BEYOND THE BLACK und SERAINA TELLI - Augsburg

28.07.2025 | 12:49

18.07.2025, Helmut Haller Platz

Frauenpower beim "Sommer am Kiez".

Heute geht es zum Sommer am Kiez in Augsburg. Die Straßen rund um das kleine Gelände auf einer Verkehrsinsel am Bahnhof in Augsburg-Oberhausen sind voller Menschen, die gut gelaunt in Richtung des abgesperrten Festivalgeländes strömen.

Drinnen ist alles charmant und überschaubar: es gibt drei kleine Merch-Stände, ein paar Essensbuden und natürlich darf auch die Schänke nicht fehlen. Kalte Getränke und gute Stimmung sind also gesichert, auch an den Fenstern der Wohnhäuser rundherum sieht man ein paar Musikfreunde, die es sich bequem machen.

Den Anfang macht an diesem Abend SERAINA TELLI. Die Sängerin betritt die Bühne mit einem auffälligen Hut, an dem ein blau-grüner Schleier herunterhängt und ihr Gesicht fast komplett verdeckt. Erst als der Drummer hinter seinem Kit Platz nimmt und Seraina ans Mikrofon tritt, lüftet sie das Geheimnis: Der Hut fliegt, stattdessen leuchten ihre zweifarbigen Haare in Hellblau und Grün dem Zuschauer entgegen, ein echter Hingucker.

Musikalisch liefert Seraina Telli eine starke Portion Pop-Rock ab, ein Kontrast zu dem Heavy Metal, die sie mit ihrer früheren Band BURNING WITCHES produzierte. Glitzerndes Oberteil, die Gitarre umgehängt, die Frau weiß, wie man Bühne macht. Einige Fans vor der Bühne sind textsicher und singen Zeile für Zeile mit, alle anderen lassen sich vom Groove mitreißen und nicken im Takt. Besonders hängen bleiben dabei ihre neue Single 'Consequences' und der empowernde Song 'Songs for the Girls', der sich noch lange in meinem Kopf festsetzt.

Nach einer kleinen Umbauzeit verbirgt sich die Bühne hinter einem großen Vorhang mit der Aufschrift BEYOND THE BLACK. Als die ersten Töne von 'In The Shadows' ertönen, ist Bewegung hinter dem Vorhang zu sehen. Als dann passend zum Takt das Banner fällt und die Bühne freigibt, reicht ein Blick um zu sehen, dass hier nichts dem Zufall überlassen wird: zwei große Bildschirme sind rechts und links vom Schlagzeug aufgestellt und zeigen in derr Folgezeit passend zu jedem Lied eine kleine Licht- und Videoshow.

Sängerin Jennifer Haben, die vor wenigen Tagen dreißig Jahre alt geworden ist, steht natürlich im Mittelpunkt, die Stimme kraftvoll und klar, sie ist gut in Form. Die Fans sind sofort voll mit dabei: Hände recken sich in die Luft und die ersten Refrains werden laut mitgesungen. Mit Songs wie 'Hallelujah' oder 'Wounded Healer' schiebt BEYOND THE BLACK die Energie im Publikum schnell noch ein paar Stufen höher. Die Mischung aus druckvollem Symphonic Metal und eingängigen Melodien funktioniert live wie immer perfekt.

Zu den Zugaben wird es dann mit 'Free Me' ruhiger, denn die Bildschirme verwandeln sich in ein Meer aus leuchtenden Sternen, in dem Jenni mit Engelsflügeln bekleidet vor dem Mikro steht. Als Jennifer und ihre Band nach knapp anderthalb Stunden die Bühne verlassen, hallen die letzten Töne von 'Lost in Forever' noch durch die Nacht.

Es war ein guter Klassiker-Auftritt, den die Band größtenteils genauso auch schon vor ein paar Jahren gespielt hat. Mir fehlt ein wenig Abwechslung und ich hätte mich über einige neuere Lieder gefreut, aber die werde ich sicher auf der kommenden Tour sehen. Immerhin gab es mit 'Rising High', der ersten Single des kommenden Albums, einen Vorgeschmack auf die nächste Scheibe namens "Breaking The Silence". Irgendwann wird dann nicht mehr genug Platz in der Setliste sein für all die Klassiker, schön, sie alle nochmal am Stück gehört und gesehen zu haben.

Setliste: In The Shadows; Hallelujah; Wounded Healer; Reincarnation; Rising High; Heart Of The Hurricane; Beyond The Mirror; I Remember Dying; Is There Anybody Out There?; Songs Of Love And Death; Marching On; When Angels Fall; Written In Blood; Shine And Shade; Dancing In The Dark; Zugaben: Free Me; Running To The Edge; Lost Iin Forever

Text und Fotocredit: Katharina Jäger

Redakteur:
Frank Jaeger

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