SHOCK NARCOTIC - My Flesh is Afraid But I Am Not
Mehr über Shock Narcotic
- Genre:
- Hardcore / Grindcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Housecore Records
- Release:
- 08.07.2025
- To Kill For Nothing
- The Benefits Of Being Worm Food
- Wound Absentia
- Trash For The Pile
- We Are The Enemy
- Oblivion Licker
- Standard Issue Apathy
- Slurring Delirium
- A Mass Suicide In Progress
- Waiting For Life To Begin
- Cling To The Familiar
- Burial
- A Furred Grave
Energiebündel im Rotzmodus!
Konkrete stilistische Feinheiten wollen die Jungs von SHOCK NARCOTIC nicht herausarbeiten, sondern stattdessen lieber dem Punk die Oberhand überlassen. Rasante Grindcore-Abfahrten und schmutzige Hardcore-Grooves sind auch auf dem zweiten Werk der Truppe aus Detroit das Standardprogramm, wobei Standards sicherlich nicht der Maßstab sind, sondern viel mehr eine vielseitige Betrachtung dieser hochenergetischen Mixtur - und auch wenn nicht jede Nummer von "My Flesh Is Afraid But I Am Not" einen ähnlichen Funken entfacht, so kann man nicht abstreiten, dass dieser massive Abriss eine Menge Charme mitbringt.
Jeff Tuttle, der einst bei THE DILLINGER ESCAPE PLAN in die Saiten gehauen hat und nebenbei noch bei den OLD GODS aktiv ist, geht bei SHOCK NARCOTIC wesentlich straighter und zielstrebiger zu Werke, lässt sich hier und dort aber dennoch ein Hintertürchen für kleine Experimente offen. Daher gibt es auch nicht bloß die ungestüme Uptempo-Bedienung mit Tunnelblick, sondern durchaus auch geschickt inszenierte Tempowechsel, die dem wütenden Geschoss richtig gut zu Gesicht stehen und auch die Spannung immer wieder neu ankurbeln. Lediglich im Schlusssprint geht es dann in die Vollen, soll heißen, die grindigen Elemente nehmen das Zepter in die Hand und lassen es bis zum finalen MEATHOOK SEED-Cover 'A Furred Grave' nicht mehr los.
Dennoch gefällt "My Flesh Is Afraid But I Am Not" vor allem mit seinen kurzen Überraschungsmomenten, die sich in fetten Stakkatos ('Cling To Familiar'), fast schon einprägsamem Shouting ('Oblivion Licker') und eben jener dreckigen Fremdinterpretation wiederspiegeln, bei der SHOCK NARCOTIC sogar kurzzeitig die Grenzen zum puristischen Death Metal überschreitet. Die Band ist jeglichem Anflug von Eintönigkeit schon mehrere Schritte voraus und erfindet ihren Sound in den dreizehn Kompositionen ständig neu. Das belebt nicht nur die Spannung, sondern das schafft auch richtig gute Laune - sofern man bei einem solch brachialen Gepolter eine gewisse Positivität benennen darf. "My Flesh Is Afraid But I Am Not" rotzt mit Wucht und Energie, und das sind letztlich die wichtigsten Eigenschaften einer solchen Scheibe!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes