyrics für die nötige Emotionalität.
Ich muss zugeben, dass ich dabei vor allem mit dem neuen Sänger Peter van Asselt ein paar Anlaufschwierigkeiten hatte. Seine sehr soulige Stimme scheint erst nicht so recht zu den Songs passen zu wollen. Doch mit jedem Durchlauf mehr wird klar, dass es doch funktioniert. Gerade das beinahe an einen Gospelchor erinnernde 'On My Way To You' ist wirklich wunderbar.
Mein Vokalfavorit ist aber Erik Masselink, der bereits bei GATE 6 für Gänsehaut gesorgt hat und hier bei zwei Stücken heran darf. Wenn er in 'The Space In Between' das Gedicht "Do Not Stand At My Grave And Weep" von Mary Elizabeth Fyre in leicht abgewandelter rezitiert, stehen alle Haare aufrecht. Und auch der von ihm eingesungene Titelsong gehört zu den späten Höhepunkten des just beendeten Jahres.
Musikalisch schlägt der Zeiger auf "Crossing Over" eher in Richtung Progressive Rock als Metal. Mehr Atmosphäre, mehr Musikalität, alles wirkt durchdacht und auskomponiert, ist im Gitarrenbereich aber etwas zurückhaltender als der bärenstarke Vorgänger.
Unterm Strich ist den Barhockern hier der letzte Höhepunkt des Jahres 2015 gelungen, der in jedem Regal von Freunden abwechslungsreicher Sounds im progressiven Spannungsfeld von Rock und Metal zu finden sein sollte.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk