Metakilla - Aschaffenburg

16.03.2011 | 07:39

01.03.2011, Colos-Saal

Eine sehr gute Alternative zum erfolgreichen Original.

Um METALLICA ist es in letzter Zeit erstaunlich still geworden. Umso mehr hat es mich gefreut, als mein Arbeitskollege mir von METAKILLA berichtete, die das Songmaterial der Bay-Area-Megaseller professionell und mit Spaß in den Backen auf der Bühne zelebrieren.

Das Rahmenprogramm war in Form des "Black Album" abgesteckt und feuert die Erwartungshaltung umso mehr an. Das Quartett entert um kurz nach acht die Bühne, um mit 'Enter Sandman' den Startschuss zu geben. Zu Anfang sind die Jungs noch ein bisschen steif und nervös, was sich nach 'Sad But True' legt. Auch meine Skepsis weicht der Begeisterung, die bis zum Ende des Konzerts anhält. Passend sind Chris "James" Beck (v.,g.) , Torsten "Lars" Petry (dr.) , Alex "Kirk" Petry (g.) und Kay "Jason" Schindler (b.) in Schwarz geleidet, wobei Chris sogar mit den extralangen Schweißbändern an beiden Handgelenken aufwartet, was dem Look noch mehr Glaubwürdigkeit verleiht.
Apropos Chris: Für meinen Geschmack klingt er im Vergleich zum Original ein bisschen zu brav, was jedoch durch die spielerische Klasse wettgemacht wird. Nachdem zwei Drittel des Albums gespielt sind, verabschieden sich die sympathischen Jungs zu einer zehn bis fünfzehnminütigen Pause.

Danach werden die Klassiker der Truppe zelebriert, wobei auch jeweils ein Song vom aktuellen "Death Magnetic"-Album ('Broken, Beat & Scarred') und "Reload" ('The Memory Remains') zum Zug kommen. Ersterer Song gewinnt live an Klasse. Ansonsten werden Klassiker wie 'Master Of Puppet', 'For Whom The Bell Tolls', 'Battery', 'The Four Hoursemen' oder 'Blackened' der begeisterten Menge um die Lauscher geblasen. Das "Colos-Saal" ist zu gut zwei Dritteln gefüllt, was an einem Dienstag eine beachtliche Menge darstellt.

Es ist vermessen, zu sagen, dass Torsten als Lars-Ersatz einen besseren Job hinlegt als das Original, was wiederrum beweist, dass die Jungs dem Original in spielerischer Fähigkeit ebenbürtig sind. Auch der permanente Einsatz des Wah-Wah-Pedals von Alex lässt erkennen, dass das Original bei mindestens der Hälfte aller Soli den rechten Fuß mitschwingen lässt. Kay hat das 'Cliff'em All'-Video bestimmt in Dauerrotation laufen gehabt, denn sein Stageacting hat sehr viel mit dem viel zu jung verstorbenen Original-Tieftöner gemein. Bleibt am Ende noch Chris zu erwähnen, der in der Rolle des James Hetfield aufgeht und obendrein einen sehr guten Job an der Sechssaitigen hinlegt.

Als Fazit ist festzuhalten, dass METAKILLA eine sehr gute Alternative darstellen, was angesichts der Tatsache, dass METALLICA alle Schaltjahre und zu wesentlichen höheren Preisen deutsche Hallen füllen, für die Tribut-Combo spricht. Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn ich die Wahl hätte zwischen Konserve oder METAKILLA für günstige dreizehn Euro, würde ich mich beim nächsten Mal für die zweite Variante entscheiden. Weitere Infos zu Band und Auftritten findet ihr auf http://www.metakilla.de.

Setlist:

Enter Sandman
Sad But True
Holier Than You
Wherever I May Roam
The Unforgiven
Don't Tread On Me
Through The Never
Nothing Else Matters
Of Wolf And Man
(Set 2)
Creeping Death
The Four Horsemen
Harvester Of Sorrow
Master Of Puppets
The Thing That Should Not Be
The Memory Remains
Whiskey In The Jar
Broken, Beat & Scarred
For Whom The Bell Tolls
Seek & Destroy

Redakteur:
Tolga Karabagli

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