ASYMMETRIC UNIVERSE - A Memory And What Came After
Mehr über Asymmetric Universe
- Genre:
- Progressive Metal / Instrumental
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 29.08.2025
- Coquelicot
- Fair Enough
- Don't Go Too Early
- Reaction - Overthrow
- Recovery - Thirst For Stars
- Feather On A Glass
- Dancing Through Contradictions
- Opaco
- Those Who Stay
Neue Maßstäbe in der instrumentalen Musik.
Frederico und Nicolò Vese teilen schon seit Kindheitstagen die gleiche Passion für anspruchsvolle, vielschichtige und irgendwo auch klassisch angehauchte Musik, so dass ein gemeinsames Projekt wie ASYMMETRIC UNIVERSE eigentlich nur eine Frage der Zeit sein sollte, nachdem sich die beiden Künstler im Laufe der Jahre nicht nur mit unterschiedlichsten Instrumenten, sondern auch mit den vielen Tücken des progressiven Songwritings beschäftigt haben. Das Duo aus Turin hat bereits zwei Longplayer in die eigenen Bücher gestellt und ist schließlich beim Prog-Branchenriesen Inside Out gelandet, um mit dem dritten Streich nun endlich auch die verdienten Lorbeeren für die bisherigen Entwicklungen einzustreichen. Ausgehend vom Output, den die Italiener auf "A Memory And What Came After" etablieren konnten, sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass ASYMMETRIC UNIVERSE mit der neuen Platte so richtig durchstarten wird.
Der epochale Kunstgriff dieses Releases besteht nämlich nicht bloß darin, die unterschiedlichsten Prog-Szenarien lebendig neu aufzuwärmen, sondern Tradition und Moderne immer wieder gekonnt gegenüberzustellen und dabei Klangbilder zu konstruieren, die immer wieder über das Verständnis einer Liaison zwischen YES, DREAM THEATER und GENESIS hinausgehen. Von allen drei Legenden hat die Combo etwas im Köcher. Darüber hinaus widmet sie sich jedoch auch Groove-betonten, zeitgemäßen und vor allem krachenden Gitarrensounds, erschafft Melodiebögen auf dem Level der früheren PAIN OF SALVATION-Releases, baut aber auch immer wieder Brücken zu Soundtrack-artigen NeoProg-Arrangements und entpuppt sich final als universell aufgestellte Kapelle, der nicht zuletzt wegen der technischen Versiertheit alle Türen offen stehen.
Doch "A Memory And What Came After" ist sicherlich noch viel mehr als all das. Die Platte zeugt von einer spürbaren Leidenschaft in der Darbietung und basiert zu weiten Teilen auf Feeling und Sensibilität für herausragende Melodiebögen. Sie schafft es aber auch immer wieder, Anspruch, Zielstrebigkeit und Eigensinn in eine perfekte Symbiose zu bekommen, aus der heraus eine Aufregung erstrahlt, die im instrumentalen Prog Metal nicht zwingend an der Tagesordnung ist. Das Gefühl, man könne den beiden Herren noch stundenlang zuhören, wenn sie in 'Dancing In Contradictions' mit umwerfenden Grooves herumwirbeln, mit einem wunderschönen Saxophon-Solo das beschauliche 'Reaction - Overthrow' in neue Sphären heben oder in 'Feather On A Glass' einfach nur zauberhafte Harmonien auspacken, ist immerzu gegeben und allgegenwärtig. Die Freude über jede kurze oder auch intensivere Wendung steigt mit jeder Sekunde weiter an, da sich ASYMMETRIC UNIVERSE längst in einen Rausch begeben hat, noch bevor der Zuhörer es wirklich bemerkt hat.
"A Memory And What Came After" setzt Maßstäbe in der progressiven instrumentalen Musik und initiiert in Windeseile ein Dauergrinsen, das nur noch verstärkt werden kann, wenn das Duo sein Material auch noch auf die Bühne bringen wird. Von daher bleibt zu hoffen, dass sich einige Gastakteure finden werden, die mit ähnlicher Begeisterung an die Sache herangehen - denn diese Scheibe verdient einfach allerorts Beachtung, Respekt und Gänsehaut.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes