ZORO - Core
Mehr über Zoro
- Genre:
- J-Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Gan Shin Rec. (Universal)
- Release:
- 05.03.2010
- Kung-Fu Dance
- Digo
- Senkou
- Dansoon
- Nana
- Water Inside
- Dizzy Trick
- Spankingnoiz//100v.9MHz=DM?Jurian.cot
- -Hightmusic-
- Bitter Orange
- F.O.G.
- Kid
- Pink
- Warp
Die träumerische Elegie des J-Rocks...
Wenn die musikalischen Qualitäten es nicht richten, muss eben die visuelle Komponente weiter vorrücken. Bei den ziemlich jugendlichen Newcomern von ZORO macht es jedenfalls den Anschein, dass die vermeintliche kompositorische Orientierungslosigkeit durch ein gewisses Image wieder kaschiert werden soll. Zumindest lässt sich auf diesem Weg erklären, dass die Diskrepanzen zwischen der Aufmachung des Produkts und des eher müden Inhalts nahezu über die gesamte Dauer auf einem gleichbleibendem Niveau verharren.
Doch zum im Titel erwähnten Kern der Sache: ZORO spielen melodischen J-Rock mit vielen melancholischen Melodien und im weitesten Sinne epischen Arrangements, erinnern dabei teilweise sogar an die Soundtracks der nachdenklicheren Anime-Geschichten, vermögen aber über die Distanz ihres neuen Albums "Core" nur in ganz wenigen Momenten den Hörer auch intensiv zu greifen.
Dies mag in erster Linie daran liegen, dass ZORO sich nie wirklich sicher sind, ob sie sich dem japanischen Mainstream-Pop oder doch eher dem härteren Rock-Genre anschließen wollen. Die Übergänge sind fließend, die Harmonie aber dennoch gestört, weil die Kontraste gelegentlich so groß sind, dass die Homogenität von "Core" dem wechselseitigen Ansatz des Albums nicht souverän standhalten kann. Mit Songs wie 'Nana' und '-Hightmusic-' versucht man, ein paar klare Akzente zu setzen und insgesamt einen ganzen Zacken strikter auf den Punkt zu kommen. Rockige Grooves und leichter nachvollziehbare Melodien charakterisieren hier das Gesamtbild, ohne dem hohen Anspruch, den die Band in den übrigen Tracks vorlebt, zu vernachlässigen. An anderer Stelle hingegen ist es einfach häufig zu verkopft, zu ziellos, nicht sondderlich komplex und irreführend, aber alles in allem einfach zu weit an einem echten Orientierungspunkt vorbei musiziert. Und das macht "Core" schließlich zu einem relativ durchschnittlichen Album.
Fans der Szene mögen zwar behaupten, dass der elegische Unterton eines der wichtigsten Merkmale der modernen japanischen Rockmusik ist. Allerdings ist damit auch eine bestimmte Richtung assoziiert, die "Core" fast gänzlich abgeht. Interessant ist es eigentlich schon, was dieser frische Export in die experimentelle Waagschale wirft. Es fehlt einfach nur die Zielstrebigkeit, um mehr herauszuschlagen!
Anspieltipps: Nana, -Hightmusic-
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes