DARKK: Die Revolution noch im Blick

01.08.2025 | 20:56

Es sind inmitten des Undergrounds klitzekleine Perlen, die in den kommenden Jahren aufleuchten können. Bereits die ersten Gehversuche haben gefallen und da "Survivors" der Vorgängerband START A REVOLUTION ein durchaus gutes Scheibchen war, knöpfen wir uns einmal DARKK und speziell Malik vor, dessen Podcast auch nicht unerwähnt bleiben soll. Wir fühlen der Band ein wenig auf den Zahn.

Wie geht es der DARKK-Mannschaft?

Malik: Wunderbar, danke der Nachfrage. Gerade sind wir sehr glücklich, weil es mit der Band doch sehr schnell vorangeht, und das ist wunderbar zu spüren, nach so viel Vorarbeit.

Euch gibt es seit knapp drei Jahren, nicht wahr? Mit welcher Intention habt ihr die Band gegründet und war es nicht besonders herausfordernd, das inmitten der Corona-Zeit zu machen?

Wir haben uns Ende 2022 gegründet – und ja, Corona hat eine große Rolle gespielt, aber nicht nur das. Drei von uns (Ferdn, Jens und ich) haben schon ca. zehn Jahre zusammen in einer Band gespielt (START A REVOLUTION), viel zusammen getourt (2x Russland, UK, Polen, DE, NL...) und zwei Alben herausgebracht. Das hat alles sehr viel Spaß gemacht, aber dann sind ein paar Sachen zusammengekommen: Bandgründer, Songwriter und Freund Patrick hat eine scharfe Karrierewendung hingelegt (er ist jetzt der Bierkapitän, ein Malle-Schlager-Star), hat zwei Kinder bekommen und ist aus unserer Heimatstadt Aachen weggezogen. Nachdem wir eine Weile mit Ersatzsängern weitergemacht haben, kam auch noch Corona, und es wurde klar: So kann die Band nicht mehr wachsen.

Glücklicherweise hatten wir als letzte Ersatzoption kurz vor Corona noch Kim gefragt, die großen Bock hatte, bei uns einzusteigen, so hatten wir sie schon an der Angel. Nach Corona saßen wir also im Proberaum und wussten: ohne Pat, kein START A REVOLUTION – aber wir haben das Equipment da, wir kennen uns gut und arbeiten toll zusammen, wir wollen gern weiter Musik zusammen machen. Allerdings musikalisch auch mehr in Richtung Metal statt Post-Hardcore. Wir haben Kim gefragt, sie hat sofort "Ja!" geschrien ... und dann haben wir mit DARKK von null angefangen. Deswegen sind wir irgendwie eine eingegroovte und alte Band, aber andererseits auch frische Küken irgendwie.

Ferdn: Es gab noch jemanden, der den Stein mit ins Rollen gebracht hat: Dario, seines Zeichens Schlagzeuger bei unseren langjährigen Proberaum-Buddies MÄNNI. Er war ganz am Anfang dabei, brachte Motivation und Inspiration (SPIRITBOX) mit. Er musste sich aber relativ schnell wieder aus unserem Projekt verabschieden, da er keine halben Sachen machen wollte und seine privaten Verpflichtungen und Band nicht zu kurz kommen sollten.

Malik, wie kamt ihr denn davor zusammen?

Ich hatte bereits viele Bands, bei einer davon hatte oben genannter Patrick mal auf einer Irland-Tour ausgeholfen – an der Gitarre. Das hat dermaßen viel Spaß gemacht, dass er mich gefragt hat, ob ich nicht bei START A REVOLUTION mitmachen möchte, weil er sich dort gerne nur auf das Singen konzentrieren wollte und die Gitarre gern abgeben würde. Ich kannte die Band eh schon seit dem ersten Konzert und war schon vorher Fan, da war die Entscheidung leicht. Jens war dort bereits Gründungsmitglied und Ferdn kam später dazu, als wir einen Gitarristenwechsel hatten, kurz vor unserer ersten Russland-Tour. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen, dort zu touren, das war 2014. Da gibt es übrigens sehr nette Tourberichte von auf YouTube.

Mit Drummer Max hab ich schon in zwei Bands zusammengespielt, wir kannten uns also schon ewig. Und als wir jetzt einen Drummer gesucht haben, war die Wahl sehr einfach. Der Mann hat Präzision, Punch und das Herz eines Löwen.

Ferdn: Wie Malik eingangs schon sagte, wollte Kim uns zunächst bei START A REVOLUTION aushelfen. Daher hatten Kim und ich einige Vocal-Sessions abgehalten, in denen Kim nicht nur eine steile Lernkurve sehen ließ, sondern auch klar machte, dass brachiale Vocals genau ihr Ding sind. Das passte perfekt zu der gemeinsamen musikalischen Linie, die sich langsam abzuzeichnen begann.

Grob hätte ich euch in den melodischen Metalcore eingeordnet – würdet ihr mir da zustimmen? Welche Bands könnt ihr als größte Einflüsse nennen?

Wir sagen Modern Metalcore – aber ich glaube eher aus einer Verlegenheit heraus. Aus meiner Sicht ist Metalcore sowas wie KILLSWITCH ENGAGE und das ist eigentlich eine andere Baustelle, aber heute heißt alles Metalcore oder Modern und so sortieren wir uns in das Genre ein. Besser wäre vielleicht: "Für Fans von FUTURE PALACE, OUR PROMISES, BRING ME THE HORIZON". Einflüsse sind extrem vielfältig, weil wir alle eigentlich aus verschiedenen Ecken kommen. Ich bin so ein altes Thrash/Death-Kid mit Nu-Metal-Einschlag...

Kim: Ich hingegen höre eher Bands wie SLEEPING WITH SIRENS, BAD OMENS, BRING ME THE HORIZON, ARCHITECTS. Für mich braucht es einfach eine catchy Hook. Diese Einflüsse bringe ich bewusst und unbewusst mit in unsere Musik und unser Songwriting ein.

Ferdn: Es begann mit METALLICA, PANTERA, SOULFLY - ging weiter mit SEVENDUST, DEFTONES, TOOL - wurde härter mit THE BLACK DAHLIA MURDER, DESPISED ICON und aktuell hänge ich zwischen den Stühlen: Einerseits sehr proggy mit ANIMALS AS LEADERS, aber auch meine latent mitschwingende Techno-Seite macht sich oft bemerkbar: Boris Brejcha, F.O.O.L., Schrotthagen.

Eure aktuelle Single 'Traitor' gefällt mir recht gut. Mit welchem Verräter rechnet ihr denn ab? Oder was bedeutet Verrat für euch genau?

Kim: Wie vielleicht vermutet, geht es nicht um eine toxische Ex-Beziehung, sondern um eine Freundschaft, die schon lange keine mehr ist. Um eine Person, die mir emotional durch Manipulation, Schuldzuweisungen etc. einen ordentlichen Knacks verschafft hat. Mit dem Song verarbeite ich meine Trauer, Enttäuschung und vor allem Wut. Ich lege meine rosarote Brille ab und realisiere, wie schlecht diese Person mich eigentlich jahrelang behandelt hat und rechne quasi mit ihr ab.

Zudem bist du, Malik, auch schon seit über zehn Jahren im Podcast-Bereich tätig. In welche Richtung geht dein Podcast, wie heißt er?

Malik: Ich habe wie jeder alte Mann natürlich mehrere Podcasts, aktuell laufen davon ein Tech/Nerd-Podcast und eine Stunde Lebenskunde. Ich war früher sehr engagiert bei CleanElectric, dem größten deutschsprachigen Podcast rund um Elektromobilität, den es leider nicht mehr gibt. Extern mitgearbeitet habe ich auch bei der Lage der Nation (Politik) und ich bin Designer bei der verbreiteten Open-Source-Software Ultraschall, helfe also auch abseits vom Ins-Mikro-sprechen. Davor gab es auch Interviews in der Musikindustrie (Sidestream) uvm. Eine Übersicht über alle Projekte und Gastauftritte von mir bei anderen Podcasts gibt es hier.

Und klar, gerade haben wir mit DARKK das Spektrum noch ausgeweitet: Es gibt "The Darkk Show" auf Twitch/YouTube, was aber am Ende auch ein Podcast mit Bild ist. Dort zeigen wir viel Behind The Scenes, Stuff, Rig Rundowns etc.

Von Podcaster zu Podcaster, was sind für dich die größten Freuden im Podcast-Alltag und was die größten Hürden?

Malik: Der Spaß für mich ist ganz klar das Gespräch selbst. Die Hürde ist tendenziell das Produzieren, je nach Podcast so die Büroarbeit: Werbepartner finden, Orga, dies und das. Aber der Spaß überwiegt bei weitem.

Malik, wie wird es in den kommenden Monaten mit DARKK weitergehen? Sind Auftritte oder neue Musik in Planung?

Malik: Beides und alles. Nachdem unsere zweite Single so gut ankam (grad haben wir die 10.000 Spotify-Plays geknackt), ist die nächste und übernächste natürlich schon in Planung. Am wichtigsten für uns ist aber live zu spielen! Wir lieben das, darum sind wir hier – also geht viel Energie ins Booking und wir freuen uns wahnsinnig, dass zunehmend schon Festivals auch für 2026 schon auf uns zukommen. So füllt sich der Live-Kalender zusehends. Ob wir auch in eurer Gegend spielen, erfahrt ihr hier – Anfragen bitte immer gern an uns!

Wenn du einmal weit in die Glaskugel schaust – wo siehst du DARKK in den kommenden fünf oder zehn Jahren?

Malik: Zehn Jahre weit kann ich nicht gucken, da ist nur Nebel. Ich würde aber sagen, was Kim immer sagt: Durchbruch! Also grad geht es steil bergauf und das möchten wir natürlich weiter befördern. Mehr Musik, geilere Shows, mehr Menschen treffen ... let's go!

Malik & DARKK, danke euch für die Beantwortung meiner Fragen und euch natürlich alles Gute weiterhin! Was möchtet ihr unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Herzlichen Dank für's Interesse ans POWERMETAL.de-Team und ich hoffe, wir hören uns mal in dem einen oder anderen Podcast, hehe.

Ferdn: Kommt zu unseren Shows, wir freuen uns auf Euch! Außerdem sind wir zugänglich, kommt ein Ründchen quatschen!

 

Fotocredits: Cengiz Aglamaz

Redakteur:
Marcel Rapp

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