ASTEROID B-612 - Roads, Stars
Mehr über Asteroid B-612
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Golden Robot Records
- Release:
- 06.06.2025
- Bending Bars
- Hold To Hold
- The Tides Of Tides
- A Cruel Things Sleeps In Your Happiness
- Yeah You
- Mess With You
- Park Bench Gods
- Cheap As Chips
- Forever Flying
- Roads, Stars
Eigenwillig, aber nicht uninteressant.
Schenkt man dem Info der Plattenfirma Glauben, ist ASTEROID B-612 in den Neunzigerjahren eine der führenden Bands im australischen Rock-Underground gewesen. In Mitteleuropa scheint man dagegen bisweilen noch so gut wie gar nichts von diesem Quintett, das sich nach dem Heimatplaneten des "Kleinen Prinzen" benannt hat, mitbekommen zu haben. Ob das tatsächlich nur daran liegt, dass sich die Formation nach einer 25 Jahre andauernden Schaffenspause mit "Roads, Stars" erstmals wieder in der Szene zurückmeldet, weiß man nicht.
Das ist aber auch nicht weiter von Relevanz, denn schon nach dem Erstkontakt mit vorliegendem Comeback-Album lässt sich feststellen, dass hier erfahrene Recken zugange sein müssen. Die insgesamt zehn Tracks wirken ausgereift und auch auf den Punkt komponiert. Und zudem wird auch schnell klar, dass die Vorbilder und Orientierungshilfen zu einem Großteil wohl auch schon vor diesem Päuschen bekannt und berühmt gewesen sind.
Nach einer eher schräg anmutendem Einleitung geht es mit 'Bending Bars' in lässiger Alternative-Rock-Machart los. Auf australische Herkunft würde man hier zwar nicht zu wetten wagen, doch auch davon gibt es in Folge noch etwas zu vernehmen. 'Hold To Hold' zum Beispiel, das mit landestypischem Pub-Rock-Groove aus den Boxen kommt, ehe sich der Fünfer mit 'The Tides Of Tides' dem Frühwerk von Mick Jagger und Co. anzunähern versucht. Nicht zwingend erfolgreich, muss man festhalten, aber immerhin ohne zu stolpern.
Auffällig ist generell, dass markante Hooks und Refrains nicht zwingend im Fokus der Australier stehen. Allen voran das getragene 'A Cruel Thing Sleeps In Your Happiness' verkommt dadurch regelrecht zu einem Durchläufer. Im Langzeitgedächtnis kann sich in weiterer Folge das mit dezenter Punk-Schlagseite ausgestattete 'Yeah You' aber dennoch einnisten, wohingegen der melancholische Heavy Blues 'Mess With You' mehrere Durchläufe benötigt, um erschlossen zu werden. Dieser, mit amtlicher Desert/Stoner-Rock-Schlagseite aus den Boxen donnernde Track versprüht Coolness ohne Ende, wird vom anschließenden 'Park Bench Gods' jedoch regelrecht konterkariert. Der "Punk meets Sur"f-Sound dieses Tracks wurde zudem auch soundtechnisch entsprechend umgesetzt und vermittelt in erster Linie den Spaß, den die betagten Herren bei den Aufnahmen gehabt haben müssen. Selbiges gilt auch für 'Cheap As Chips', einem Boogie-Rocker, der wohl auch aus einer Session von Billy Gibbons und Lemmy entstehen hätte können. So dürfte im Lager von ASTEROID B-612 wohl "Huldigung" gesehen werden.
Was das schräge Instrumental 'Forever Flying' danach genau mitteilen möchte, erschließt sich mir nicht. Doch auch das ist nicht weiter dramatisch, denn der abschließende Titelsong erweist sich abermals als gelungenes Kleinod, das mich daran denken lässt, wie sich wohl MOTÖRHEAD mit Gitarrenklängen im Stile der frühen THE BEACH BOYS anhören würde. Komisch, ich weiß. Und eigenwillig. Aber auch nicht uninteressant. Und genau so fällt auch mein Fazit für "Roads, Stars" aus.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer