Manowar (Pressekonferenz) - Geiselwind

26.03.2005 | 07:25

20.02.2005, Hotel Strohofer

Dass MANOWAR in diesem Jahr das noch recht junge EARTHSHAKER FEST als Headliner beehren, dürfte sich in der Metal-Szene ja inzwischen herumgesprochen haben. Doch diese Tatsache allein rechtfertigt ja noch lange keine Pressekonferenz. Dennoch haben Common Ground Media und die Familie Strohofer als Veranstalter des Festivals zu eben einer solchen Pressekonferenz eingeladen, und Pressevertreter von Nah und Fern sind dieser Einladung bereitwillig gefolgt.
Der Ort des Geschehens war das Hotel Strohofer, das in Geiselwind in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände liegt. Dort wurden wir auch schon von Herrn Strohofer höchstpersönlich empfangen, der den Interessierten das Hotel und die zugehörige Event-Halle zeigte. Diese Halle fasst ca. 5.500 Besucher und wird auch beim EARTHSHAKER FEST mit einbezogen werden.
Mit einer halbstündigen Verspätung - angesetzt war die Veranstaltung für 12.00 Uhr mittags - startete dann die eigentliche Pressekonferenz, und zuerst ergriff Manuela Strohofer das Wort. Sie stellte dar, dass die Familie Strohofer, zusammen mit Common Ground Media und Magic Circle Music, mit dem EARTHSHAKER FEST eine neue Ära von Metal-Festivals einzuläuten möchte. Und ganz stolz war sie darauf, dass die "Kings Of Metal" MANOWAR bei diesem Vorhaben fleißig mithelfen wollen.
Anschließend war Stephan Beyerlein von Common Ground Media an der Reihe, der auf das EARTHSHAKER FEST etwas näher einging. So erfuhr man beispielsweise, dass dieses Festival in diesem Jahr erst zum dritten Mal überhaupt und zum zweiten Mal in Geiselwind stattfinden wird. Er erwähnte auch, dass Heavy Metal in Franken Tradition hat (u.a. MONSTERS OF ROCK in den 1980er Jahren), und dass das Strohofersche Gelände in Geiselwind von der Lage ("im Herzen von Europa") und von der Infrastruktur geradezu prädestiniert für ein großes Metal-Festival ist.
Im Weiteren erläuterte er einige Details zum diesjährigen EARTHSHAKER FEST: Das Festival ist für zwei Tage konzipiert und findet am 22. und 23. Juli statt. Darüber hinaus wird es aber auch noch einen dritten Festival-Abend (21. Juli) geben, an dem in der bereits angesprochenen Event-Halle Bands und "Überraschungsgäste" auftreten. Und überhaupt soll in dieser Halle bis in die frühen Morgenstunden Party angesagt sein.
Natürlich konnte auch Stephan Beyerlein es nicht lassen und lobte MANOWAR in den höchsten Tönen, da sie das Festival ja einen großen Schritt voranbringen würden.

Dann war es soweit und MANOWAR höchstpersönlich betraten den Raum. Nachdem sich die vier Musiker gesetzt hatten, ergriff Joey - wie es nun mal seine Art ist - das Wort und babbelte los, dass es ja so viel Wichtiges zu besprechen gäbe und er deshalb ohne Umschweife zur Sache kommen wollte. Ganz ohne Umschweife ging es natürlich nicht, und so erzählte er zur Motivation in Geiselwind aufzutreten, die Geschichte eines Jungen in Spanien, der unbedingt mal MANOWAR sehen wollte. Dieser Traum wurde Wirklichkeit, als MANOWAR auf einem an sich eher kleinen Festival auftraten, das aber inzwischen zum größten in Spanien avanciert ist, nämlich das LORCA ROCK FESTIVAL. Und ganz ähnlich soll das nun auch mit dem EARTHSHAKER FEST funktionieren. Über Stephan Beyerlein hatte Joey von den Plänen der Familie Strohofer gehört, die in Geiselwind das größte Festival in Deutschland bzw. Europa etablieren möchte, und davon war er natürlich sofort fasziniert. Das Festival soll etwas komplett anderes werden als die übrigen Festivals, und vor allem soll den Besuchern in Geiselwind deutlich mehr geboten werden - quasi die beste Qualität zum geringsten Preis. Und damit dieses Ziel möglichst schnell erreicht werden kann, spielen MANOWAR eben in diesem Jahr auf dem EARTHSHAKER FEST.
Selbstverständlich werden MANOWAR dementsprechend eine geradezu perfekte Show bieten, die allerhöchsten Ansprüchen genügt. So werden beispielsweise Sound und Beleuchtung wirklich "spektakulär" sein - der Sound wird "kristallklar" sein, sodass das EARTHSHAKER FEST seinem Namen alle Ehre machen kann: "The earth will really shake!" Und damit auch keinem Besucher auf der Bühne etwas entgeht, werden Videoleinwände zum Einsatz kommen.
Um den Festival-Besuchern darüber hinaus etwas Besonderes zu bieten, werden MANOWAR beim EARTHSHAKER FEST alle ehemaligen Bandmitglieder mitbringen, sodass es die Band in sämtlichen bisherigen Line-ups zu bewundern gibt. Allerdings wehrte sich Joey vehement gegen den Begriff "Reunion", da es bei MANOWAR nie Streit oder böse Worte gegeben hätte und es eher einer "Union" gleichkäme. Außerdem wäre eine Reunion ja sowieso nur etwas für "ausgebrannte Verlierer". So werden also neben den aktuellen Band-Mitgliedern auch Ross The Boss, Donnie Hamzik, Rhino und David Shankle auf der Bühne stehen, um die entsprechenden Songs zum Besten zu geben.
Auch abseits der Bühne wird es eine Premiere geben, denn zum ersten Mal findet während des EARTHSHAKER FESTs eine Internationale MANOWAR-Fan-Convention statt. Den MANOWAR-Fans aus der ganzen Welt soll damit die Gelegenheit geboten werden, andere Fans zu treffen und Vorträgen von Gastrednern zu lauschen, die die Band schon seit vielen Jahren auf ihrem Weg begleiten, wie z.B. A&R-Legende John Kalodner oder Artwork-Künstler Ken Kelly. Außerdem werden MANOWAR ihre persönlichen Archive öffnen und ganz spezielle Gegenstände - sowohl für Ausstellungszwecke als auch zum Verkauf bzw. zur Verlosung - zur Verfügung stellen. Die Bandmitglieder werden für die Fans spezielle Workshops abhalten, und außerdem werden Original-Mitglieder und besondere Gäste an der Fan-Convention teilnehmen. Und als Höhepunkt wird auch noch eine Harley-Davidson in MANOWAR/EARTHSHAKER-Speziallackierung verlost.

Anschließend kommt Joey auf ein weiteres Highlight des EARTHSHAKER FESTs zu sprechen, nämlich den Auftritt von RHAPSODY. Wie allgemein bekannt ist, haben die Italiener vor einiger Zeit einen Song ('Unholy Warcry') zusammen mit Schauspieler-Legende Christopher Lee aufgenommen, und diesen Song werden sie beim EARTHSHAKER FEST auch zusammen darbieten. Dass dies MANOWAR natürlich noch überbieten müssten, versteht sich ja fast von selbst, und so rücken Joey & Co. wohl mit einem hundertköpfigen Orchester und einem ebenso großen Chor an. Und Christopher Lee wird auch bei MANOWAR auf der Bühne stehen, um die Orson-Welles-Passagen bei 'Dark Avenger' und 'Defender' zu übernehmen.
Zur Überraschung der versammelten Journalistenmenge kündigte Joey dann an, dass Christopher Lee auch hier sei, woraufhin Beifallsstürme losbrachen - deutlich mehr als zuvor beim Erscheinen von MANOWAR. Der 2-Meter-Mann ist aber auch mit seinen knapp 83 Jahren noch immer eine beeindruckende Erscheinung, die ihresgleichen sucht. Nach der Bemerkung, ob er wohl falsch gekleidet wäre - er selbst trug einen Anzug, während die MANOWARianer natürlich in Lederjacken da saßen - erzählte Christopher Lee von der CD und der DVD, die er zusammen mit RHAPSODY gemacht hatte, und dass es für ihn eine völlig neue Erfahrung war. Und dieses Neue war für ihn eigentlich der hauptsächliche Grund, da er in der Welt des Films nach weit über 50 Jahren kaum noch etwas wirklich Neues machen könnte. Er führte noch ein wenig aus, wie die Zusammenarbeit mit RHAPSODY zusammengekommen ist, und was es für ihn bedeutet, die gesprochenen Orson-Welles-Parts bei MANOWAR zu übernehmen. Weiter erzählte er auch, dass ihm Singen sehr viel Freude mache und dass er zu Hause für sich gerne singen würde. Daraufhin konnte Joey nicht anders und er bat Christopher Lee doch eine Kostprobe ("little Wagner") zu geben. Dieser ließ sich auch nicht lange bitten und gab einen kurzen Ausschnitt aus Richard Wagners "Der fliegende Holländer" zum Besten - in einwandfreiem Deutsch.

Nachdem Joey ja bereits ausgiebig zu Wort gekommen war, durften sich die anderen drei Musiker anschließend auch noch äußern, obwohl sie eigentlich nicht allzu viel zu sagen hatten. Entweder bedankten sie sich bei der Familie Strohofer und Common Ground Media (Scott), oder sie erzählten von den gemeinsamen Proben mit den Ex-Band-Mitgliedern (Karl), oder aber sie schwärmten von dem bevorstehenden EARTHSHAKER-Auftritt mit riesigem Chor- und Orchester-Aufgebot.
Zum Abschluss der Pressekonferenz präsentierte Joey dann noch eine Animation der Bühne, wie sie wohl am EARTHSHAKER FEST aussehen soll, und wenn sie wirklich so aussieht, dann ist sie wohl nur mit dem Wort "bombastisch" zu umschreiben. Im Wesentlichen handelt es sich um eine riesige Festival-Bühne, wo links viel Platz für den hundertköpfigen Chor und rechts viel Platz für das hundertköpfige Orchester ist, ausgestattet mit einer gigantischen Lichtanlage und einem nicht weniger gigantischen Sound-System, das die Erde zum Beben bringen soll.

Lange Rede, kurzer Sinn: So wie das Festival und die MANOWAR-Show dargestellt wurden, scheint dieses Event alles bislang da gewesene in den Schatten zu stellen. Doch wie oft sieht die Wirklichkeit ganz anders aus? ;-) Um das jedoch herauszufinden, werde ich und sicherlich viele andere zum EARTHSHAKER FEST fahren und hinterher sind wir dann schlauer...

Redakteur:
Martin Schaich

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