ALBURNUM - Buitenlucht
Mehr über Alburnum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Babylon Doom Cult Records
- Release:
- 08.07.2022
- Ik Kan Niet Zien
- Eeuwig Licht
- Buitenlucht
- Fluisterend Water
Melodischer, folkiger Black Metal aus den Niederlanden!
ALBURNUM ist eine niederländische Band, die sich stilistisch dem Black Metal mit einer ganzen Ladung an Folk-Einflüssen gewidmet hat. Der schwarzmetallische Teil des Kuchens ist dabei aber sehr melodisch gestaltet und lässt so die Klassifizierung als "Melodic Black Metal" zu. "Buitenlucht" ist das erste Album und auch der erste Output neben den beiden Singles des Langspielers. Schon komisch, wenn zwei Singles, die man veröffentlicht hat, die Hälfte einer Platte ausmachen...
Das Album besteht nämlich aus vier Tracks, wobei der kürzeste knapp sechs Minuten dauert. Insgesamt kommt man auf eine Spielzeit von rund einer halben Stunde. Also sollten hier auf jeden Fall keine kurzen und schnell auf den Punkt kommenden Brecher erwartet werden. Das niederländische Duo lässt sich eher Zeit, um die vollständige Atmosphäre heraufzubeschwören und sie dann auch wirken zu lassen. Was man jedoch nicht von den beiden erwarten darf, sind die im atmosphärischen Black Metal üblichen langen Intros oder der lange Anlauf, um die für den Black Metal typischen "Blastpassagen" zu erreichen. Beispielsweise geht es im Rausschmeißer fast unvermittelt damit los. Das ist aber an sich kein Problem, da diese gerade genannten Passagen durch feinste Melodien geprägt sind, und bevor man dann zu viel von dieser Spielweise hat, setzt ein Break ein und es findet ein Tempowechsel statt. Leider gibt es auch Phasen, in denen ein solcher Bogen nicht ganz gelingt und das Geblaste zu dominant wird. Der Klang des Schlagzeugs ist aber wirklich gelungen. Nicht zu lasch, aber auch nicht zu knallend und mechanisch. Des Weiteren lassen auch die Melodien oft über die manchmal gegebene Eintönigkeit der Drums hinwegblicken, da diese vom allerfeinsten sind und an einer Stelle Spannung erzeugen, woanders wieder beruhigen und wieder an anderer Stelle in einem krachenden Höhepunkt enden.
Neben der typischen Instrumentierung für eine Metalband kommt hier auch das Akkordeon ('Ik Kan Niet Zien'), die Mandoline, eine Akustikgitarre ('Eeuwig Licht') und ein Chor zum Einsatz, was natürlich erst einmal aufhorchen lässt, wenn zunächst eine intensive schwarze Phase zelebriert wird, nur um dann von einem Akkordeon unterbrochen zu werden. Die Einbindung dieser zusätzlichen Instrumente ist allerdings gelungen.
Ein letzter Kritikpunkt, der genannt werden sollte, ist der Gesang. Leider ist dieser sehr weit in den Hintergrund gemischt und klingt wenig kraftvoll. Es scheint, als würde der Sänger gleichzeitig versuchen, zu kreischen und zu flüstern, was dem Gesamtergebnis nicht sehr zuträglich ist. Andere wollen aber vielleicht genau diesen Gesang bei dieser Spielart des Black Metal. Mag sein.
Insgesamt ist "Buitenlucht" ein gelungenes Debüt einer noch jungen Band und offenbart viel Potenzial und Melodiegespür. Am Songwriting und am Gesang wäre noch zu arbeiten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- K. T.